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Die Verschollenen

Die Verschollenen

Titel: Die Verschollenen
Autoren: Brian Keene
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nicht?«
    »Du klingst überrascht.«
    »Das bin ich auch«, gab er zu. »Ich dachte, du müsstest dir die Männer mit einem Stock vom Leib halten.«
    Wieder wurde Becka rot. Bevor sie etwas erwidern konnte, näherten sie sich dem Kameraboot. Eines der Crewmitglieder hatte gesehen, dass sie näher kamen, und schwenkte nun die Kamera in ihre Richtung. Becka spürte einen Anflug von Bedauern, als sie Jerrys Arm losließ und alleine weiterschwamm. Sie holten zu Roberta, Pauline und Troy auf. Der Rest der Castaways war bereits am Strand.
    »Hey.« Roberta winkte grüßend. »Sieht aus, als hätte Stefan wieder gewonnen.«
    »Wir haben’s gesehen«, sagte Jerry. »Was unseren ganzen Plan über den Haufen wirft. Hat jemand eine Idee, wen wir stattdessen rauswählen könnten?«

    »Wir haben gerade über Jeff gesprochen«, erklärte Roberta. »Was meint ihr?«
    Jerry nickte. »Gute Wahl. Er ist unheimlich fit und bei den Challenges immer vorne dabei. Er ist definitiv eine Bedrohung.«
    »Aber er ist so nett«, meinte Pauline, während sie weiter Wasser trat. »Können wir nicht jemand anders nehmen? Ich hasse es, die netten Jungs rauszuwählen.«
    Der Kameramann lehnte sich aus dem Boot und konzentrierte sich ganz auf ihr Gespräch.
    »Nett?« Troy grinste dreckig. »Du meinst, du findest ihn heiß. Stimmt doch, oder?«
    Pauline zuckte gleichgültig mit den Achseln. »Klar. Was sollte daran falsch sein?«
    »Gar nichts«, er widerte Troy, »außer, dass Jeff dich und jede andere Tussi auf dieser verdammten Insel dazu bringt, ihn nicht rauszuwählen, weil er so ein beschissener Schönling ist.«
    »Vergiss Ryan nicht«, sagte Becka neckend. »Er hält Jeff ebenfalls für ziemlich niedlich.«
    Troy schob sich die Zunge in die Wange und deutete Fellatio an.
    Jerry rollte mit den Augen. »Bei deiner schillernden Persönlichkeit wirst du wahrscheinlich niemals rausgewählt werden, Troy.«
    »Leck mich, Glatzkopf.«
    »Super Retourkutsche, Machoman.«
    Troy warf ihnen einen bösen Blick zu und
schwamm voraus, wobei er vor sich hin schimpfte, was noch lauter wurde, als eine starke Welle ihm das ziemlich mitgenommene Seahawks-Cap vom Kopf riss. Mit rudernden Armen hechtete er hinterher. Die Kappe trieb zu Pauline, die sie aus dem Wasser fischte und über ihrem Kopf schwenkte. Dabei hüpften ihre Brüste, und die Kamera ging in die Nahaufnahme.
    Mit gerunzelter Stirn registrierte Becka die lüsternen Blicke der Crew. Dieses Material würde es zweifelsohne durch den Auswahlprozess schaffen und auf Sendung gehen.
    Pauline streckte Troy die Kappe entgegen.
    »Danke.« Er griff danach.
    Lachend riss sie die Kappe zurück und schwamm davon.
    »Hey«, brüllte Troy. »Du spielst gerade mit deinem Leben, Zuckerpüppchen!«
    Er hetzte hinter Pauline her. Die Kamera folgte ihnen und war so darauf erpicht, Paulines hervorstechendste Eigenschaften im Blick zu behalten, dass sie die anderen ganz vergaß. Irgendwie schaffte Pauline es, den Hintern über den Wellen zu behalten, während sie schwamm, und ihr Tanga-Bikini, der durch die lange Zeit hier draußen bereits ziemlich verschlissen war, überließ nicht mehr viel der Fantasie. Auf jeden Fall fesselte er die Aufmerksamkeit der vier Männer im Boot. Becka war sicher, dass Pauline sich dessen bewusst war. Bisher hatte ihre Siegesstrategie
darin bestanden, ihre Sexualität einzusetzen - indem sie mit den Männern geflirtet und die hilflose Maid in Not gespielt oder sich, schlimmer noch, bei den anderen Frauen eingeschleimt hatte, wenn die Männer nicht dabei waren.
    »Die hat bestimmt keine Probleme, an der Oberfläche zu bleiben«, meinte Becka jetzt. »Ich frage mich, wie viel sie für die Dinger bezahlt hat?«
    Jerry lachte. »Denk immer daran, ganz Amerika könnte dir zuhören.«
    »Nö, kann es nicht. Die Kameramannschaft ist schließlich hinter ihr hergerast.«
    Aber selbst wenn Amerika mich nicht gehört hat, Roberta hat mich gehört, dachte Becka. Sie und Pauline stehen sich ziemlich nahe. Wenn sie Pauline erzählt, was ich gesagt habe, und Pauline mir das übelnimmt, könnte ich diejenige sein, die heute Abend rausgewählt wird. Scheiße! Was habe ich mir nur dabei gedacht?
    Roberta machte sich wieder auf den Weg. Mit gerunzelter Stirn sah Jerry zu, wie sie davonschwamm. Becka bemerkte die Sorgenfalten in seinem Gesicht.
    »Was ist los?«
    »Könnte sein, dass wir uns gerade richtig in die Scheiße gesetzt haben.«
    »Warum?«
    »Pauline und Roberta gehören zu Stefans Clique. Genau
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