Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die vier Söhne des Doktor March

Die vier Söhne des Doktor March

Titel: Die vier Söhne des Doktor March
Autoren: Brigitte Aubert
Vom Netzwerk:
werde und daß ich nichts zu verlieren habe. Wenn ich Ihnen das erzähle, dann deshalb, weil es die Wahrheit ist. Ich wiederhole: Ich habe keine Beweise, aber ich weiß es. Durchsuchen Sie das Haus, verhören Sie sie, Sie werden sehen, ob ich lüge.
    Derjenige, der mich denunziert hat, ist der gleiche, der dieses Mädchen in Demburry umgebracht hat und Karen und ihre Mutter und Sharon und die Prostituierte und die Geliebte des Doktors und das Baby und sogar seinen eigenen Bruder und andere, von denen ich nichts weiß, ich schwöre es vor Gott.
    Es tut mir leid, daß ich Ihnen mit meiner Flucht so viel Ärger mache, aber ich werde meine Chance nutzen. Verzeihen Sie mir. Jeanie.
    P. S. Ich füge alle Zettel bei, die in meinen Besitz gelangten. Sie sehen ja!
    So, das wäre erledigt. Mickey, (der Briefträger) leert die Briefkästen um 6 Uhr, und wenn er diesen Brief findet, ist die Wahrscheinlichkeit, daß er ihn direkt zur Polizei bringt, diese fünf Minuten später hier eintrifft und mich, ob mit oder ohne Verhör, einsperrt, zehn zu eins! Ich lege ihn hin, wenn ich gehe, das ist sicherer. Und vielleicht hat der Kommissar bis dahin ja angerufen.
    Wenn ich dagegen einen falschen Brief vorbereiten würde, einen falschen Brief für die Bullen . den ich herumliegen ließe Er wird denken, daß ich nicht gehe, solange dieser (falsche) Brief nicht hinterlegt ist. Also, weshalb sollte ich die Autoschlüssel aus dem Schrank nehmen und das Risiko eingehen, daß es jemand bemerkt (der Doktor zum Beispiel, wenn er einen dringenden Anruf bekommt)? Nein, solange ich den Brief nicht deponiere, riskiert er nichts: Ich werde nicht gehen, ohne meine einzige Rache zu hinterlassen. Bravo, Jeanie, du bist auf der richtigen Fährte, such weiter, such . Es ist zu direkt, ihm diesen Brief vor die Nase zu legen, ich muß ihn verstecken, mal überlegen . Ich vergesse einfach, meine Tür zu schließen, ich schiebe ihn unter meine anderen Papiere und vergesse, meine Tür zu schließen, nein, nein, ich hab's: Ich stecke ihn unten in meinen Mantel. Er muß allerdings aus der Tasche herausragen.
    An die Arbeit! Ich komme wieder nach oben, damit er nachsehen kann, dann gehe ich nach unten und verschwinde gleich nach dem Abspülen, sobald sie im Wohnzimmer sind.
    Das ist alles an den Haaren herbeigezogen, ich kann nicht ohne meine Sachen, ohne alles weggehen. Und das Geld, wenn er das Geld aus der Schublade genommen hätte, ich sollte gleich nachsehen? Aber das ist riskant, der Doktor ist unten.
    Ich hab's. Ich gehe nach unten und lege einen falschen Brief auf den Tisch mit der Post, die morgen weg soll. Nach dem Essen gehen sie ins Wohnzimmer, ich nehme die Schlüssel an mich, das Geld werde ich kurz vor dem Essen bereits stibitzt haben, ich gehe in mein Zimmer, meine Tasche ist gepackt, ich verschwinde durch das Fenster, ja genau, das ist es, ich knote die Leintücher aneinander und seile mich durch das Fenster ab, tadellos, ich gehe in die Garage und wusch! Adieu, meine Lieben!
    Bei dem Schneesturm werden sie mich nicht hören. Vor allem, weil die Straße abschüssig ist und ich im Leerlauf rollen kann. Jeanie, ich glaube, die Sache geht gut für dich aus. Das Problem ist, daß er genau den heutigen Abend ausgesucht hat, um mir das Fell über die Ohren zu ziehen, er hat also mit Sicherheit einen Plan ausgeheckt und überwacht mich, wenn er das nur auf morgen verschieben könnte, wenn ihn irgend etwas dazu zwingen könnte, das auf morgen zu verschieben.
    Jeanie, welch gute Idee.
    Hör zu, kleiner Idiot, ich habe eine Neuigkeit für Dich, der Kommissar hat mir gesagt, daß Andrew nicht mehr unter Verdacht steht.
    Sie halten das geheim, um den wirklichen Mörder in die Enge zu treiben, aber sie sind auf der richtigen Fährte. Du hast Dich für gerissen gehalten, was? Aber Du warst es nicht wirklich. Vor allem, weil ich mit dem Kommissar gesprochen habe, ich habe ihm einige Dinge erzählt, die ihn sehr interessiert haben. Wir sind gute Kumpel, er und ich, ich bin sicher, daß er nur auf eine gute Gelegenheit wartet, um hierherzukommen und ein wenig herumzuschnüffeln. Aber letztlich ist das ja nicht mein Bier, nicht wahr, Du kleines Arschloch?
    Jetzt noch meine Tasche packen und die Leintücher zu einem Seil knoten.
    Tagebuch des Mörders
    Jeanie, Jeanie, du machst mir Kummer. Du bist zu geschwätzig. Zu hinterlistig, zu böse, du bemühst dich geradezu, Ärger auf dich zu ziehen.
    Du weißt genau, daß ich nicht telefonieren kann, um herauszukriegen,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher