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Die Verschwörung des Bösen

Die Verschwörung des Bösen

Titel: Die Verschwörung des Bösen
Autoren: Christian Jacq
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denn von lauter unfähigen Leuten umgeben?«, tobte Sobek.
    »Da ist noch etwas, Herr.«
    »Was denn noch?«
    »Der Kanaaniter, mit dem der Königliche Sohn geredet hat, packt seine Sachen.«
    »Den lassen wir nicht auch noch entkommen! Die Sache nehme ich selbst in die Hand.«
    Sekari widmete sich gerade einer seiner
    Lieblingsbeschäftigungen – dem Schlafen. Weil er genauso gern lange ausschlief, wie er ein ausgiebiges Mittagsschläfchen hielt oder eine geruhsame Nacht verbrachte, fiel er jederzeit ohne Schwierigkeiten in einen tiefen Schlaf, aus dem er sich nur äußerst ungern wecken ließ.
    »Wach auf!«, rief Iker und schüttelte ihn.
    »Ah… Ist das Abendessen fertig?«
    »Der Kanaaniter hat mir eine Botschaft zukommen lassen. Ich soll ihn im Süden der Stadt treffen. Der König will, dass du mir folgst.«
    Sofort war Sekari auf den Beinen. »Das gefällt mir gar nicht, Iker.«
    »Vielleicht will er mir sagen, wie ich meine angeblichen Verbündeten finden kann.«

    Der Wachmann stellte sich Bina in den Weg und ließ sie nicht in den Speiseraum der Soldaten.
    »Wohin willst du mit dem Korb da?«
    »Das ist ein Geschenk für den Wesir.«
    »Mach mal auf.«
    Der Soldat sah verschiedene Fläschchen.
    »In den einen ist sehr gutes Öl zum Kochen«, erklärte Bina.
    »Die anderen enthalten eine schmerzlindernde Salbe. Ich soll die Fläschchen zum Koch bringen.«
    »Seit wann arbeitest du im Palast?«
    »Schon immer«, antwortete die junge Frau mit einem verführerischen Lächeln. »Aber dich habe ich hier noch nie gesehen.«
    »Kein Wunder, ich wurde gerade erst hier eingeteilt.«
    »Wir sollten uns besser kennen lernen, findest du nicht?«
    Der Wachmann war hocherfreut, und Bina lächelte.
    »Das ist ein sehr guter Vorschlag.«
    »Hast du morgen Abend Zeit?«
    »Morgen Abend… Kann sein«, sagte sie leise und zierte sich ein wenig.
    Dann nahm Bina eines der Fläschchen aus dem Korb, entkorkte es, befeuchtete ihren Zeigefinger mit der Flüssigkeit und strich damit zärtlich über den Hals des Mannes, der vor Vergnügen fast verging.
    »Bis bald, schöner Soldat.«
    Den Koch zu verführen, war kaum schwieriger. Bina hatte genug Zeit und Gelegenheit, von dem Öl in die Kessel zu gießen, in denen das Essen für die Wachen schmorte, die nachts auf ihre Posten mussten. Sie würden schlafen wie Tote, und die meisten von ihnen wohl für immer. Um die paar Soldaten, die dann noch wach sein sollten, würde sich Schiefmaul kümmern.

    »Der Kerl ist nicht allein, Herr«, sagte ein Wachmann zu Sobek. »Da sind mindestens noch zwei Leute auf der Terrasse. Und drin sind bestimmt auch noch welche. Wir haben ein ganzes Nest von Kanaanitern entdeckt.«
    Bei Tagesanbruch wäre es leichter, sie festzunehmen. Sobek schickte einen Aufklärer los.
    Als er sich dem verdächtigen Haus näherte, traf ihn ein Stein aus einer Schleuder an der Schulter.
    »Diese Verbrecher warten schon auf uns!«, stellte Sobek fest.
    »Wir umzingeln sie. Ich gehe zurück zum Palast und schicke Verstärkung. Sobald die eintrifft, geht ihr zum Angriff über.«
    Sobek hatte die dumpfe Ahnung, hereingelegt worden zu sein. Wenn er das Vorgehen hier noch länger befehligen würde, wäre er für lange Zeit weit weg vom Pharao. Und sein Gefühl sagte ihm, dass er so schnell wie möglich zu ihm musste.
    »In der Botschaft war aber von ebendiesem Haus die Rede«, beharrte Iker.
    »Es scheint verlassen zu sein«, stellte Sekari fest.
    »In Kahun habe ich Bina immer in einem ähnlich verfallenen Haus getroffen.«
    »Das heißt also, dass sie dir vielleicht eine Falle gestellt hat. Du wartest hier!«
    »Sekari!«
    »Nur keine Angst, du weißt doch, das bin ich gewohnt.«
    Iker konnte einfach nicht verstehen, wie es diesem so schwerfällig wirkenden Sekari immer wieder gelang, sich in einen Luftgeist zu verwandeln, der sich überall ungesehen und ungehindert bewegen konnte. Geschickt verschwand er, und es dauerte nicht lange, da tauchte er auch schon wieder auf.
    »Die Hütte ist leer, diese Botschaft war nur ein Köder. Man wollte uns aus dem Weg haben. Schnell, zurück zum Palast!«

    Etwa ein Dutzend Brandherde wurde gleichzeitig in der Umgebung des Palastes angezündet. Das trockene Holz brannte wie Zunder, die Flammen züngelten hoch, und überall brach Panik aus.
    Als das Feuer eines der Verwaltungsgebäude bedrohte, eilten mehrere Wachen den viel zu wenigen Wasserträgern zu Hilfe.
    »Es geht los«, befahl Schiefmaul seinen fünfzehn Männern, die mit kurzen
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