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Die vier Söhne des Doktor March

Die vier Söhne des Doktor March

Titel: Die vier Söhne des Doktor March
Autoren: Brigitte Aubert
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Zustand es war. Na, Leser, bist du zufrieden, sind deine Erwartungen befriedigt worden?
    Du willst, daß ich dir alles ganz genau beschreibe, was? Ob sie geschrien hat und so, und ob ich ihr zuerst die Arme oder die Beine abgeschnitten habe, nicht wahr? Du bist allzu neugierig, Leser, du mußt ja nur nachsehen gehen, sie ist nicht sehr weit weg, du mußt nur ein wenig in der Erde scharren, sie erwartet dich, sie wird nicht mehr weggehen jetzt, sie wird niemanden mehr reizen.
    Jedenfalls werde ich nie ihren Blick vergessen, schließlich war sie eine von den Besseren. Ich höre, daß Mama uns zum Essen ruft. Ich werde mir die Hände waschen.
    Jeanies Tagebuch
    Ich habe das Essen aufgetragen. Jeanie hier, Jeanie da … Der Doktor hat eine Flasche Rotwein getrunken, er sprach laut und schimpfte auf die Kommunisten. Was das mit Karen zu tun haben soll, verstehe ich nicht.
    Madame war freundlich, sie hat mir Komplimente für den Braten gemacht, sie hatte keine Zeit, sich um irgend etwas zu kümmern, wegen dieser Beerdigung. Freundlich? Sie versucht, ihre Bestie zu verstecken, jawohl! Ich habe heute noch nichts getrunken. Aber jetzt bin ich durstig, ich habe einen Schluck Brandy verdient, diese Todesfälle machen mich fertig, ich brauche ein wenig Zucker, um wieder auf die Beine zu kommen.
    Ich habe was getrunken. Jetzt geht es besser. Ich werde sein Tagebuch stehlen und der Polizei schicken. Und dann nehme ich den Mittagszug in Richtung Süden. Auf Wiedersehen, Jeanie. Sie werden eine Treibjagd veranstalten, um mich wiederzufinden, wegen der Zeugenaussage und so … und ein betrunkener Bauer wird mir eine Kugel durch den Kopf jagen. Nein, Jeanie, keine Lügen, sie werden dich mitnehmen wegen der Aussage, das ist alles, und vielleicht werden sie dich ja gar nicht finden. Dafür verdanken mir einige anständige Mädchen ihr Leben. Ich werde die Retterin des Vaterlandes sein. Jeanie Superfrau, das Mädchen, dem alle zu Füßen liegen! Dieser Brandy ist wirklich ausgezeichnet.
    Es ist warm, ich kriege kaum Luft. Ich habe alle Fenster aufgemacht, aber man kommt um vor Hitze, und dieser unbeständige Wind regt mich auf.
    Tagebuch des Mörders
    Guten Tag! Der Wind hat sich gelegt, es regnet. Es regnet auf dem Friedhof. Es sind nicht wenige auf diesem Friedhof, die mir gehören. Mindestens vier. Plus eine. Vier kleine Schlampen weniger auf der Welt. Die Polizei kommt nicht weiter. Ich habe keine Angst vor der Polizei. Sie werden niemals etwas finden. Sie werden niemals die anständigen Söhne des Doktors verdächtigen, sie suchen Strolche, Rumtreiber, Verrückte. Sie glauben, daß Verrückte eine rote Laterne auf dem Kopf tragen, »Achtung, verrückt«. Liebe Bullen, liebe Spürhunde, sucht die Fährte ruhig, sucht, sucht, ihr werdet nur einen braven, wohlerzogenen Jungen finden, der keiner Fliege was zuleide tut, keine Fliege erschlägt, weil Mama das nicht mag, wenn man ohne Grund Böses tut. Räudige Hunde, schnüffelt ruhig an der Kacke des Mörders, außer den kleinen, schmutzigen Leichen, die verlassen in den Winkeln liegen, werdet ihr nichts finden, werdet ihr nichts finden! Ich mag mein kleines Lied ganz gern.
    Seit einiger Zeit, seit ich dieses Tagebuch führe, denke ich nur noch an das eine. Früher vergaß ich es für längere Zeit, aber jetzt, ich weiß nicht warum, denke ich ständig daran, und das geht mir auf die Nerven. Es kommt, weil ich so darüber spreche: Ich sehe alles wieder vor mir, und das erregt mich. Die Ferien sind zu lang. Glücklicherweise fangen wir alle bald wieder an zu arbeiten. Es gibt schon Frühstück. Ich höre Jeanie mit den Töpfen klappern.
    Heute morgen habe ich gesehen, wie sie nach oben kam, um aufzuräumen. Ich finde, sie ist ziemlich lange geblieben.
    Im Grunde könnte sie gut aussehen, wenn sie sich zurechtmachen würde.
    Ich weiß nicht warum, aber sie scheint uns zu mißtrauen. Bist du vielleicht eine schmutzige Spionin, Jeanie? Ich hoffe für dich, daß es nicht so ist. Adieu!
    Jeanies Tagebuch
    Nun, ich glaube, es ist Zeit, zum Notverfahren überzugehen. Die Flucht. Ich hau' ab, adieu, Freunde, »Jeanie ist im Grunde nicht übel, diese Schlampe, ich würde ihr gerne die Gurgel durchschneiden, dieser Nutte …« Ohne mich. Wiedersehn Doktor Jekyll, bleiben Sie gesund, es gibt attraktivere Mädchen als mich, die er in Scheiben schneiden kann. Es klingelt.
    Das waren die Bullen. Sehr höflich. Das ist ein anständiges Haus hier. Da Madame Kopfschmerzen hatte, habe ich Tee gemacht. Den
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