Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Weltenspieler - Insignia I: Roman (German Edition)

Die Weltenspieler - Insignia I: Roman (German Edition)

Titel: Die Weltenspieler - Insignia I: Roman (German Edition)
Autoren: S. J. Kincaid
Vom Netzwerk:
kämpfte er an. Er war gefesselt von diesen Augen, die aus ihrem zerstörten Gesicht auf ihn blickten. Er konnte sich nicht vorstellen, so zu leben. Wie ein Monster.
    »Hast du nie versucht, du weißt schon …« – er platzte mit dem Rest heraus – »… dich operieren zu lassen?«
    Einen Moment lang herrschte Schweigen, und sie sah nur zu, wie er sich wand. »Acht Operationen. Fünf Hauttransplantationen, zwei Gesichtstransplantationen. Nach der Neuronaltransplantation war ich am Ende. Ich hatte genug. Es ging mir gut, bis du gekommen bist. Bis du mich hast glauben lassen, ich könnte ein normaler Mensch sein.«
    »Es tut mir leid.« Mehr fiel ihm dazu nicht ein.
    Medusa zuckte mit den Schultern. »Ich kann es dir nicht übel nehmen.« Dann setzte sie sich in Bewegung und hielt auf eine Tür zu, die in der gegenüberliegenden Wand verborgen war. Wenn sie erst einmal durch diese Tür gegangen war, das sagte ihm sein Bauchgefühl, würde er sie nie wiedersehen.
    Er trat einen schnellen Schritt auf sie zu. »Ich musste gewinnen. Ich musste einfach. Sie haben mich für einen Verräter gehalten, deswegen musste ich gewinnen, sonst hätten sie mir meinen Neuronalprozessor entfernt, und ich wäre ins Gefängnis gekommen, okay? Komm schon! Es ist … es ist ja nicht so, als hätte ich dich bitten können, für mich zu verlieren!«
    Mit schimmernden Augen schaute sie sich zu ihm um. »Vielleicht hätte ich es ja getan.«
    Ihm schnürte es die Kehle zu. »Das hättest du nicht.« So etwas tat man nicht. Nein, das tat man nicht.
    »Das wirst du jetzt wohl nie mehr herausfinden. Bloß eine kleine Warnung, Mordred: In der nächsten Schlacht werde ich dich so fertigmachen, dass ich in deinen Augen hinterher hübsch aussehen werde.«
    Toms Unbehagen verflüchtigte sich. Diese Bemerkung beinhaltete ein Versprechen, auch wenn sie es vielleicht als Drohung gemeint hatte: Sie würden sich erneut begegnen.
    Er spürte, dass sich seine Lippen zu einem Grinsen verzogen. Er würde die Herausforderung annehmen und es darauf ankommen lassen. »Versuch es nur.«
    Medusas Lippen teilten sich zu dem für sie so typischen herausfordernden Lächeln. Einen kleinen Moment lang erkannte er sie irgendwie, erkannte sie auf einer tieferen Ebene, genau wie er sie hinter dem Gesicht von Brunhilde, dem Helm von Achilles oder in diesem im All manövrierenden Schiff erkannt hatte. Dann löste sich ihre Figur auf. Die Simulation ließ alles um ihn herum schwarz werden. Tom zog das Neuronalkabel heraus. Medusas gefährliches Lächeln ging ihm nicht aus dem Sinn.
    In diesem Augenblick hämmerte jemand gegen die Tür, und dann drängten sich Vik, Yuri und Wyatt herein.
    »Komm, Mann, wir verhungern schon«, sagte Vik. »Ich schätze mal, es kann sich nur noch um Minuten handeln, bevor wir hier jemand kannibalenmäßig anfallen.«
    »Das stimmt.« Yuri klopfte auf Toms Bett. »Und das werde nicht ich sein. Ich gebe das Essen aus.«
    Vik nickte. »Und Wyatt kann es auch nicht sein, denn wenn wir ein Mädchen töten und essen, wären wir ja echte Arschlöcher. Auch ich werde es nicht sein, da diese ganze Nummer hier meine Idee war. Bleibst also nur noch du, Tom. Tod durch indo-russische Kannibalen. Beamer fände das toll.«
    »Indo-russisch?«, fragte Wyatt. »Oh. Also bekomme ich jetzt nichts zu essen, ist es das?«
    Vik warf verzweifelt die Hände in die Luft. »Jetzt komm schon, Enslow. Was glaubst du eigentlich? Natürlich darfst du Tom mit uns verspachteln. Tod durch amerikanisch-indisch-russische Kannibalen hört sich einfach zu langatmig an.«
    Tom erwiderte ihr erwartungsvolles Grinsen. Vor einem Jahr hätte er im Traum nicht damit gerechnet, eine Zukunft zu haben. Nie hätte er damit gerechnet, Freunde zu finden.
    Und mit Sicherheit hätte er nie damit gerechnet, jemandem einmal sagen zu müssen: »Also schön, legt mich nicht um und verspachtelt mich auch nicht, okay? Ich bin so weit und komme mit.«

Danksagung
    Am schwersten war es, diese Danksagung zu schreiben, weil so viele tolle Menschen an der Entstehung dieses Buches beteiligt waren. Besonders Mer und Rob sind hier zu nennen. Ihr wart während meiner Arbeit und überhaupt im Leben so fantastisch zu mir, dass mir die Worte fehlen, um euch dafür gebührend zu danken. Ihr beide sollt als Erste genannt werden.
    Meredith, abgesehen von meinem Agenten warst du die Erste, die das Buch gelesen hat, und du hast mir während seiner Entstehung tolle Ratschläge und Tipps gegeben. Danke!
    Danke, Rob,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher