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Die Weltenspieler - Insignia I: Roman (German Edition)

Die Weltenspieler - Insignia I: Roman (German Edition)

Titel: Die Weltenspieler - Insignia I: Roman (German Edition)
Autoren: S. J. Kincaid
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neuen Softwareupdates in die Hand drückte. Sie hatte es so eilig zu Cromwell weiterzugehen, dass sie fast gestolpert wäre.
    Toms Name wurde als Letzter aufgerufen. Blackburn biss die Zähne zusammen. Während er ihm den Neuralchip überreichte, starrte er Tom angespannt an. Tom nahm ihn entgegen und beschloss, das Ding von Wyatt scannen zu lassen, Dateiverzeichnis für Dateiverzeichnis, bevor er es sich ins Gehirn eingeben würde. Auf Cromwells Gesicht sah er Genugtuung aufblitzen, während sie das alte Rangabzeichen auf dem Kragen seiner Uniformjacke durch das neue ersetzte. Es war der gleiche Adler, doch nun mit zwei pfeilartigen Linien darunter statt nur einer. Marsh schüttelte ihm die Hand, Stolz lag auf seinem Gesicht.
    Als die Zeremonie endete und die Auszubildenden den frisch Beförderten Applaus spendeten, registrierte Tom die Reaktionen der Mitglieder der Camelot Company, die sich in der ersten Reihe versammelt hatten. Karl zog einen Schmollmund, und seine Mundwinkel hingen herab. Als Elliot ihn leicht anstieß, spendete er den halbherzigsten Beifall der Welt.
    Während Heather klatschte, richtete sie ihren Blick auf Tom und ließ ihn dann nicht mehr aus den Augen. Prompt stellte Tom fest, dass auch er seine Augen nicht mehr von ihr losreißen konnte. In ihrem intensiven Blick lag nach wie vor etwas Hypnotisierendes. Mit heißen Ohren, sich närrisch fühlend, löste er seinen Blick endlich wieder. Die Kapelle spielte Musik, während sie den Raum verließen.
    Erst im Hauptfoyer unter den ausgestreckten Flügeln des goldenen Adlers hatte Tom das Gefühl, wieder Atem schöpfen zu können. Hinter ihm kam Vik angetrottet. Tom drehte sich zu ihm um und versetzte ihm einen Ellbogencheck. Er hoffte, Vik so aus seinen düsteren Gedanken reißen und ein wenig zum Lächeln bringen zu können. »Jetzt komm aber, Mann. Mach ein fröhliches Gesicht. Doktoren des Unheils machen sich keinen Kopf wegen irgendwas.«
    Vik senkte die Stimme zu einem hauchdünnen Flüstern. »Tom, was ist, wenn wir das einmal bereuen?«
    »Was denn, meinst du Yuri ist wirklich ein bösartiger Spion?«, erwiderte Tom genauso leise.
    »Nein, ich meinte nur …« Vik schaute sich rasch um, um sich zu vergewissern, dass niemand in ihrer Nähe war. »Komm schon, Tom! Wir haben das Gesetz gebrochen. Das war Landesverrat.«
    Nachdem er den Memografen überlebt und den Gipfel im Kapitol gewonnen hatte, hatte sich Tom nahezu unbesiegbar gefühlt, getreu dem Motto: alles schon erlebt. »Hör zu, wir passen einfach auf, dann bekommt es keiner mit. Und wenn sie Verdacht schöpfen? Dann bringen wir Wyatt dazu, ihn wieder zurückzuverwandeln. Und wenn das nicht klappt, nehme ich die Schuld auf mich, okay? Dir kann nichts passieren. Ich bin der Buhmann.«
    Die Bemerkung schien Vik zu beruhigen. Er hob seine Stimme wieder zu normaler Lautstärke. »Tja, aber natürlich bist du hier der Buhmann, unbedarfter Kretin.«
    »Was ist ein unbedarfter Kretin?«, platzte Tom heraus.
    »Eine Redundanz. Doppelt gemoppelt«, ertönte Wyatts Stimme hinter ihnen. Mit Yuri im Schlepptau trat sie aus der Menschenmenge, die das Foyer füllte, hervor. »Ein begriffsstutziger, dümmlicher Mensch.«
    Tom stöhnte. »Echt, Vik?«
    »Die Tatsache, dass du es dir von Wyatt hast erklären lassen müssen, unterstützt meine Theorie der Unbedarftheit«, brachte Vik vor.
    »Wir haben eine Auszeit vor uns. Können wir an unserem letzten Abend vielleicht noch etwas anderes machen, als hier blöde herumzustehen?«, wollte Wyatt wissen.
    Yuri lächelte sie mit verklärtem Blick an. »Wir sollten alle ausgehen. Ich habe ein angemessenes Ritual für die Beförderung gefunden. Es heißt Absaufen.«
    »Absaufen?«, fragte Wyatt. »Ist das ein Ritual, bei dem du uns Drinks spendierst und wir dann irgendwo im Wasser untergehen?«
    Yuris Lächeln verblasste. »Ich wollte euch zum Essen einladen.«
    »Essen ist prima, aber vergiss das mit dem Untergehen.«
    »Ja«, schaltete sich Vik ein, dieses eine Mal vollständig einer Meinung mit Wyatt. »Jedes Unternehmen auf der Welt verklappt irgendwas im Meer. Wir würden Kinder mit fünf Armen kriegen.«
    »Die könnten dann ein Ein-Mann-Orchester gründen«, schlug Tom Vik vor.
    Er sah, wie sich Viks Augen erhellten, während er die Möglichkeiten durchging.
    »Nein«, rief Wyatt. »Nicht ins Wasser! Aber zum Essen darfst du uns einladen, Yuri.« Ihr Tonfall war bestimmend.
    Die anderen gingen nach oben, um sich umzuziehen. Tom blieb noch eine Weile
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