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Die Werwolf-Elite

Die Werwolf-Elite

Titel: Die Werwolf-Elite
Autoren: Jason Dark
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Rußland und so. Der hat bestimmt in einer Hölle gesteckt und wird sich nach einer anständigen Dusche sehnen.«
    Der zweite Mann nickte. »Das wird es wohl sein«, bemerkte er. Keiner der beiden Wärter ahnte, wie sehr sie sich irrten…
    »Sie haben es also geschafft«, sagte der General zur Begrüßung.
    »Ja.«
    »Und?«
    »Es war die Hölle.«
    »Kann ich mir denken.« Der General grinste schief. Er war ein breitschultriger Mann mit einem etwas blassen Gesicht, auf dessen Wangen dunkle Bartschatten schimmerten. Der Mund bildete nur einen Strich. Die Augen wirkten wie zwei dunkle Murmeln unter den dichten, schwarzen Brauen. Er trug immer seine Uniform. Es ging das Gerücht um, daß er sie nicht einmal im Bett ablegte. An diesem Herbstabend hatte er einen grünen Stoffmantel übergestreift, auf dessen Schultern die Abzeichen glänzten.
    Der Fahrer wußte genau, wohin er den Rover zu lenken hatte. Auf den kleinen Parkplatz, wo der General zwischen zwei Büschen eine eigene Parktasche hatte. Dort stoppte er das Fahrzeug. Denver stieg aus, noch bevor der Chauffeur ihm die Tür öffnen konnte.
    Sofort duckte er sich und hob dabei den Kopf. Die Augen waren gegen den Mond gerichtet, der satt und voll wie eine reife Zitrone am dunklen Nachthimmel stand und übergroß wirkte zwischen dem Millionenheer der Sterne. Es war eine kühle, herrliche Herbstnacht. Ohne Dunst und Nebel. »Gehen wir«, sagte der General.
    Denver wußte genau, wo man ihn hinführen würde. In das abhörsichere Büro.
    Der Fahrer wartete nicht draußen, sondern schloß sich den beiden Männern an. Er ging hinter ihnen, und auch ihm fiel der seltsame Gang des Agenten auf. Denver zuckte beim Gehen, schüttelte ein paarmal den Kopf, und es hatte einige Male den Anschein, als wollte er stehenbleiben. Der General schien davon nichts zu bemerken. Jedenfalls sprach er den Agenten nicht darauf an. Und auch der Fahrer sagte kein Wort. Er hatte es gelernt zu schweigen, und er redete nur, wenn er angesprochen wurde.
    General Britten schloß die Tür auf. Sie betraten eine der Baracken und gelangten in einen langen Flur, dessen Wände atombombensicher waren, wie die Erbauer meinten.
    Das Büro des Generals lag auf der linken Seite. Eine schmucklose Tür mit einem Sicherheitsschloß, das von Britten erst geöffnet werden mußte.
    Bevor sie den Raum betraten, wandte sich der General an seinen Fahrer. »Sie warten hier vor der Tür.«
    Der Fahrer salutierte. »Yes, Sir.«
    »Kommen Sie, Denver«, sagte Britten und ließ Clive vorgehen. Dann machte er Licht.
    Es sprang förmlich aus einer Leuchtstoffröhre, die einen hellen Kreis an der Decke bildete. Ein Schreibtisch, ein paar Stühle, das Bild der Queen, Schränke und einige Telefone. An Nüchternheit war der Raum kaum mehr zu übertreffen. Das einzig Bunte war der Kalender, und auch seine Bilder zeigten nur Kriegsschiffe.
    »Nehmen Sie Platz!« sagte Britten, und Denver setzte sich. Der General blieb noch stehen. »Sie sehen aus, als könnten Sie einen Schluck vertragen. Möchten Sie?«
    »Nein, nicht jetzt.«
    »Wie Sie wünschen.« Britten nahm Platz. Er hockte hinter seinem Schreibtisch und berührte dort einen Kontakt, der sofort die Aufhahmespulen eines versteckten Recorders in Bewegung setzte.
    »Und nun erzählen Sie mal, Denver.« Der Agent senkte den Kopf.
    Mitternacht war erreicht. Jetzt mußte es passieren.
    »Was ist mit Ihnen?« fragte der General. »Haben die Russen Sie in die Mangel genommen? Oder haben Sie einen Tundra-Koller?«
    »Nein, nein, das nicht.«
    »Dann sagen Sie endlich, was wirklich an diesem Superbomber dran ist. Sie sollten ihn fotografieren. Haben Sie es geschafft? Sind Sie so nahe an das Flugzeug herangekommen, daß…« Ein Knurren war die Antwort.
    Der General, den so leicht nichts erschüttern konnte, zeigte sich ein wenig irritiert. Eine steile Falte bildete sich auf seiner Stirn.
    Insider wußten Bescheid, daß der Alte immer vor einer Explosion stand, wenn dies geschah.
    »Reden Sie, Mann!« fuhr er den Agenten an.
    Der hob den Kopf.
    Britten war bestimmt nicht auf den Mund gefallen. Er hatte in seinem Soldatenleben allerhand erlebt, aber was er jetzt sah, das kam ihm wie ein Alptraum vor. Schlimmer als eine Bombennacht in irgendeinem verdammten Bunker.
    Clive Denver war nicht mehr der alte. Der Agent hatte sich verwandelt.
    Ein fremdes Gesicht starrte den General an. Aber was für eins. Das Gesicht eines Werwolfs!
    Die Haut war einem graubraunen Fell gewichen. Wie zwei
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