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Die Weisheit des friedvollen Kriegers

Die Weisheit des friedvollen Kriegers

Titel: Die Weisheit des friedvollen Kriegers
Autoren: Dan Millman
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bin nicht anders als ihr – denn im Grunde bin ich nur euer Herz, das zu euch spricht.

Zum Epilog: Lachen im Wind
    Da alles nur eine Erscheinung ist, perfekt so, wie es ist, und nichts mit gut oder schlecht zu tun hat, Zustimmung oder Ablehnung, kann man genauso gut in Lachen ausbrechen.
    Long Chen Pa
    Weckrufe
    Noch immer lebe ich ein normales Leben, mit normalen alltäglichen Pflichten. Ich würde mich daran gewöhnen müssen, ein glückliches, nützliches Leben zu führen in einer Welt, die sich bedroht fühlt durch jemanden, der sich für kein Problem, keine Suche mehr interessiert. Ein grundlos glücklicher Mensch, so erlebte ich, geht den Leuten oft auf die Nerven.
     
     
    Das ganze Leben ist Theater. Hat nicht jeder von uns schon einmal aus lauter Höflichkeit Freude über ein Geschenk oder auch Mitgefühl angesichts eines Verlustes
geäußert, die er (oder sie) so gar nicht empfunden hat? Wir handeln einfühlsam und mit Anstand, übernehmen jeweils die Rolle, die der Situation angemessen ist.
    Auch Verstellung gehört zum Leben. Bei einigen dient sie egoistischen Zwecken und ist ausschließlich darauf gerichtet, irgendeinen Gewinn zu erzielen; andere verstellen sich eher aus Freundlichkeit und aus Rücksichtnahme auf die Gefühle und Lebensumstände ihrer Mitmenschen.
    Wenn wir einen Punkt erreicht haben, an dem wir das Spiel von Licht und Schatten voller Gleichmut betrachten, lernen wir auch, uns »im Kummer der Welt mit Freude zu bewegen«, um es in den Worten des Mythologen und Schriftstellers Joseph Campbell auszudrücken. Dem einen oder anderen mag diese Aussage gefühllos vorkommen, aber was können wir denn sonst tun? Ein langes Gesicht macht die Welt auch nicht gesünder. In dieser Welt freudvoll zu leben erfordert äußerst viel Mut.
    Ich habe gelernt, freundlich und mitfühlend zu handeln, ob mir emotional danach ist oder nicht. Ich habe gelernt, »danke« zu sagen, auch wenn ich im Moment vielleicht gar keine Dankbarkeit empfinde. Auf ähnliche Weise können wir auch mit entspanntem Selbstvertrauen auftreten, obwohl wir eigentlich eher schüchtern sind, oder Angst haben und trotzdem Mut ausstrahlen.
    Ein großes Geheimnis kannte Socrates noch: Wir können uns erleuchtet verhalten, ob wir uns erleuchtet fühlen oder nicht. So zu tun, als ob, ist eine Show, wenn auch eine heilige. Im Laufe der Zeit habe ich diese göttliche Verstellung gelernt.

    Sie verlangt uns alles ab, was in uns steckt. Es war der Weg, den Socrates eingeschlagen hatte, der Pfad des friedvollen Kriegers .
    Der Lehrer ist überall
    Bevor ich wieder zu meiner Frau zurückkehrte, zu meinem Haus, meinen Freunden und meiner Zukunft, umfasste ich mit den Augen noch einmal die ganze Welt um mich her. Socrates war da. Er war dies alles – überall.
     
     
    Einige begeisterte Leser des Buches haben mir gegenüber ihr Bedauern bekundet, selbst keinen Lehrer wie Socrates zu haben. Sie verstehen nicht, dass ich den Pfad des friedvollen Kriegers eigens geschrieben habe, um ihn mit allen zu teilen.
    Wir alle haben schon einmal den Spruch gehört: » Wenn der Schüler bereit ist, kommt auch der Lehrer. « Mit dem Schluss des Pfades des friedvollen Kriegers wollte ich darauf hinaus, dass der Lehrer überall ist, sobald der Schüler bereit ist. Schaut euch die Berge an, die Flüsse, die vier Jahreszeiten, Ebbe und Flut. Schaut euch die Menschen um euch herum an, eure Beziehungen. In all dem offenbart sich das Geheimnis des Lebens. Achten wir aber auch darauf? Sind wir offen genug, um es zu sehen, zu fühlen, aufgeschlossen genug, die vollkommene Wahrheit des gegenwärtigen Augenblicks zu erkennen?
    Wenn ja, gibt es nichts anderes mehr zu tun als die Arme und das Herz zu öffnen und jeden vorübergehenden
Moment willkommen zu heißen. Falls diese simple Wahrheit jedoch noch nicht ganz zu euch durchgedrungen ist, bleibt einfach dabei, tut so, als ob, und geht den ganzen Weg über sehr sanft mit euch um.

Zum Schluss
    Schenk uns Regen, wenn wir Sonnenschein erwarten; gib uns Musik, wenn wir mit Sorgen rechnen; schenk uns Tränen, wenn wir frühstücken wollen; schenk uns Träume, wenn wir auf einen Sturm gefasst sind; schick uns einen Straßenköter vorbei, wenn wir auf Glückwünsche hoffen. Lieber Gott, spiel mit uns, dreh uns auf die Seite und stell uns völlig auf den Kopf.
    Gebet, Verfasser unbekannt
     
     
     
     
     
    Jetzt sind wir den Pfad des friedvollen Kriegers also noch einmal (durch)gegangen. Dereinst war ich der einzige
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