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Die Verschwörung des Bösen

Die Verschwörung des Bösen

Titel: Die Verschwörung des Bösen
Autoren: Christian Jacq
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können stolz auf sie sein, auf ihren Mut und ihre Hingabe. Ihnen ist es zu verdanken, wenn sich Sesostris jetzt nirgends mehr sicher fühlen kann, nicht einmal in seinem eigenen Palast. Jetzt ist es an der Zeit, diese verderbte Stadt zu verlassen. Shab, du teilst unsere Leute in Gruppen ein, von denen jede in eine andere Richtung aufbricht, damit der Feind keinen Verdacht schöpft. An einem sicheren Ort treffen wir uns wieder, dann bekommt ihr von mir neue Aufgaben. Wir werden in unserem Kampf für die Einführung des wahren Glaubens nicht nachlassen.«
    Wieder beruhigt, folgten die Anhänger den Weisungen Shabs.
    Der Prophet ging in das obere Stockwerk und holte das Akazienholzkästchen aus seinem Versteck. Seine Waffen hatten noch nicht ihre ganze Schlagkraft entfaltet.
    »Ich bedaure, dass ich nicht an dem Kampf teilnehmen konnte, Herr«, beklagte sich Bina. »Schiefmaul hat Nerven gezeigt, das wäre mir nicht widerfahren.«
    »Für dich gibt es noch genug Gelegenheiten, bei denen du deinen Wert unter Beweis stellen kannst. Sesostris erweist sich als Ausnahmegegner mit großen Kräften. Seine Götter haben ihn mit außerordentlichen Fähigkeiten ausgestattet, und allein die Überlegenheit unseres Gottes kann ihn besiegen. Der Weg ist weit, Bina, denn der Feind ist tapfer.«
    »Das macht den Sieg nur umso schöner.«
    »Es wird Sobek nicht gelingen, uns auszumachen. Aber auf diesen Vorteil können wir uns nicht immer verlassen. Verhalte dich vorsichtig, Königin der Nacht, und decke über all deine Bewegungen den Mantel der Finsternis.«

    Shab der Krumme hatte klein beigegeben. Mit dem Holzkästchen auf der Schulter folgte er dem Propheten, der Memphis besser auch hätte verlassen sollen, anstatt sich mit dem Libanesen zu treffen. Aber es blieb ihm nichts anderes übrig – er hatte seinem Herrn zu gehorchen, selbst wenn der sich so unvorsichtig verhielt.
    Der Krumme fürchtete, jeden Augenblick von einer Streife aufgehalten zu werden. Der Prophet schritt dagegen so ruhig aus, als hätte er genauso ein reines Gewissen wie jeder andere Einwohner der Stadt auch. Bis zur Wohnung des Libanesen kam es zu keinem Zwischenfall.
    Als der Prophet das Wohnzimmer betrat, sprangen Medes und der Kaufmann auf.
    »Sesostris ist noch immer am Leben!«, rief Medes.
    »Ich weiß, mein Freund, ich weiß.«
    »Man wird uns alle verhaften!«
    »Ganz bestimmt nicht.«
    »Sobek verhört die Verwundeten, und sie werden reden.«
    »Das glaube ich nicht«, entgegnete der Prophet.
    »Was macht Euch da so sicher?«
    »Mit Ausnahme von Schiefmaul haben die Kerle, die den Pharao töten sollten, etwas geschluckt, das ihnen nicht mehr viel Zeit zum Leben lässt. Selbst im Falle eines Sieges wären sie alle kaum eine Stunde später tot gewesen.«
    Medes starrte den Propheten entsetzt an. »Ihr…Ihr habt sie…«
    »Die Wahrscheinlichkeit eines Siegs war verschwindend gering, weil Sesostris’ magische Kräfte nach wie vor wirken. Trotzdem haben wir unser Ziel erreicht: Diese gottlose Macht weiß jetzt, wie verwundbar sie ist. Und durch nichts und niemand können sie herausfinden, wann und wo die nächsten Schläge folgen.«
    »Soll ich jetzt so schnell es geht zurück in meine Heimat?«, fragte der Libanese.
    »Natürlich nicht, treuer Freund. Einige unserer Leute sind bereits Richtung Norden aufgebrochen, aber du bleibst hier –
    genau wie die anderen wichtigen Mitglieder unseres Netzes auch, die Kaufleute, die Haarschneider und die fliegenden Händler. Du leitest sie in meinem Namen und versorgst mich in beispielhafter Ergebenheit mit allem, was ich wissen muss.«
    »Ihr könnt auf mich zählen, Herr«, sagte der Libanese, dessen Narben plötzlich schmerzten und ihn daran erinnerten, dass er dem Propheten unweigerlich zu gehorchen hatte.
    »Deine Aufgabe und die unseres Verbündeten Medes sind ganz besonders wichtig. Ihr müsst mich davon unterrichten, was sich in Memphis tut und was Sesostris vorhat.«
    »Wir geben unser Bestes, aber… Können wir denn nun eigentlich unseren Handel mit dem Libanon fortsetzen?«
    »Ich wüsste nicht, was dagegen sprechen sollte, immer vorausgesetzt, unsere Sache ist Nutznießer.«
    »So hatte ich das natürlich gemeint, Herr.«
    »Gedenkt Ihr, Euch eine Pause zu gönnen, ehe Ihr den nächsten Angriff gegen den Pharao führt?«, fragte Medes.
    »Ich muss meine Kräfte anders entfalten, aber eine Pause gibt es nicht. Was dich betrifft, versuche, so viel wie möglich über Abydos in Erfahrung zu bringen. Sollte
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