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Die Verschwörung des Bösen

Die Verschwörung des Bösen

Titel: Die Verschwörung des Bösen
Autoren: Christian Jacq
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die Akazie des Osiris wieder zu neuem Leben erwachen, kann keiner unserer Siege zum Erfolg führen. Unser erstes Ziel werden wir aber sehr bald erreicht haben: nämlich dass kein Ägypter mehr ruhig schlafen kann.«

    Als General Nesmontu gerade den Vernehmungsraum in der Hauptkaserne von Sichern betrat, erreichte ihn ein Bote Sehoteps und berichtete ihm von den schrecklichen Ereignissen in Memphis.
    Diese Neuigkeiten versetzten den alten Kämpen in Empörung und bestärkten ihn noch in seinem Wunsch, die Drahtzieher des Aufstands in Kanaan zu beseitigen. Auch wenn er und seine Leute die Lage im Griff zu haben schienen, wusste Nesmontu doch, dass die Glut unter der Asche noch schwelte. Vor ihm saß ein Junge, dem man die Hände auf dem Rücken gefesselt hatte und der ihn voller Hass ansah.
    »Warum hat man ihn festgenommen?«, fragte der General den Wachsoldaten.
    »Weil er versucht hat, einem Wachposten ein Messer in den Rücken zu rammen. Zu dritt konnten wir ihn kaum bändigen.«
    »Wie alt bist du?«, fragte Nesmontu jetzt und sah dem Gefangenen in die Augen.
    »Dreizehn.«
    »Wissen deine Eltern, was du machst?«
    »Meine Eltern sind tot. Die ägyptischen Truppen haben sie getötet. Und ich werde die Ägypter töten. Sichern wird sich erheben, weil wir einen Anführer haben!«
    »Wie heißt er denn?«
    »Es ist der Prophet.«
    »Der Prophet wurde verurteilt und hingerichtet.«
    »Dummes Zeug! Wir Kanaaniter wissen, dass das nicht stimmt. Das werden wir euch auch bald beweisen.«
    »So so, und wie soll das gehen?«
    »Gerade eben raubt der Prophet eine Karawane nördlich von Sichern aus.«
    »Du scheinst ja gut unterrichtet zu sein, du kleiner Schurke. Aber ich glaube, du lügst, sobald du den Mund aufmachst.«
    »Ihr werdet schon sehen!«
    »Ein Tag im Gefängnis bringt dich wieder zur Vernunft.«
    »Er ist doch nur ein Junge«, wandte ein Soldat ein.
    »Ja, aber ein Junge, der bereit ist zu töten! Und hier herrscht nun einmal ägyptisches Recht: Das besagt, dass man ab einem Alter von zehn Jahren voll für seine Taten einzustehen hat.«
    Als der General in seine Unterkunft zurückging, überbrachte ihm sein Diener eine Botschaft.
    »Nördlich der Stadt wurde eine Karawane überfallen.«
    »Hat es Opfer gegeben?«
    »Leider ja, aber auch einige Überlebende.«
    »Bring sie so schnell wie möglich zu mir.«

    Sobald Nesmontu in Memphis eingetroffen war, verlangte er ein Gespräch mit dem Pharao, der alles stehen und liegen ließ
    und ihn sofort empfing. In Erwartung wichtiger Neuigkeiten rief der Pharao seine engsten Mitarbeiter zusammen: ChnumHotep, Sehotep, Senânkh, Iker und den Mann für besondere Fälle, Sekari.
    »Eine Untersuchung, die General Nesmontu durchgeführt hat, kommt zu beunruhigenden Ergebnissen«, erklärte ihnen der König. »Er soll jetzt berichten, was er herausgefunden hat, danach treffen wir eine Entscheidung.«
    »Vor kurzem wurde eine Karawane in der Nähe von Sichern überfallen«, erzählte Nesmontu. »Die Soldaten, die ihr Begleitschutz gaben, haben sich tapfer gewehrt, konnten aber gegen die zahlenmäßige Übermacht nichts ausrichten. Eine Streife hat dann noch zwei Überlebende gerettet, einen Soldaten und einen Kaufmann.«
    »Dieser neue Zwischenfall beweist, dass wir unsere Truppen im gesamten syrischen Palästina verstärken müssen«, meinte Senânkh.
    »Ich schlage außerdem vor, dass wir den Begleitschutz verdoppeln«, sagte Sobek. »Damit können wir vielleicht die Sandläufer verjagen, die sich nur allzu gern mit den Kanaanitern verbünden, wenn es um grausame Überfälle geht.«
    »Diese Maßnahmen wären eigentlich vernünftig«, gab Nesmontu zu. »Nach dem, was mir die beiden Überlebenden berichtet haben, dürften sie allerdings nutzlos sein. Ihrer Aussage zufolge war der Anführer der Räuberbande ein groß
    gewachsener Mann, den sie den Propheten nannten.«
    »Der Prophet ist tot«, erinnerte Sehotep. »Du selbst hast uns berichtet, dass sich die Bevölkerung von Sichern gegen diesen falschen Propheten aufgelehnt und ihn niedergemetzelt hat!«
    »Das habe ich auch geglaubt, aber da habe ich mich offenbar geirrt. Der Prophet ist wohl noch äußerst munter. Und wenn ich einen Zusammenhang zwischen den einzelnen Hinweisen herstelle, die ich im Laufe der Vernehmungen gesammelt habe, ist er wohl die Seele des Aufstands der Kanaaniter. Selbst die Kinder schwören auf ihn und wollen für ihn kämpfen.«
    »Wenn es ihn wirklich noch gibt, kann er sich eigentlich nur im
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