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Die Verschwörung des Bösen

Die Verschwörung des Bösen

Titel: Die Verschwörung des Bösen
Autoren: Christian Jacq
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Schwertern bewaffnet waren.
    Obwohl er mutig kämpfte, war der Wachmann am
    Haupteingang schnell überwältigt.
    Im Inneren des Gebäudes konnte man die Wirkung von Binas Gift sehen. Die meisten Soldaten lagen im Speiseraum auf dem Boden, manche auch in den Gängen. Einige versuchten noch, sich auf den Beinen zu halten, waren aber ebenfalls schon fast eingeschlafen; nur eine Hand voll Soldaten, die nichts gegessen hatten, war kampfbereit.
    Dieser Übermacht würden sie allerdings nicht lange standhalten können.

    Sesostris hatte sich gerade erst auf sein Bett gelegt. Trotz der vielen Verpflichtungen, die seinen schier endlosen Arbeitstag ausfüllten, musste der Pharao ständig an den Baum des Lebens denken. Wenn er gerecht regierte, konnte er zur Rettung der Akazie beitragen. Jede gute Tat diente ihr als Nahrung, jede Ritualfeier verhalf ihr, die Kräfte des Bösen abzuwehren.
    Auf einmal waren Schreie und das Geräusch von Waffen zu hören, die aufeinander schlugen.
    Der König erhob sich, nahm ein Schwert und öffnete die Tür seines Zimmers.
    Im Flur lag der letzte Wachmann im Sterben. Nur zwei von Schiefmauls Männern waren getötet worden.
    Plötzlich herrschte beklommene Stille.
    Alle Blicke waren auf den Hünen gerichtet, dessen Gelassenheit seine Angreifer verblüffte.
    Selbst Schiefmaul, der keine Angst kannte, tat einen Schritt zurück.
    »Das ist er«, sagte er leise, »das ist der Pharao!«
    Die Asiaten senkten ihre Waffen.
    »Er ist auch nur ein Mensch! Und er ist alleine, wir aber sind viele, er kann uns unmöglich besiegen. Zum Angriff!«
    Nach langem Zögern entschied sich schließlich einer der Angreifer zu handeln.
    Und obwohl sich der Arm des Pharaos kaum bewegt zu haben schien, zog sich ein blutiger Schnitt quer über die Brust des Asiaten, der zu Boden ging.
    Ein anderer Angreifer, der seinen Gefährten rächen wollte, erlitt das gleiche Schicksal.
    Zornig und voller Verachtung sah Sesostris seinen Gegnern in die Augen.
    »Jetzt alle zusammen!«, schrie Schiefmaul.
    Und seine Leute hätten ihm auch gehorcht, wenn nicht soeben noch zwei seiner Männer von Iker und Sekari getötet worden wären, die mit den Knüppeln der toten Wachleute kämpften.
    »Nichts wie weg!«, rief einer der Asiaten, überzeugt, dass Verstärkung im Anmarsch war.
    Er kam allerdings nicht weit, weil er auf einen rasenden Sobek traf, dessen Lanze ihn durchbohrte.
    Schiefmaul ließ seine Männer im Stich, flüchtete in einen leeren Gang und rettete sich durch ein Fenster ins Freie. Das allgemeine Durcheinander machte er sich zunutze und verschwand in der Dunkelheit.

    48

    Der Pharao war unversehrt.
    Nur leicht am linken Arm verletzt, kam auch Sekari langsam wieder zu Atem.
    Sobek setzte Iker seinen Speer auf die Brust und drückte ihn gegen die Wand des Flurs, in dem sich die toten Asiaten türmten.
    »Ich beschuldige den Königlichen Sohn, diesen Anschlag angezettelt zu haben.«
    »Bist du jetzt ganz verrückt geworden!«, schimpfte Sekari.
    »Wer hat uns denn glauben lassen, die Aufständischen hatten Memphis verlassen? Iker und dieser Kanaaniter… Sie stecken unter einer Decke, das ist die Wahrheit!«
    Iker wurde blass. »Im Namen des Pharaos, ich schwöre, dass ich dem Herrscher treu ergeben bin und mein Leben zu seiner Verteidigung geben würde«, sagte er.
    Sekari kannte Sobeks Gewaltbereitschaft und stellte sich zwischen die beiden.
    »Dich hat man genau wie uns alle hinters Licht geführt. Man hat uns aus dem Palast gelockt, Feuer wurden gelegt und die Wachen betäubt. Als wir merkten, dass wir in eine Falle geraten waren, sind wir so schnell wir konnten
    zurückgekommen. Iker hat sich tapfer geschlagen, dabei hätte er umkommen können.«
    Sobeks Zorn legte sich nur allmählich. Was Sekari da sagte, klang recht überzeugend. Aber immerhin hatte Iker schon einmal versucht, den König zu töten… War das nicht vielleicht doch sein zweiter Versuch gewesen, besser geplant als der erste?
    »Ikers Verhalten und sein Schwur sollten deinen Verdacht eigentlich zerstreuen«, fand Sesostris. »Die wahren Schuldigen liegen hier vor dir auf dem Boden.«
    »Immer wieder diese Asiaten«, klagte Sobek, »ein paar von ihnen sind beseitigt, aber wie viele von denen wollen uns noch schaden?«

    Der Prophet versuchte, seine Schüler zu beruhigen.
    »Der Anschlag ist misslungen«, gab er zu. »Aber keiner unserer Kämpfer hat etwas verraten, sonst wären die Sicherheitskräfte schon gekommen. Unsere Helden kommen in den Himmel, wir
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