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Die vier Söhne des Doktor March

Die vier Söhne des Doktor March

Titel: Die vier Söhne des Doktor March
Autoren: Brigitte Aubert
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hat sechs Stück verdrückt, bevor er aufs Klo ging, und hinterher noch mal sechs! Vielleicht haben Irre einen ungewöhnlich großen Appetit?)
    Ich weiß nicht warum, aber ich spürte irgend etwas Feindseliges, ich hatte das Bedürfnis, fluchtartig davonzulaufen, das Geschirr fallen zu lassen und mein Leben zu retten.
    Zweifellos dachte er an mich, zweifellos fühle ich das, spüre seinen Haß, sein Verlangen, Schmerz zuzufügen, mir Schmerz zuzufügen, ich spüre, daß er umherstreicht und beobachtet und an diese Dinge denkt. Mach, daß sie mich einsperren, mach, daß ich den Rest meines Lebens im Knast verbringe, aber bring mich von hier fort! Die Kinder rufen mich, sie gehen los, der Doktor hat den Wagen angelassen, ich muß gehen. Ich habe seinen Zettel zerrissen und in den Flur geworfen, letztlich pfeif ich  drauf. Also gut, ich komme, ich komme !
    Tagebuch des Mörders
    Wir haben Jeanie ins Dorf mitgenommen, zu den Bullen. Ich habe sie beobachtet, während Papa fuhr (langsam, denn es war glatt), sie war ganz bleich: Ich glaube, sie hat sich seit dem Tod des Babys nicht mehr erholt.
    Sie ist wie alle guten Frauen, sie macht viel Wirbel um Kinder. Ich kann ruhig die halbe Stadt umbringen, aber nicht ein süßes, unschuldiges Baby mit großen, blinden Augen und einem  sabbernden, abstoßenden Mund.
    Die Menschen verstehen wirklich überhaupt nichts: Ich bin sicher, daß ich für das Baby härter bestraft werde, wenn sie mich kriegen, als für den Rest, obwohl das der einzige Mord war, der mich gelangweilt hat, den ich nur aus Prinzip begangen habe!
    Papa ist mürrisch. Er hat während der ganzen Fahrt nicht einmal den Mund aufgemacht. Wir dagegen haben über dieses und jenes geplaudert: über das Wetter, das Fußballspielen, das Semester, das bald wieder losgeht, Jack hat eine Geschichte von seinem Klavierlehrer erzählt, eine schmutzige Geschichte, Jeanie hat ihn aufmerksam beobachtet, die Arme, sie versucht, etwas zu verstehen.
    Mark wirkte besorgt, er blätterte in seinen Akten. Clark hat uns Fotos von seiner Mannschaft gezeigt, auf denen er gerade einen Trottel mit Ball spielt, wir haben herzlich gelacht. Stark hat sich entschlossen, einen neuen Computer zu kaufen, wir haben über Preise und dergleichen debattiert, nur Papa und Jeanie haben gar nichts gesagt. Vielleicht ist Papa traurig darüber, daß seine Schlampe tot ist?
    Jetzt ist Mittagszeit. Ich bin in einem Selbstbedienungsrestaurant und esse Rührei. Ich gehe gern in die Stadt. Die Bedienung ist ziemlich ordinär, mit einem viel zu kurzen Rock, schmutzigen Knien, sie lächelt mich an, sie hat einen roten und fettigen Mund, die Mädchen laufen mir immer hinterher, das ist lästig. Ich beachte sie gar nicht, ich schreibe, ich mache ein ärgerliches Gesicht.
    Durch das Fenster sehe ich das Kommissariat. Wir müssen Jeanie gegen 13 Uhr abholen, wenn sie fertig ist. Wenn nicht, fährt Papa uns nach Hause. Papa ist vor einer halben Stunde ins Kommissariat gegangen, um zu schauen, wie es sich entwickelt. Diese F . von Bedienung geht mir auf die Nerven. Ich bin im Moment ziemlich grob, Mama mag das gar nicht. Ich muß mich beherrschen, richtige Schübe von Grobheit und Bösartigkeit überfallen mich, wie Zähne, die mich zwicken und mich dazu bringen, nach allen Seiten zu beißen.
    Die Bedienung hat mir gerade das Geld zurückgegeben, sie hat mein Bein gestreift, ich habe mich rasch abgewendet, ich mag es nicht, wenn man mich berührt. Sie hört nicht auf, mir zuzuzwinkern, sie glaubt vielleicht, daß ich sie anspreche, weil sie diesen enganliegenden Pullover trägt. Arme Idiotin, ich bin nicht wie die anderen! Sie sieht nicht, daß ich nicht wie die anderen bin, sie will, daß ich ihr zeige, wozu ich fähig bin, das ist es, was sie will. Nein, nicht im Moment, jetzt wäre es zu gefährlich, ich muß abwarten, nur ein wenig abwarten, wenn Jeanie erst tot ist, wird alles einfacher sein. Vor allem, weil sie diesen Andrew haben. Wenn sie ihn erst hingerichtet haben, wird es besser sein, ruhiger.
    Jeanie und Papa kommen gerade aus dem Kommissariat, sie gehen zum Wagen, ich werde mich zu ihnen gesellen.
    Jeanies Tagebuch
    Schau an, das hat er also in meine Manteltasche gemogelt, heißt das, daß er neben mir saß? Ich saß zwischen Mark und Jack, anschließend lief ich zwischen Stark und Clark, und sie hätten es genausogut tun können, zumal der Mantel ja große Taschen hat.
    Abgesehen davon werde ich wegen fahrlässiger Tötung angeklagt.
    Ich habe meine
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