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Die Weltenspieler - Insignia I: Roman (German Edition)

Die Weltenspieler - Insignia I: Roman (German Edition)

Titel: Die Weltenspieler - Insignia I: Roman (German Edition)
Autoren: S. J. Kincaid
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Sie mich nicht falsch, ich habe das nicht von Wyatt gehört. Sie hat nie in Ihrer Personalakte gewühlt. Der einzige Fehler, den sie jemals begangen hat, Sir, bestand darin, Ihnen zu vertrauen . Gut, dass Sie das rasch beendet haben.« Seinen Blick auf Blackburns unergründliches Gesicht gerichtet, ließ er die Bemerkung wirken, bevor er hinzufügte: »Nein, ich habe wegen Joseph Vengerov davon gehört . «
    Blackburn schaute sich abrupt um, zurück in Richtung der Rundhalle, wo Vengerov eben noch gestanden hatte. Fast war es so, als rechne er damit, dieser würde sich von hinten an ihn heranschleichen.
    Tom lächelte. »Ja, mein alter Kumpel Joe. Ich habe neulich mit ihm im Beringer Club abgehangen. Und wissen Sie was? Das ist es. Hören Sie, hier wird kein Experiment mit Menschen gemacht, hier gibt es keine Verschwörung. Ich habe nie etwas vor Ihnen verborgen. Ich bin Vengerov nur dieses eine Mal begegnet. Aber wissen Sie was? Jetzt, da Sie mir die Idee in den Kopf gesetzt haben, könnte ich eigentlich mit Joe eine Verschwörung anzetteln. Vielleicht hätten Joe und ich uns eine Menge zu erzählen. Immerhin würden Sie nach meiner Einschätzung nichts in der Welt mehr verabscheuen, als dass Joe immer reicher und mächtiger würde – und das würde er definitiv, wenn er eine Fähigkeit wie die meine in die Finger bekäme. Sie müssen zugeben, dass es kinderleicht für mich wäre, einfach zurück in die Rundhalle zu marschieren und ihm alles darüber zu erzählen.«
    Blackburn trat drohend einen Schritt auf ihn zu. Doch Tom blieb an die Wand gelehnt stehen und ließ sich nicht einschüchtern. »Das wäre das Allerdümmste, was Sie anstellen könnten, Raines. Das würden Sie Ihr Leben lang bereuen.«
    »Schon komisch«, sagte Tom mit harter Stimme, »ich denke, dass ich es eher mit Joe darauf ankommen ließe, als mir von Ihnen das Hirn verbrutzeln zu lassen. Und zu wissen, wie sehr Sie die Sache verabscheuen würden, würde es für mich umso reizvoller machen.«
    »Sie Narr«, zischte Blackburn. »Meinen Sie etwa, ich könnte Ihr Hirn nicht noch einmal hacken und Sie aufhalten?«
    Tom zuckte mit den Schultern. »Aber dann würde Ihnen das andere Geheimnis entgehen. Das, welches ich vor Ihnen versteckt habe. Hier ist es: Ich bin nicht der Einzige, der so etwas kann.«
    Blackburn wich einen Schritt zurück. »Es gibt also noch andere«, stieß er leise hervor.
    »So ist es. Der Abzugshahn ist gespannt, und ich muss gar nicht derjenige sein, der ihn betätigt. Jeder von uns könnte zu Joe gehen und ihm das, was wir für Obsidian tun könnten, zur Verfügung stellen und ihn so zum CEO des Jahres machen. Mich können Sie aufhalten, klar, aber Sie können uns nicht alle aufhalten. Wissen Sie, was das meiner Meinung nach bedeutet, Sir? Ich glaube, es bedeutet, dass Sie sich nie, nie wieder mit mir anlegen.«
    Einen langen, vor Spannung knisternden Moment schaute Blackburn ihn an. Offenkundig versuchte er abzuschätzen, ob Tom die Sache durchziehen würde. Er musste etwas von Toms Miene abgelesen haben, das ihm nicht gefiel, denn er hob die Hände und trat einen Schritt zurück. »Gut. Wir sind fertig miteinander. Ich lasse Sie in Ruhe.«
    Ein Triumphgefühl durchfuhr Tom. Das war alles, was er wollte. Das, und dann noch Blackburn den Kopf abreißen – aber das würde ihm nicht vergönnt werden.
    »Worauf warten Sie noch?«, blaffte Blackburn ihn an. »Husch, husch, Raines. Gehen Sie mir aus den Augen.«
    Tom schüttelte den Kopf. »Nein, verstehen Sie, so läuft das nicht. Ich habe gewonnen. Das wissen wir beide. Das bedeutet, dass Sie mir aus den Augen gehen, Sir .«
    Blackburn wölbte die Brauen. Dann veränderte sich sein Gesichtsausdruck, und er verzog die Lippen, als wolle er sagen, die Runde ginge an Tom . Ohne ein weiteres Wort drehte er sich um und verschwand durch den Korridor. Die Kapitulation, die in seinen leiser werdenden Schritten mitklang, ließ eine Siegesfreude in Tom aufkommen.
    Manchmal fügten sich die Dinge eben doch zum Guten.
    Gleich nach seiner Rückkehr in den Turm sprach Tom mit Olivia Ossare. Sie riet ihm, mit dem Zurückziehen der Klage zu warten, bis der Verteidigungsausschuss das nächste Mal zusammentrat. Schließlich ließ der Verteidigungsausschuss verlauten, er habe Nigels Erinnerungen das Beweismaterial entnommen und ihm offiziell die Schuld an dem Leck zugewiesen. Jedwede weitere Untersuchung von Tom wurde untersagt.
    Als sie davon hörte, drückte Olivia Tom die Hand. »Wir haben
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