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Die Weisheit des friedvollen Kriegers

Die Weisheit des friedvollen Kriegers

Titel: Die Weisheit des friedvollen Kriegers
Autoren: Dan Millman
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Interpretationen.
    Selbst die Intelligentesten von uns sind nicht davor gefeit, Gedrucktes oder Gesendetes mit der Wirklichkeit, der Wahrheit, zu verwechseln. Eine Bekannte von mir hat beispielsweise erzählt, dass sie vom Balkon ihrer Wohnung in Manhattan aus miterlebte, wie die Türme des World Trade Center am 11. September 2001 in sich zusammenfielen. Da sie ihren Augen nicht traute, stürzte sie in die Wohnung und schaltete den Fernseher an, um zu sehen, ob es wirklich geschah . Ein anderes Beispiel: Wie viele von uns glauben wohl, dass hoch entwickelte Yogis in der Lage sind, sich an zwei Orten gleichzeitig aufzuhalten oder in der Luft zu schweben – und zwar nicht etwa, weil sie sich persönlich davon überzeugen konnten, sondern weil sie etwas darüber gelesen oder gehört haben? Möglicherweise gibt es solche Phänomene tatsächlich. Werden sie aber dadurch »wahr«, dass jemand darüber schreibt?
    Die Schwerkraft und andere Aspekte der Wirklichkeit existieren einfach, ob wir nun an sie glauben oder nicht. Aber in den fließenden Gewässern der Spiritualität ist es ratsam, Unterscheidungsvermögen, kritisches Denken
und gesunden Menschenverstand an den Tag zu legen. Lest den Pfad des friedvollen Kriegers und andere spirituelle Bücher also durchaus mit Spaß an den Geschichten, der Inspiration und den transzendentalen Hintergründen, die sie euch vermitteln, vernachlässigt aber bei allem Vertrauen auch nie den Verstand, und verlasst euch auf eure unmittelbaren Erfahrungen.
    Desillusionierung: Die Suche beginnt
    Das Leben schenkte mir reichen Lohn – aber keine Zufriedenheit, keinen inneren Frieden.
     
     
    Auch von diesem Satz, der die Leere am Anfang meiner Sinnsuche beschreibt, haben sich unzählige Leser in die Geschichte hineinziehen lassen. Die meisten von uns sehnen sich nach »Mehr«, ohne dass wir dieses »Mehr« genau ausloten oder definieren könnten. Im 19. Jahrhundert hat es der Philosoph Henry David Thoreau einmal so ausgedrückt: »Manche Menschen gehen ihr ganzes Leben lang angeln, ohne sich darüber klar zu werden, dass sie eigentlich gar keinen Fisch mögen.«
    Was wir suchen, ist die befreiende Ahnung vom größeren Ganzen, ein Gefühl inneren Friedens und Erfülltseins, das über den Alltag hinausweist. Das ist das Ziel jeder Religion, jeglicher Spiritualität und inneren Suche. Derselbe zwingende Drang, der einst die Pioniere Amerikas nach Westen zog, lässt die Menschen heute ihr Wohl im geheimnisumwitterten Fernen Osten suchen.

    In den Entwicklungsländern kämpfen immer noch Millionen und Abermillionen von Menschen ums schiere Überleben. Deren primäres Anliegen ist es, nicht zu verhungern. Und »für einen Verhungernden ist das Brot Gott«, wie Mahatma Gandhi einmal sagte.
    Wir aber, die wir das Glück haben, unter komfortableren Umständen zu leben, in denen genügend Nahrung und ein Dach über dem Kopf relativ sicher sind, haben Zeit, Muße und Energie genug, um nach Höherem zu streben – nach Erfüllung, Sinn und Selbstverwirklichung.
    Diejenigen von uns, die es auf dem westlichen Weg der Äußerlichkeiten – Leistung, Erfolg, materieller Reichtum, Status und Besitz – besonders weit gebracht haben (oder mitbekamen, wie sehr sich die Eltern darum bemühten), fanden heraus, dass das alles zwar nicht schlecht ist, aber weder inneren Frieden noch Glücksgefühle verschafft.
    Wir, die wir uns keinerlei Illusionen über Erfolge im Äußeren mehr machen, wenden uns eher dem nach innen gerichteten Pfad des Fernen Ostens zu. Geld, Besitz, Status und andere Äußerlichkeiten verlieren an Bedeutung. Wir vereinfachen unser Leben, verabschieden uns von äußerlichen Symbolen und dem ganzen Schnickschnack und suchen Antworten in uns selbst. Wir meditieren und erforschen die inneren Pfade der verschiedenen esoterischen Traditionen. Viele im Inneren Suchende bekommen allerdings Schwierigkeiten mit ihren weltlichen Verantwortungen wie Miete, Haushalt, Beruf.
    Der Weg des friedvollen Kriegers beinhaltet die Tugenden des Westens ebenso wie die des Ostens, das Außen und das Innen, Körper und Geist, die linke und die
rechte Hirnhälfte, den Kopf und das Herz, Vernunft und Vertrauen, Wissenschaft und Mystik, sowohl moderne Technologien als auch die Weisheit der Urvölker, Konventionen ebenso wie Transzendenz. Das Leben ist kein Entweder-Oder, sondern die Integration scheinbarer Gegensätze. Als friedvolle Krieger haben wir den Kopf in den Wolken und die Füße fest auf dem Boden. Wir
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