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Die Wahrheit hat nur ein Gesicht (German Edition)

Die Wahrheit hat nur ein Gesicht (German Edition)

Titel: Die Wahrheit hat nur ein Gesicht (German Edition)
Autoren: Stella Brightley
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lachten. Er war froh, dass das Gespräch diese Leichtigkeit hatte und er wollte, dass es so blieb. Mit einem Schwung zog er ihre Beine auf seinen Schoß und zog ihr die Schuhe aus. Dann fing er an, ihre zarten Füße zu massieren. »Jetzt bin ich dran!«
    Emma genoss die Massage. »Antonio?«
    »Antonio!« Seine Stimme wurde streng und er zwickte sie in den Zeh: »Warum hast du dieses Schwein geheiratet?«
    Emma grinste: »Er hat mich gefragt.«
    »Was?« Alex konnte es nicht fassen. »Das war alles?«
    »Im Prinzip ja. Ich war nach unserer Liebesnacht so durcheinander und er hat schließlich innerhalb von Stunden einen Standesbeamten organisiert!«
    »Und damit verführt man eine Emma Cavendish? So einfach ist das?« Alex war ehrlich verblüfft.
    »Na ja, er hat davor drei Jahre um mich geworben.«
    »Wie bitte? Du kanntest diesen Wicht schon drei Jahre?«
    »Ja. Wir hatten zusammen Gesangsunterricht. In Florenz bei Montegno!«
    »Aber er war schon damals ein Schwein. Kein Rock war vor ihm sicher. Seinen Weg säumen gebrochene Herzen.«
    »Das wusste ich aber nicht! Woher auch? Ich ging ja kaum unter Leute. Ich kannte ihn nur vom Unterricht und er hatte eine herrliche Stimme. Ich war froh, dass ich mit ihm singen durfte.«
    »Und er hat dich nie rumgekriegt?« Alex Stimme klang belegt.
    »Du bist ja eifersüchtig!« Emma feixte und stieß ihm scherzhaft den Finger in die Brust. Er packte ihre Hand:
    »Und wie! Allein der Gedanken, dass dieser Schmierenkomödiant drei Jahre um dich rumschwänzelte, macht mich wahnsinnig. Also?«
    »Also was?« Emma wusste genau, was er wissen wollte, aber sie wollte ihn noch etwas auf die Folter spannen. Sie genoss seine Eifersucht.
    Sein Blick war starr auf sie gerichtet. »Hast du mit dem Kerl was gehabt? Hast du?«
    »Nein.«
    »Ehrlich nicht?«
    »Ehrlich nicht. Er hat sich zwar nach allen Regeln der Kunst bemüht, aber ich konnte nicht.«
    »Du konntest nicht?«
    »Nein.«
    Warum nicht?« Alex kannte die Antwort, aber er wollte sie aus ihrem Mund hören.
    Emma sah Alex mit klarem Blick in die Augen: »Weil ich immer nur einen Mann geliebt habe.«
    »Wen?« Seine Augen waren dunkel vor Aufregung.
    Sie schwieg. Ihr Blick sagte mehr als tausend Worte.
    »Emma…« Alex streichelte ihre Hand. Zärtlich küsste er ihre Finger. Jeden Finger einzeln.
    Emma konnte nicht anders. Sie feixte: »Aber er hatte trotzdem eine tolle Stimme.«
    »Nie wieder fährst du mir nach Italien!« Alex fuhr hoch und kitzelte Emma am Fuß. Sie lachte. Dann wurde sie ernst:
    »Ich konnte ja nicht ahnen, dass er… so war…«
    Sie brach ab. Die schrecklichen Dinge, die Antonio mit ihr getan hatte, standen plötzlich im Raum.
    »Du musst nicht darüber sprechen, wenn du nicht willst.« Alex legte ihr beruhigend die Hand aufs Knie.
    »Ich möchte aber darüber sprechen.« Emma schwieg einen Augenblick. Alex sah sie aufmerksam an. Er würde ihr helfen, so gut er konnte, aber das was sie erlebt hatte, konnte er nicht rückgängig machen. Es war gut, wenn sie darüber sprach. Er wartete.
    Ihr Blick wurde starr. »Er hat mich geschlagen.«
    »Ich weiß.«
    »Er hat mich mit seinem Gürtel geschlagen.« Sie schluchzte. »Er hat mein Kleid zerrissen und mein Höschen und…« Sie brach ab.
    Alex zog sie an sich und hielt sie schützend im Arm. »Ich weiß.«
    »Es war so entwürdigend.«
    »Ich weiß!« Alex ballte die Faust. Er kochte vor Zorn. Wenn er sich vorstellte, was dieser Kerl mit ihr getrieben hatte, packte ihn noch immer eine mörderische Wut.
    »Und dann wollte er mich vergewaltigen.«
    Erschrocken sah Alex sie an. Er hatte nicht genau gewusst, was Antonio mit ihr getan hatte. Die Striemen auf ihrer Haut hatte er gesehen. Alles andere war in der Sorge um ihr Überleben untergegangen. Und als sie wieder bei Bewusstsein war, hatte sie kein Wort mehr über diese Nacht verloren.
    Plötzlich huschte ein verschmitztes Lächeln über Emmas Gesicht: »Aber ich hab ihn getreten!«
    »Was hast du?«
    »Ich habe ihn dorthin getreten, wo es am meisten weh tut!«
    »Gutes Mädchen! Und dann?« Gespannt sah Alex sie an.
    »Dann bin ich weggelaufen!«
    »Großer Gott, Emma!« Alex zog sie an sich. »Und ich dachte die ganze Zeit, er hätte dich vergewaltigt.«
    »Nein, das hat er nicht. Dazu war er nicht intelligent genug!« Sie lachte. »Und jetzt sitzt er im Gefängnis!«
    Alex Blick wurde düster:
    »Sie werden ihn rauslassen. Sein Anwalt hat auf Unzurechnungsfähigkeit plädiert und der Richter wird darauf
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