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Die vierte Zeugin

Die vierte Zeugin

Titel: Die vierte Zeugin
Autoren: Tanja u.a. Kinkel , Oliver Pötzsch , Martina André , Peter Prange , Titus Müller , Heike Koschyk , Lena Falkenhagen , Alf Leue , Caren Benedikt , Ulf Schiewe , Marlene Klaus , Katrin Burseg
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Inhalten digitalisieren, nicht aber in ihrer Haptik. Das ewige Leben im Internet, das jedem Urlaubsfoto möglich ist: Den Archivalien steht es nicht zu.
    Dies soll nun anders werden. Das Archiv der Zukunft, das die »Stiftung Stadtgedächtnis« in Köln plant, wird neue Wege gehen und die Möglichkeiten nutzen, die der virtuelle Raum bietet. Die Zukunft strebt dem weltweit zugänglichen Datensatz entgegen, aber sie kann es nur, wenn sie auf Papier und Pergament fußt. Im Zuge der Rettung der Archivalien wird Köln zu einem internationalen Zentrum der Papierrestaurierung ausgebaut werden. Methoden und Technologien werden neue Impulse erhalten, wenn aus »Archivflocken« wieder Dokumente entstehen.
    Es wird ein Rest bleiben, der nicht gerettet werden kann. Es ist aber gerade dieser Rest, der unser Bewusstsein schärft für die Verantwortung, die wir gegenüber Archivgütern und Erinnerungsstücken tragen. Und es wird auch nach der juristischen Aufarbeitung der Katastrophe ein Rest der Empörung bleiben. In dieser Empörung liegt Hoffnung, denn sie ist Gradmesser für die Leidenschaft, mit der man sich für eine Sache einsetzt. Wenn die sichtbaren Spuren des Archiveinsturzes längst verschwunden sind, bedeutet das nicht, dass auch die Wunden geheilt sind. Doch den ungeheilten Wunden steht eine »unheilbare« Leidenschaft gegenüber, aus der Antrieb und Impulse hervorgehen.
    Man könnte sagen, dass die Autorinnen und Autoren von Quo Vadis eine solche unheilbare Leidenschaft für Geschichte besitzen; dieser Leidenschaft haben sie mit dem Benefizprojekt Ausdruck verliehen. Sie haben damit einen finanziellen und vor allem ihren ganz persönlichen kreativen Beitrag zur Rettung der Archivalien geleistet, der angesichts der immensen Arbeit, die noch nötig ist, gering anmutet. Wir hoffen aber, dass der Impuls der Aktion fortwirkt und auch andere dazu einlädt, Verantwortung für unsere Gedächtnisorte zu übernehmen.

    Tanja Schurkus
    März 2012

F olgende Mitglieder des Autorenkreises Quo Vadis haben unentgeltlich für die Restaurierung zerstörter Archivalien gelesen:

    Angeline Bauer, Nora Berger, Corina Bomann, Jörgen Bracker, Katrin Burseg, Kay Cordes, Marie Cristen, Guido Dieckmann, Tania Douglas, Rita Hausen, Marlene Klaus, Beate Klepper, Iris Klockmann, Heike Koschyk, Kathrin Lange, Walter Laufenberg, Thomas R. P. Mielke, Dorothee Müller, Meddi Müller, Maiken Nielsen, Petra Reategui, Günter Ruch, Petra Schier, Ulf Schiewe, Alessa Schmelzer, Tanja Schurkus, Kirsten Schützhofer, Ilka Stitz, Silke Urbanksi, Constanze Wilken und Maren Winter. Und als Gastautorin: Christine Gref.

SCHLUSSWORT DER HERAUSGEBER

    A ls man uns die Herausgeberschaft zum vierten, vom Autorenkreis Quo Vadis initiierten Gemeinschaftsroman (nach »Die sieben Häupter«, »Der zwölfte Tag« und »Das dritte Schwert«) anbot, nahmen wir sofort mit Begeisterung an, denn dieses Projekt war für uns etwas ganz Besonderes: Es basiert auf einem historischen Dokument, das beim Zusammensturz des Kölner Stadtarchivs schwer beschädigt wurde und mit den Einnahmen zahlreicher Benefizlesungen restauriert werden konnte.
    Dieses Mal allerdings wollten wir den Roman nicht als »Staffellauf« konzipieren, in dem jeder Autor an den Beitrag des Vorgängers anknüpfen muss. Die unterschiedlichen Stimmen in einen Guss bringen zu wollen, ist immer auch eine stilistische Beschneidung. Um jedem Autor den Raum zu geben, sich in seiner ganz eigenen Art auszudrücken, entschieden wir uns daher für ein Perspektivenkonzept: Alle Beteiligten übernehmen für je zwei Kapitel eine Figur und gewähren dem Leser Stück für Stück durch die unterschiedlichen Sichtweisen Einblick in die wahren Hintergründe der Geschichte. Für einen durchgängig stimmigen Handlungsstrang erstellten wir ein umfangreiches Projektexposé, in dem Dramaturgie und geschichtliche Hintergründe einen roten Faden vorgaben, den die Autoren mit ihren Figurenbeschreibungen ergänzten.
    So entstand innerhalb von zwölf Monaten ein Roman, der den Fall der Agnes Imhoff aus immer neuen Perspektiven beleuchtet. Wir hoffen, wir konnten Ihnen damit unterhaltsame Lesestunden bereiten.

    Die Geschichte um unsere Protagonistin Agnes Imhoff spielt im 16. Jahrhundert zur Zeit der Reformation, die geprägt war von massiven kirchlichen und damit auch gesellschaftlichen Umbrüchen.
    Vor diesem Hintergrund hatten die Verhandlungen gegen Agnes Imhoff eine größere Tragweite, als es zunächst schien. Oberflächlich
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