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Die Wiederkehr des gefallenen Engels

Die Wiederkehr des gefallenen Engels

Titel: Die Wiederkehr des gefallenen Engels
Autoren: Rainer Wekwerth
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Vorstellungskraft hinausgehen.«
    »Woher willst du das wissen? Du kennst mich nicht.«
    »Ich bin dein Vater, aber ich bin auch Satan.« Seine Handbewegung umfasste alles in dieser Welt. »Auch wenn ich nicht genau weiß, was für Kräfte du beschwören kannst, spüre ich doch grenzenlose Macht in dir.«
    Lara sah ihn an, dann blickte sie über das Land, hin zu den Strömen der kämpfenden Dämonen.
    »Was soll ich tun?«
    Satan berührte sie sanft mit dem Finger an der Stirn. »Schließe deine Augen und sei du selbst. Entdecke tief in dir drin das wahre Wesen deiner selbst. Entdecke, dass du meine Tochter bist, ein Kind der Hölle. Dann wirst du wissen, was zu tun ist.«
    Lara schloss die Augen. Alle Eindrücke in ihrem Geist verblassten und die tobende Geräuschkulisse erstarb. Sie dachte weder an Damian noch an ihre Mutter noch an das Leben, das sie geführt hatte, einst als sie nur ein einfacher Mensch gewesen war.
    Eine Frage tauchte in ihr auf. Eine flüsternde Stimme, ihre Stimme, die ihr eine Frage zuhauchte.
    Wer bin ich?
    Dann …
    Wer bin ich wirklich?
    Und die Antworten berührten sie sanft wie der Wind, der abends durch die Bäume streicht.
    Ich bin kein Mensch.
    Nicht Satans Tochter.
    Ich bin ich.
    Lara.
    Und wenn ich will, kann ich der Sturm sein.
    Wenn ich danach strebe, werde ich das Feuer sein und zu lodernden Flammen werden.
    Ich bin Lara.
    Sie schlug die Augen auf. Sah auf die Horden hinab. Ihre Kleidung war verschwunden, aber der heiße Wind konnte ihr nichts anhaben.
    Nackt stand sie da. Die Arme ausgebreitet.
    In ihren Augen war das Weiße verschwunden. Nur noch große blutrote Pupillen leuchteten darin.
    Satan wich zurück, als sie ihn anblickte, die Zähne fletschte und mit unnatürlich tiefer Stimme zu ihm sprach.
    »Einmal werde ich dir dienen. Ein einziges Mal, weil du mein Vater bist und ich nicht zulassen kann, dass du versagst Das letzte Tor darf nicht fallen, aber wenn vollbracht worden ist, was getan werden muss, werde ich dich für immer verlassen. Du wirst mir nicht folgen, wenn ich in die Welt zurückkehre, um ein Mensch zu sein, und du wirst auch keine Krieger nach mir aussenden. Du wirst mich nie wieder in meinen Träumen besuchen. Das verlange ich und du hältst dich besser an diesen Pakt, denn wenn wir uns noch einmal begegnen, werde ich meine Kraft gegen dich richten und versuchen, dich zu vernichten. Dich und dein Reich.«
    Sie sprach die Worte kalt und emotionslos, aber in ihren Augen loderte unvergänglicher Hass.
    »So sei es«, sagte Satan, ergriffen von der Macht, die er selbst einst erschaffen hatte.
    Das Wesen, das Lara war, wandte sich den Dämonen zu.
    Lächelnd schloss sie die Augen.
    Dann sprach sie Worte des Windes und des Feuers, die sie in sich gefunden hatte.
    Und Lara wurde zum Sturm, der mit Feuer über die Dämonen kam, sodass sie sich niederwarfen, sich ihrer Waffen entledigten, jammerten und flehend klagten. Wer nicht verbrannte, floh.
    Aber auch dann noch kam Lara über sie.
    Als es getan war, verschwand das Rot aus Laras Augen.
    Ohne ein Wort zu ihrem Vater ging sie den Hügel hinunter und folgte dem Leuchten des Portals.
    Sie gehörte nicht in diese Welt.

Epilog
    Zwei Tage später Der junge Mann stand im Schatten der mächtigen Säulen, als sie in dieser Welt erschien und sich verwirrt umsah. Ihre Kleidung war zerschlissen, aber sie trug einen zufriedenen Ausdruck im Gesicht. Als sie ihn entdeckte, lächelten ihre wunderschönen Augen.
    Zögernd erst machte sie einen Schritt, dann lief sie, rannte auf ihn zu und fiel ihm um den Hals. Er nahm ihren Schwung auf und wirbelte sie im Kreis, dann ließ er sie sanft auf die Füße sinken. Die vom Himmel strahlende Sonne ließ ihre Gestalten schimmern, während sie einander gegenüberstanden und sich ansahen.
    »Du lebst«, sagte Lara atemlos.
    Ihr Mund bedeckte sein Gesicht mit unzähligen Küssen.
    »Ja«, lachte Damian auf. »Und du bist zu mir zurückgekehrt.«
    »Ich habe es dir doch versprochen. Ich habe dir gesagt, dass ich dich suchen und finden werde, wo immer du auch sein magst.«
    »Das hast du und ich liebe dich so sehr.«
    Seine Lippen legten sich auf ihre und sie verschmolzen zu einem alles verzehrenden Kuss.
    »Ich lasse dich nie wieder allein«, sagte Lara, als sie sich voneinander lösten. »Nie mehr.«
    Er brannte darauf zu erfahren, wie sie es geschafft hatte, zu ihm zurückzukehren, was in der Hölle geschehen war, aber er spürte, dass dies nicht der Moment für Fragen war. So schloss er
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