Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Wahrheit hat nur ein Gesicht (German Edition)

Die Wahrheit hat nur ein Gesicht (German Edition)

Titel: Die Wahrheit hat nur ein Gesicht (German Edition)
Autoren: Stella Brightley
Vom Netzwerk:
entzündete einen Ballen Stroh und mit einem Mal stand der ganze Stall in Flammen. Alex rannte zu Emma, hob sie hoch und trug sie zwischen flüchtenden Pferden und beißendem Rauch nach draußen.
    Vorsichtig bettete er ihren geschundenen Körper ins Gras. Aus einer Wunde in ihrer Brust sickerte Blut. Ihr Atem war nur noch ein Hauch und ihr Gesicht war kalkweiß.
    »Emma bitte!« Alex wurde von einem wilden Schluchzen gepackt. Hilflos presste er sie an sich: »Bitte stirb nicht! Stirb nicht!« Emma öffnete die Lider. Sie sah ihn an und ihr Blick war voller Zärtlichkeit. Es schnitt ihm ins Herz.
    »Alex?«
    »Ja Liebste?« Alex beugte sich zu ihr.
    »Ich liebe dich!« Ihre Lippen formten die Worte, dann schloss sie die Augen.

29

    Sechs Monate später saß Alex in seinem Musikzimmer am Flügel und begleitete Cindy Briggs. Sie probten für ein Konzert, das ein paar Tage später stattfinden würde.
    Alex fiel die Probe nicht leicht. Es war das erste Mal seit jenem schrecklichen Tag, dass er Cindy wiedersah. Und es war auch nur Amandas Überredungskünsten zu verdanken, dass er sich darauf einließ. Aus irgendeinem Grund war es ihr sehr wichtig, dass Alex mitmachte und sie hatte ihn so lange bearbeitet, bis er endlich nachgab. Wozu das Ganze gut sein sollte, wollte sie ihm nicht verraten. Doch ein zweites Mal würde es mit Cindy nicht geben, das war ihm inzwischen klar. Er ertrug ihre Nähe einfach nicht mehr.
    Amanda Tellington wippte auf dem Sofa vergnügt hin und her und überwachte die Fortschritte ihrer Schülerin. Cindy war inzwischen sehr kleinlaut geworden. Ihre Stimme war immer noch angeschlagen und sie brauchte Hilfe. Also war sie vor der alten Dame zu Kreuze gekrochen. Die ließ sich die Kränkung, die Cindy ihr zugefügt hatte teuer bezahlen, in Geld und auch in Naturalien. Denn Cindy musste ihr dienen wie eine Anfängerin. Genüsslich schlürfte Amanda den Tee, den Cindy ihr zubereitet hatte und sie ließ kein gutes Haar an ihr. Mit einem bösen Lächeln bedachte sie ihre Schülerin.
    »Wenn du so singst, Cindy, brauchst du gar nicht erst aufzutreten.«
    »Aber Mrs. Tellington…«, Cindy war völlig verzweifelt, »was soll ich denn noch tun? Mehr geht einfach nicht.«
    »Es ist schön, dass du das einsiehst, Cindy, mehr geht einfach nicht. Ich glaube, wir müssen für das Konzert nächste Woche eine andere Sängerin suchen, was meinen Sie, Alex?«
    In diesem Augenblick klingelte es an der Tür.
    Amanda sah auf ihre Armbanduhr: »Oh, das ist für mich. Entschuldigt mich einen Augenblick!« Sie warf Alex noch einen verschmitzten Blick zu und verschwand nach draußen.
    Cindy starrte ihr hinterher: »Sie will mich ersetzen?«
    »Das wird sie wohl tun.« Alex starrte ebenfalls zur Tür. Wen erwartete Mrs. Tellington?
    »Aber mit wem denn?« Cindy war den Tränen nahe.
    Alex blieb todernst. »Mit jemandem, der im Augenblick einfach stabiler ist, als du.«
    »Mit Luisa Meyers?« Luisa Meyers war eine junge Sängerin, die auch sehr angesagt war und Cindy hasste sie dafür.
    »Vielleicht.« Alex sah immer noch zur Tür und dann ging in seinem Gesicht plötzlich die Sonne auf. Cindy merkte sofort, dass das Lächeln nicht ihr galt und drehte sich um. Und dann erstarrte sie. In der Tür stand Emma.
    »Hallo, Cindy!« Emma lächelte und betrat den Raum.
    »Hallo, Emma.« Cindy lächelte etwas dümmlich. Sie war auf die Begegnung nicht vorbereitet und wusste nicht recht, wie sie sich verhalten sollte.
    »Emma!« Alex war aufgestanden, ging auf sie zu und schloss sie in die Arme.
    Cindy wurde ganz blass. »Ach, so ist das. Du übernimmst also für mich nächste Woche das Konzert?« Ihre Stimme klang spitz.
    »Emma lächelte amüsiert: »Nein, Cindy, keine Angst, dafür habe ich noch nicht genug Kraft.«
    »Emma singt im Herbst die Traviata. Anderson scharrt schon mit den Hufen!« Amanda war hinter Emma in den Raum getreten. »Und das Konzert nächste Woche singt Luisa Meyers.«
    Für Cindy brach die Welt zusammen. Tränen der Wut stiegen ihr in die Augen und sie konnte sich beim besten Willen nicht mehr beherrschen. Sie heulte los. Wortlos reichte ihr Emma ein Taschentuch. Cindy schnäuzte sich.
    »Du trägst ein sehr feines Parfum, Cindy.« Emma war einen Schritt näher getreten und schnupperte an ihr. »Was ist das?«
    »Kann man nicht kaufen!«, krächzte Cindy mit verweinter Stimme. »Es wird extra für mich kreiert.«
    »Dann habe ich da etwas für dich.« Emma griff in ihre Tasche und zog ein Foto hervor. »Das
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher