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Die vier Söhne des Doktor March

Die vier Söhne des Doktor March

Titel: Die vier Söhne des Doktor March
Autoren: Brigitte Aubert
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was er tun wird. Wenn ich es schaffen könnte, ihn daran zu hindern, wäre es gar nicht nötig, die Polizei in diese Geschichte zu verwickeln. Aber nein, ich drehe durch! Ich bringe es noch fertig, mich um diesen Kerl zu kümmern, statt meine Koffer zu packen. Jeanie, du bist krank, meine Liebe! Ich weiß nicht, was ich tun soll. Ich bin fassungslos. Das Mädchen in der Fernsehserie sagte das immer: »Ich bin fassungslos, Andy, mein Süßer.« Nun gut, ich bin es auch, meine Liebe!
    Ich werde mir eine Kippe, hoppla … 'tschuldigung, Mylady, eine Zigarette anstecken.
    Tagebuch des Mörders
    Die Ferien gehen anscheinend nie zu Ende. Heute hatte ich Lust dazu. Ich bin ausgegangen, um zu schauen, ob ich irgendwas Interessantes finde.
    Zwar wohnt nebenan ein Mädchen, aber sie gefällt mir nicht besonders. Sie gehört zum Typ »nettes Mädchen mit Zöpfen«, ein bißchen zu jung für mich. Ich bin jetzt ein Mann, es reizt mich nicht, Kinder umzubringen.
    Ich ziehe Mädchen in meinem Alter vor. Sie wissen genau, was sie suchen. Das erinnert mich an das andere Mädchen, in Demburry.
    Wenn ich große Lust verspüre, nehme ich mein Messer und streichle mich damit, bis ich mich besser fühle. Eines Tages werde ich eine so umbringen. Ich werde das Messer nehmen und es ihr mit aller Kraft hineinstoßen. Das Blut wird aus ihrem Mund sprudeln. Es macht mir Vergnügen, mir das vorzusagen.
    Mama sieht traurig aus. Wir kümmern uns nicht viel um sie.
    Mark schreibt seine Doktorarbeit. Clark bereitet sein Examen vor. Jack komponiert ein Konzertstück. Stark bastelt sich einen Computer. Papa ist oft außer Haus und riecht nach Parfüm. Aber ich kann mein Leben nicht damit verbringen, meine Mutter zu trösten.
    Morgen haben wir Geburtstag. Wir werden viele Geschenke bekommen. Ich weiß schon, was es sein wird, ein schönes Geschenk, ein sehr schönes Geschenk, ein »Leckerbissen«, wie Papa immer sagt, wenn er die Mädchen am Strand anschaut.
    Nicht wie Jeanie. Dieses Mädchen ist nicht besonders anmutig und immer betrunken. Ich verstehe nicht, warum wir sie dabehalten. Wenn ich später eine Familie habe, stelle ich zum Servieren bei Tisch nur hübsche Mädchen ein, gut gebaut, freundlich. Keine Kriminellen aus der Gosse.
    Ich muß mir für diesen Geburtstag etwas Lustiges ausdenken, damit ich mich amüsieren kann, wenn wir alle Kuchen essen und Mama beglückwünschen. Ich habe eine Idee.
    Eine schöne, kleine, saftige Idee. Auf Wiedersehen, liebes Tagebuch, ich habe zu tun.
    Jeanies Tagebuch
    Was für eine schmutzige Idee könnte das sein?
    Sie sind alle ins Kino gegangen. Ich bin allein mit der Alten. Die Kleine mit den Zöpfen, das muß Karen sein, die Tochter der Familie Blint. Ich müßte anrufen und sie warnen. Ihnen sagen: »Entschuldigung, ich habe mich verwählt«, bevor ich mein Gefasel vortrage und sie die Klapse benachrichtigen.
    Könnte ich mit dieser Idee gemeint sein? Nein: Glücklicherweise gefalle ich ihm nicht. Dreckiges kleines Miststück. Glücklicherweise findet er mich zu häßlich … Ob er sich selbst schon mal angeschaut hat? Alle vier nämlich, na ja, abgesehen von den Muskeln, nicht wahr. Vier schöne Grobiane, wie ihr Schwein von Vater.
    Ich hätte mit ihnen gehen, mich an ihre Fersen heften und ihn daran hindern sollen, es zu tun. Ich bin Komplizin, das bin ich, wie der Kerl in Holocaust, der so tat, als würde er kein Konzentrationslager leiten, sondern ein betriebliches Erholungszentrum, ja, ich bin genauso wie er! Dieser Gin steigt mir in die Nase, das ist furchtbar. Ein ausgemachter Feigling, das bist du, Jeanie, ein Fischweib und eine Säuferin und unfähig, einen Verrückten daran zu hindern, alle Mädchen um die Ecke zu bringen, die ihm in die Hände fallen. Du enttäuschst mich, meine Gute, du enttäuschst mich wirklich.
    Tagebuch des Mörders
    Guten Tag! Mama ist gerade dabei, einen Kuchen zu backen. Papa hat angerufen: Er wird später zum Abendessen kommen. Sicherlich macht er Besorgungen für uns.
    Die Kleine von nebenan hat heute morgen »hallo« zu mir gesagt. Sie sieht liederlich und ungesund aus, mit einem schiefen Lächeln. So ein kleines Luder, »dem die Männer hinterher rennen«, wie Papa sagt. Ich hatte nicht die Zeit, mich mit ihr zu beschäftigen, aber ich werde ernsthaft darüber nachdenken. Mein Vorhaben ist übrigens geplatzt. Sie sind mit ihrem Baby aufs Land gefahren. Schade.
    Ich bin ziemlich schlechter Laune. Die dicke Jeanie geht mir auf die Nerven mit ihren Manieren einer
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