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Die Wahrheit hat nur ein Gesicht (German Edition)

Die Wahrheit hat nur ein Gesicht (German Edition)

Titel: Die Wahrheit hat nur ein Gesicht (German Edition)
Autoren: Stella Brightley
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ein schreckliches Weib, Emma Cavendish!« Alex setzte sich auf. »Was willst du wissen?«
    Emma lachte und setzte sich ebenfalls auf.
    »Alles über Tatjana! Was damals geschehen ist, hat mich jahrelang verfolgt. Ich habe euch zwei überrascht, beim Sex, das war…« Sie hielt inne und wirkte plötzlich sehr traurig.
    Alex nahm ihre Hand: »Schockierend?«
    »Nicht nur! Auch unbegreiflich, verletzend, ekelhaft! Ich wollte nur noch eins! Mich in Luft auflösen, diesen Planeten auf der Stelle verlassen, den Schmerz irgendwie betäuben, mich auslöschen. Ich bin dann einfach gerannt. Weggelaufen! Ich bin fünf Jahre lang weggelaufen. Mit verschlossenen Augen und Ohren.«
    »Du warst so was vom Erdboden verschluckt. Ich hatte keine Chance etwas zu erklären…«
    »Tatjana in deinem Arm, was gab es da noch zu erklären?« Emma schluckte bei dem Gedanken.
    »Oh, Gott, Emma.« Alex fühlte ihre Trauer und strich ihr über das Haar.
    In Emmas Augen lag der Schmerz der vergangenen Jahre: »Warum hast du mit Tatjana geschlafen, Alex?«
    Er sah sie nachdenklich an:
    »Erinnerst du dich an den Abend? Du warst nicht da. Du warst in der Oper, in einer Wagner-Oper.«
    »Ich war in Siegfried.«
    »Ja, und ich bin nicht mit, weil ich Wagner nicht ausstehen kann. Egal. Aber plötzlich ging die Tür auf und du kamst zurück, kaum eine Stunde später.
    »Ich bin nach einer Stunde aus der Oper zurückgekommen?« Emma sah ihn verblüfft an: »Aber Siegfried dauert vier Stunden!«
    »Ich weiß. Du hast mir erzählt, die Oper wäre ausgefallen, weil Siegfried eine Halsentzündung hatte und nicht singen konnte.«
    »Aber Siegfried hatte keine Halsentzündung!« Emmas Gesicht war jetzt ein einziges Fragezeichen.
    »Das wusste ich aber nicht. Und Tatjana trug eines deiner Kleider. Sie hat deine Abwesenheit benutzt, um mit mir zu schlafen. Ich habe die Verwechslung nicht bemerkt.«
    »Tatjana hat dich verführt, indem sie…?«
    »Ja. Ich glaubte, sie wäre du«
    Emma starrte ihn an: »Großer Gott! Und dann?«
    »Sie hat ihre Rolle sehr gut gespielt. Deine Art zu gehen, zu sprechen, dich zu bewegen. Sie trug dein Parfum. Sie war absolut glaubwürdig. Und sie hat mich natürlich ins Bett gelotst.«
    »Und du bist mit!«
    »Ich kann dir eben einfach nicht widerstehen!« Er küsste zärtlich ihre Nasenspitze.
    »Oh, mein Gott!« Emma war völlig durcheinander und versuchte aufzustehen. Sie musste erst einmal verdauen, was sie da hörte.
    Doch Alex hielt sie fest: »Bleib! Die Geschichte ist noch nicht zu Ende.«
    »Nicht?« Emma sah ihn mit großen Augen an. Was kam noch?
    Nein! Denn als ich mit Tatjana im Bett war, geschah etwas sehr eigenartiges. Ich konnte nicht.«
    »Was?«
    »Ich konnte nicht.«
    »Du konntest nicht?«
    »Nein.«
    »Warum nicht?«
    »Ich weiß nicht. Mein Unterbewusstsein muss irgendwie gespürt haben, dass etwas nicht stimmte. Ich bekam ihn nicht hoch.«
    »Du hast überhaupt nicht mit ihr geschlafen?« Emma sah ihn fassungslos an.
    »Nein.« Er grinste.«
    »Aber«, Emma konnte es immer noch nicht glauben, »ich habe euch doch zusammen gesehen!«
    »Du hast Tatjana gesehen! Sie hat auf mir geschuftet wie eine Wahnsinnige, aber es war umsonst.«
    »Das bedeutet, ich bin fünf Jahre weggelaufen, für nichts?«
    »Aber so war es! Tatjana war natürlich stinksauer, als sie es merkte. Aber mein bestes Stück ließ sich einfach nicht aufrichten.«
    Emma ließ sich in die Kissen fallen. Sie war völlig verstört. »Das darf doch alles nicht wahr sein!«
    »Und dann bist du plötzlich im Schlafzimmer aufgetaucht.«
    »Ja, ich weiß.« Emma setzte sich wieder auf. »Ich kam aus der Oper zurück. Denn Siegfried hatte zwar keine Halsentzündung, aber im Opernhaus gab es einen Feueralarm. Irgendein Scherzkeks hatte ihn ausgelöst. Und so bin ich zwei Stunden früher nach Hause gekommen, als erwartet. Allerdings nicht so früh, dass ich den Spuk zwischen euch hätte verhindern können.«
    Alex Stimme klang düster:
    »Du bist in der Tür gestanden und hast uns angestarrt. Ein paar Sekunden, völlig regungslos. Und dann hast du dich umgedreht und bist verschwunden. Fünf Jahre lang. Ich wusste überhaupt nicht, was los war. Tatjana hat sich totgelacht. Und erst als sie lachte habe ich die Verwechslung bemerkt. Und dann kam noch was sehr Fieses. Sie sagte wörtlich:
    »Wir haben schon oft miteinander geschlafen, Alex, das solltest du wissen. Emma und ich teilen alles. Auch Männer.« Er wirkte jetzt düster: »Diese Worte werde ich nie
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