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Die vier Söhne des Doktor March

Die vier Söhne des Doktor March

Titel: Die vier Söhne des Doktor March
Autoren: Brigitte Aubert
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Ruhe, nach absoluter Ruhe würde der andere sagen, der andere, ich . unter der Tür liegt ein Zettel. Vor drei Minuten war der noch nicht da, da bin ich sicher, ich werde nachsehen.
    Ich habe Kopfschmerzen, ich will nicht mehr spielen, ich möchte nach Hause, irgendwohin, an einen anderen Ort, ich will, daß das aufhört, daß das Baby lebendig wird.
    Ist es möglich, dieses ganze Unglück, dieses ganze Elend hier, ist es möglich, daß ich dieses ganze Elend um mich habe; diesen Horror, diese ekelhaften Dinge, soll das eine Strafe sein, habe ich die verdient?
    Es kann nicht sein, daß ich so was verdient habe. Nicht wegen einiger Schmuckstücke und einer Handvoll Geld, nimm das von  mir, bitte .
    Der Zeitpunkt meines Todes rückt näher und ich kann nichts dagegen tun. Ich habe nicht einmal das Meer gesehen. Ich … Jeanie, du drehst durch, aus, was soll denn der Zirkus? Du wirst nicht sterben, Jeanie, also sei ein bißchen ernster, du willst nicht sterben und du wirst nicht sterben. Du wirst leben, meine Gute, und du wirst ihnen ihre Knete abnehmen und den Direktflug auf die Bahamas nehmen!
    Ich muß nach unten zum Essen. Tagebuch des Mörders
    Jeanie war heute abend mürrisch. Kleines, trauriges Gesicht. Trotzdem war das Essen sehr gemütlich.
    Wir haben neue, blauweiß gestreifte Schlafanzüge, die Farben des Himmels; mit meinen blutroten Händen (dieses ganze wertvolle Blut, das durch mich vergossen wurde) leuchte ich wie eine Fahne! Gott segne unser Vaterland und den Tod, den ich auf seiner fruchtbaren Erde verbreite!
    Ich mag meinen neuen Schlafanzug.
    Alles muß gut vorbereitet sein. Ich darf es nicht verderben. Verstehst Du, Jeanie, jetzt gilt es: Du oder ich …
    Es war wirklich eine dumme Idee, diesen Revolver zu kaufen. Würdest Du in dem Moment, in dem Du diese Zeilen liest, Deine Tür öffnen, würdest Du eine schöne Überraschung erleben …
    Jeanies Tagebuch
    Lügner! Er war da und hat eine Nachricht unter meine Tür geschoben, ich drehte den Kopf, ich war gerade dabei, mein Nachthemd anzuziehen, ich sah den Zettel und hob ihn auf … Am Ende schreibt er, daß ich die Tür aufmachen solle, ich zögerte, ich zögerte und machte sie auf, ich öffnete die Tür ganz weit und sah nur Dunkelheit, nur Nacht, aber . aber vielleicht war er da, verborgen in der Dunkelheit, und beobachtete mich. Ich schlug die Tür mit vollem Schwung zu und drehte den Schlüssel rum.
    Ich bin schweißgebadet, ich fühle mich schlecht, mir ist schwindlig, das kommt vielleicht von dem Glas Gin, das ich mir unten genehmigt habe, aber ich hatte es nötig, ich kann nicht mehr, ich mußte es einfach trinken.
    Das Telefon hat geklingelt, während sie bei Tisch waren. Es waren die Bullen, ich muß morgen noch mal hin.

13 Auf die Plätze
    Jeanies Tagebuch
    Ist das meine letzte Nacht auf dieser Welt? Die letzte Nacht, die ich lebend verbringe? Ich habe oft an die gedacht, die so warten müssen, ohne etwas tun zu können, weil sie zum Tode verurteilt sind; auch wenn sie nichts dringlicher wünschen, als alles anzuhalten, ist es unmöglich, es ist aus. Ich glaube, es gibt ein Wort, um das auszudrücken, daß man nicht umkehren kann, nicht entfliehen kann, daß man die Dinge nicht ändern kann, daß man wirklich Gefangener ist, Gefangener der Umstände, der Orte, seines Körpers, seiner selbst.
    Selbst wenn ich das alles idiotisch fände und abhauen wollte, es wäre zu spät, es ist festgelegt, was geschehen muß, wird geschehen. Es ist wie in diesen Filmen, wo man den Zug auf der einen Seite sieht, das kaputte Auto auf der anderen Seite der Schienen, und dann stoßen sie zusammen, so ist es eben, so ist es heute eben, man sieht das Unglück von weitem und kann nichts dagegen tun.
    Ob er mich mit der Knarre umlegen will? Das wäre dumm, man würde nicht an einen Unfall glauben . Außer? Natürlich … das Dreckschwein, du Dreckschwein, aber weshalb sollte ich mich umbringen? Weshalb man sich umbringt? Ich weiß sehr gut, weshalb: Man bringt sich um, weil man aus Versehen ein Baby getötet hat, weil man betrunken war, das ist es, nicht wahr? Die Gewissensbisse? »Sie hat sich verrückt gemacht mit ihren Schuldgefühlen, sie hat sich umgebracht …«
    Also bin ich nirgendwo in Sicherheit, und vor allem nicht in meinem Zimmer. Andererseits kann er das Schloß nicht aufbrechen. Das wäre ziemlich verdächtig, ein Selbstmörder, der seine eigene Zimmertür einschlägt.
    Der Mörder
    Jeanie schreibt mir nicht mehr, Jeanie spricht nicht mehr mit
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