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Die vier Söhne des Doktor March

Die vier Söhne des Doktor March

Titel: Die vier Söhne des Doktor March
Autoren: Brigitte Aubert
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falschen Papiere abgegeben. Aber ich denke, daß sie mir schnell auf die Schliche kommen werden. Ich muß hier weg. Dem Kommissar tat es leid, er meinte, er habe sich für mich eingesetzt, aber sein Vorgesetzter sei überzeugt davon, daß ich es war. Weil sie vermuten, daß es ein Unfall war, haben sie mich gehen lassen, sie werden alle noch mal verhören, man wisse ja nie … schließlich waren alle betrunken. Er hat mir einen Anwalt empfohlen, einen Kerl aus der Stadt. Als ob so ein Schwätzer mich da rausholen könnte! Also war er in dem Selbstbedienungsrestaurant. Das ist auf der rechten Seite des Platzes. Jack kam von links, drei Minuten später Clark, aus der gleichen Richtung, es war genau 13 Uhr. Dann, von der anderen Seite des Platzes, kam Stark mit seinem Walkman auf dem Kopf. Aus der Ecke hinter uns kam Mark gerannt, mit seiner Mappe in der Hand. Keiner von ihnen kam aus der Richtung des Selbstbedienungsladens, er muß einen Umweg gemacht haben, bevor er zu uns kam.
    Jack sprach im Auto von seinem Kurs, der um 12 Uhr 30 zu Ende war; also kann er um 12 Uhr nicht in dem Restaurant gewesen sein.
    Stark hat Einkäufe gemacht. Dann war er auf der Eisbahn, er hat um 11 Uhr 30 eine Eintrittskarte gelöst. Ich erinnere mich daran, weil er erwähnte, daß er eine Karte für zwei Stunden lösen mußte und noch Zeit gehabt hätte, daß es wirklich dumm sei, daß man keine Eintrittskarten mit kürzerer Geltungsdauer lösen könne. Die Uhrzeit seines Ausgangsstempels habe ich allerdings nicht gesehen.
    Mark ist bis zur letzten Minute bei seinem Klienten geblieben. Keine Kontrolle möglich. Der Doktor war auf dem Kommissariat, das befreit ihn von jedem Verdacht. Dieses Schwein von Clark seinerseits hat behauptet, daß das Training wegen des Spiels am Sonntag länger gedauert habe, aber auch in dem Fall habe ich lediglich sein Wort.
    Abgesehen davon muß es ja noch lange nicht stimmen, wenn er behauptet, in dem Restaurant gewesen zu sein. Er kann ebensogut auf der Straße gewesen sein, oder auf einer öffentlichen Toilette.
    Tagebuch des Mörders
    Wir haben das Rindfleisch mit Karotten gegessen, das Mama zubereitet hatte, es war sehr gut, ausnahmsweise, nicht wie das Fleisch von Jeanie, das nie durchgebraten ist. Jeanie soll angeklagt werden, Papa hat es uns gesagt, während sie die Tür aufschloß und wir um das Auto herumstanden. Er hat es uns rasch zugeflüstert. Es ist wegen dieser anonymen Zeugenaussage. Ich frage mich wirklich, wer der Lügner sein könnte, der so etwas behauptet hat.
    Jeanies Tagebuch
    Ich habe den Kommissar gefragt, ob er eine anonyme Anzeige bekommen habe. Er war verlegen: »Die Untersuchung geht voran.« - »Aber haben Sie eine Idee, wer Ihnen das geschickt haben könnte? Ich bitte Sie, sagen Sie es mir, Sie wissen gar nicht, wie wichtig das für mich ist!« (Ich zog ihn am Ärmel, er war ganz rot, der Ärmste.) »Sie wissen, daß Sie wirklich ziemlich betrunken waren.« - »Sagen Sie mir, wer es ist, sagen Sie es, ich werde Ihnen alles erklären.«
    Der Hauptmann kam herein. »Ich werde Sie anrufen«, flüsterte der Kommissar mir zu, »ich werde Sie anrufen, sobald ich kann, verlassen Sie sich auf mich.«
    Ich warte.
    Als ich klein war, habe ich mir immer vorgestellt, daß ich, müßte ich eines Tages jemandem (der Polizei, dem Krankenhaus, der Feuerwehr) die Stirn bieten, um eine geliebte Person zu retten (um ihre Behandlung zu beschleunigen oder sie zu sehen), alles mögliche tun würde; daß ich in ihrem Büro übernachten würde oder schreien oder diskutieren, bis sie mich verstehen würden … und jetzt bin ich die Person, die ich retten müßte, und ich tue gar nichts.
    Telefon. Vielleicht ist es der Kommissar. Jemand hat abgenommen. Mal sehen.
    Tagebuch des Mörders
    Telefon. Jemand nimmt ab. Ich höre Jeanie runtergehen, bumm, bumm, bumm auf der Treppe. Unten wird gesprochen. Sollen wir auch nach unten gehen? Jeanie kommt wieder hoch. Sie geht an meiner Tür vorbei. Sie geht wieder in ihr Zimmer. Einen ganzen Nachmittag warten, ich bin ungeduldig. Mal sehen, ich werde alles noch mal nachprüfen.
    Jeanies Tagebuch
    Es ist der Vater von Sharon. Er spricht mit dem Doktor. Der Doktor sieht ziemlich betreten aus.
    Ich habe eine Entscheidung getroffen. Nach dem Essen gehe ich in die Garage und verschwinde mit der Karre. Morgen werde ich weit weg sein. Da ich sowieso auf direktem Weg in den Knast gehen werde, kann ich genausogut versuchen abzuhauen. Wenn ich die ganze Nacht durchfahre, kann
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