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Die verschollenen Tagebücher des Adrian Mole

Titel: Die verschollenen Tagebücher des Adrian Mole
Autoren: S Townsend
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Und ich werde nicht gezwungen sein, viel Zeit mit Mahlzeiten und Tagesausflügen zu historischen Denkmälern etc. zu vergeuden.
     
    Pamela sah heute Abend im Kerzenschein des Restaurants Costa Brava bezaubernd aus, und meine Tortilla mit Pommes war ausgezeichnet. Aber um 23:00 Uhr lag ich im Bett – allein. Am Freitag fahre ich mit ihr zum Schloss Belvoir.

Mittwoch, 17. Oktober
    Um 3:15 Uhr wurde ich von Sandra Alcock geweckt. Sie stand in meinem Vorgarten und kreischte, dass Brett Mole ein Arschloch sei. Und dass Justine Turner eine miese Schlampe sei. Brett filmte die ganze Szene, bis die Polizei kam und Sandra und Justine mitnahm.

Freitag, 19. Oktober
    Wir haben jeden einzelnen Korridor von Schloss Belvoir erkundet. Haben im Café Tee und Kuchen verzehrt. Ich habe Pamela sogar ein Geschirrtuch gekauft. Und doch musste ich allein schlafen. Warum?

Montag, 22. Oktober
    Arthur Askey Way
     
    Glenn wurde vom Unterricht ausgeschlossen, weil er Tony Blair einen Arsch genannt hat. Er brachte einen Brief von Rektor Roger Patience mit, in dem es heißt:
    Sehr geehrter Mr Mole,
    in dieser Zeit nationaler Krisen obliegt es uns, unsere Regierung zu unterstützen. Während einer Diskussion älterer Schüler, die von mir selbst geleitet wurde, gelang es Ihrem Sohn Glenn, die Moral unter Lehrern und Schülern gleichermaßen durch seine leidenschaftliche Verurteilung der Bombardierung Afghanistans zu untergraben. Außerdem bezeichnete er unseren großen Führer Mr Blair als »ein Arsch der britischen Truppen«. Daher habe ich ihn für die Dauer des Krieges des Schulgeländes verwiesen.
    Ich hoffe bei Gott (oder Allah), dass der Krieg bis Weihnachten vorbei ist. Ich kann Glenn nicht den ganzen Tag hier im Haus gebrauchen. Es ist von allergrößter Wichtigkeit, dass ich meinen Roman über die Zwillingstürme schnell beende. Das Buch (bislang noch kein Verlag) muss im Frühling fertig zur Veröffentlichung sein.
     
    Glenn beteuerte seine Unschuld: »Ich habe nicht gesagt, dass Tony Blair ein Arsch der britischen Truppen ist. Ich habe gesagt, dass er für den Ein marsch der britischen Truppen in Afghanistan ist.«

Dienstag, 23. Oktober
    Heute Morgen wollte ich mir in der Drogerie eine Flasche Johnson’s Babypuder kaufen. Die Regale, in denen dieses unschuldige Produkt normalerweise angeboten wird, waren völlig leer. Die Verkäuferin an der Kasse sagte zu mir: »Das ist wegen Anthrax.« Sie teilte mir etwas wichtigtuerisch mit, dass, sollte ich Talkumpuder erwerben wollen, ich meinen Namen und meine Adresse angeben und durch das Vorlegen meiner letzten drei Gasrechnungen beglaubigen müsse. Empört und mit leeren Händen verließ ich das Geschäft.

Mittwoch, 24. Oktober
    Bretts Dokumentarfilm Weine, England! Weine! , der doch das verschwendete Leben der Bewohner sozialer Brennpunkte enthüllen sollte, wurde vom Chefredakteur abgeblasen. In seiner E-Mail hieß es: »Ihre Doku ist dem nationalen Interesse zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht förderlich.« Überglücklich darf ich dir, liebes Tagebuch, verkünden, dass innerhalb von zwei Stunden Brett, die Filmcrew und die Ausrüstung verschwunden waren.

Donnerstag, 25. Oktober
2:00 Uhr
    Gerade erhielt ich einen verzweifelten Anruf von Pamela Pigg. Sie berichtete mir, dass ihr gesamter Körper von roten Flecken übersät sei: »Ich habe die Pocken!« Ich fuhr zu ihr nach Hause und untersuchte ihren nackten Körper. Per
Ausschlussverfahren kam ich zu dem Ergebnis, dass sie allergisch gegen die Hyazinthenzwiebeln sein muss, die sie tagsüber gepflanzt hatte.

Freitag, 26. Oktober
    Arthur Askey Way
     
    Was ist hier los? Ich bin umgeben von Chaos. Hat ein Schmetterling im Amazonasregenwald mit den Flügeln geschlagen und dadurch den Lauf meines Lebens manipuliert? Alan Clarke tauchte in den frühen Morgenstunden vor meiner Haustür auf und schluchzte, ich hätte ihm Pamela Pigg, die »Liebe meines Lebens«, gestohlen.
    Ich führte ihn in die Küche und lauschte seinem Redeschwall. Er habe durch Pamelas Ikea-Bambusjalousie beobachtet, wie sie in meinem Beisein nackt in ihrem Schlafzimmer gestanden habe. Ich versuchte zu erklären, dass ich ihre Haut, die von der Hyazinthenallergie entzündet war, mit Kamillenlotion betupft hatte, aber offenbar glaubte er mir nicht. Ikea sollte seine Kunden warnen, dass die Bambusjalousien kein Garant für Privatsphäre sind. Clarke drehte sich einen Joint und bot mir einen Zug an. Mit Mr Blunketts Erlaubnis nahm ich an. In meinem Kopf begann sich
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