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Die Wiederkehr des gefallenen Engels

Die Wiederkehr des gefallenen Engels

Titel: Die Wiederkehr des gefallenen Engels
Autoren: Rainer Wekwerth
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Gefallen an deinen Taten gefunden. Du sollst nicht sterben und ich will dir deinen sehnlichsten Wunsch erfüllen. «
    Das Licht durchströmte Damian nun vollkommen, sodass er von innen zu leuchten schien. Sein Körper löste sich vom Boden, richtete sich auf und schwebte hoch in die Luft. Die Arme weit ausgestreckt, den Kopf in den Nacken gelegt und den Blick zum Himmel gerichtet, sank Damian langsam wieder ab, bis seine Füße fest auf dem Boden standen.
    »Deine Liebe zu diesem Mädchen hat Licht in das Dunkel der Welt getragen und so sei es, dass du ein Mensch wirst. Du sollst keine Schmerzen mehr in dieser Welt leiden, sondern in ihr leben und glücklich sein, bis der Tag kommt, an dem du sterben und in den Himmel zurückkehren wirst. «
    Gabriels Kopf sank nach diesen Worten auf die Brust. Das Leuchten verging. Damian stand ruhig vor ihm.
    Der Führer der Engel schlug die Augen auf. Der goldene Schimmer darin war verschwunden.
    Damian legte ihm die Hände auf die Schultern. Tief sah er Gabriel in die Augen.
    »Ich danke dir, mein alter Freund. Für alles, was du für mich getan hast.«
    »Du wirst nun ein anderes Leben führen, ein Mensch sein.«
    »Ja«, sagte Damian.
    »Was willst du tun?«
    Damian lächelte. »Ich werde hierbleiben. In Berlin. Auf Lara warten. Sie wird zu mir zurückkehren.«
    »Das wird sie«, sagte Gabriel ernst. »Wir müssen jetzt gehen, aber unsere Gedanken sind bei dir, mein Bruder.«
    »Danke für alles, Gabriel.«
    Nacheinander traten die Engel vor Damian, umarmten ihn und verschwanden einer nach dem anderen, so als hätte sie es nie gegeben.
    Schließlich war da nur noch ein Engel.
    Danas.
    Lange sah er Damian in die Augen.
    Dann küsste er ihn auf beiden Wangen.
    »Ich wünsche dir Glück.«
    »Danke, Danas.«
    »Wenn du Hilfe brauchst, werde ich da sein.«
    Bevor er etwas erwidern konnte, verschwand auch Danas.
    Damian wandte sich um.
    Schneeflocken tanzten um ihn herum, als er langsam auf das Brandenburger Tor zuging.
    Es war eine Nacht voller Zauber, das konnte er spüren.
    Als er vor dem Portal stand, fühlte er all die Liebe in sich, die Lara ihm geschenkt hatte.
    Damian setzte sich auf den Boden. Er würde darauf warten, dass sie zu ihm zurückkam.
    Hier am Tor.
    Er würde warten.
    Bis sie ihn wiederfand.

In der Hölle
    So weit das Auge reichte, lag ödes Land unter einem bleigrauen Himmel. Ein heißer Wind pfiff über die Ebene und trug die Kriegsgesänge der Dämonen heran. Ihr Brüllen ließ den Boden unter Laras Füßen erzittern.
    Sie stand auf einem Hügel und blickte auf die Horden unzähliger Höllenwesen herab, die von Horizont zu Horizont reichten. Lara entdeckte eine Festung mit unglaublich hohen Mauern. Dorthin strömten die Dämonen, fluteten gegen die Verteidiger an, die kaum noch ihre Abwehr aufrechterhalten konnten. Wie die Wellen eines Meeres brandeten die Dämonen unablässig gegen die Steinmauern an. Obwohl unzählige unter den Hieben der dunklen Engel fielen, gab es keine Ruhepause in dieser Schlacht, denn sofort war der nächste Dämon heran, der sich den Verteidigern entgegenwarf. Sie kämpften ohne Furcht vor dem Tod, denn alles war besser als ein ewiges Leben als Sklave, gebeugt durch Schmerz und Feuer.
    Neben Lara stand Satan, ihr Vater, der noch immer ihre Hand hielt. Auch er blickte auf die bizarre Szene hinab.
    »Können sie uns sehen?«, fragte Lara mit einer Ruhe, die sie nicht wirklich empfand, denn das Geschehen und der Umstand, in der Hölle zu sein, überforderte ihren Geist.
    »Nein, nur wenn wir das wollen.«
    »Es ist unglaublich.«
    »Das ist es.«
    Sie deutete in die Ferne. »Was leuchtet dort?«
    Ihr Vater wandte ihr den Kopf zu und sah sie an. »Das letzte Portal, das die Erde mit der Hölle verbindet. Wir können es nicht schließen und auch nicht zerstören. Unser Schicksal verdammt uns dazu, es bis zum letzten Mann zu verteidigen. Gelingt es uns nicht, die Horden zurückzuschlagen, wird die Welt nach einem Jahrtausend der Qualen zu Asche und Staub werden.«
    Lara blickte ihm in die Augen und erkannte die Wahrheit dieser Worte. So würde es geschehen. Es sei denn …
    »Du hast mich hierher gebracht, um das zu verhindern«, stellte sie fest.
    »Ja. Die Vereinigung unserer Kräfte ist die letzte Hoffnung, die uns noch geblieben ist. Du bist ein neues Wesen mit neuen Kräften, wie sie weder Himmel noch Hölle jemals kannten. Weder Engel noch Mensch, kein Dämon oder gefallener Engel, du allein besitzt Fähigkeiten, die weit über deine
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