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Die Verschollenen

Die Verschollenen

Titel: Die Verschollenen
Autoren: Brian Keene
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Gruppe versammelte sich nach jedem Einzelwettbewerb auf der Bühne, außer, wenn sie abstimmten, wer die Insel verlassen musste. In der Mitte der Bühne war ein verschnörkelter weißer Kreis auf die Bretter gemalt - der Kreis der Sicherheit. Wenn der Zeitpunkt der Abstimmung gekommen war, stellte sich der Gewinner der letzten Aufgabe in den Kreis, der ihm Immunität im Auswahlprozess garantierte. Derjenige, der rausgewählt wurde, musste die Insel sofort verlassen und zu den anderen Verlierern auf das Schiff des Senders ziehen - ein großes Frachtschiff, das vor der Küste lag und auf dem die Kameraleute und Tontechniker, die Helikopterpiloten, das medizinische Personal, der Regisseur, Roland und der Rest der Crew untergebracht waren.
    Als sie alle im Halbkreis auf der Bühne standen, gab Stuart das Stichwort, und Roland Thompson schlenderte über den Strand auf sie zu. Eine Kamera filmte seinen Auftritt. Er trug einen Tropenanzug, und als er lächelte, schimmerten seine überkronten Zähne in der Sonne. Dunkle Schweißflecken hatten sich unter seinen Armen ausgebreitet, aber Becka wusste, dass die Regie die wegretuschieren würde, bevor die Show ausgestrahlt wurde.
    »Zimperlicher Arsch«, murmelte Troy. »Ich würde gerne mal sehen, wie der eine Nacht auf dieser beschissenen Insel verbringt.«
    Becka und Jerry unterdrückten ein Lachen.

    »Hallo, alle zusammen.« Rolands tiefer Bariton dröhnte über die Bühne. »Und Glückwünsche an Stefan, der die heutige Challenge gewonnen hat.«
    »Vielen Dank.« Stefan lächelte und ließ seine eigenen Kronen aufblitzen. »Das war für mich nie eine Frage.«
    »Wie ihr ja wisst«, fuhr Roland fort, »wird der letzte Kandidat, der die Insel verlässt, mit einer Million Dollar nach Hause gehen. Du bist diesem Ziel heute einen Schritt näher gekommen, Stefan. Heute Abend wirst du, wenn das Wetter es zulässt, im Kreis der Sicherheit stehen, und einer der anderen Castaways wird uns verlassen müssen. Der Rest von euch hat bis Sonnenuntergang Zeit, sich zu überlegen, wer das wohl sein könnte. Geht jetzt ins Camp zurück, wir sehen uns heute Abend.«
    Roland wollte sich umdrehen, aber Richard hob die Hand. Sichtbar ungehalten rief der Moderator ihn auf.
    Er kann es wahrscheinlich nicht erwarten, auf das Schiff zurückzukommen, dachte Becka. Vor der Klimaanlage die Füße hochzulegen und einen Drink zu schlürfen. Oder ausgiebig zu duschen. Gott, was würde ich jetzt für eine heiße Dusche geben.
    »Mir ist aufgefallen, dass du gesagt hast ›falls das Wetter es zulässt‹«, meinte Richard. »Gibt es Neuigkeiten über den Sturm? Es hat Gerüchte gegeben, dass ein Wirbelsturm in unsere Richtung zieht.«
    Roland sah kurz zu Stuart hinüber und gab ihm
ein Zeichen, zu ihm zu kommen. Der Regisseur trat vor und räusperte sich. Kameramann und Tontechniker schalteten ihre Geräte aus.
    »Es gibt tatsächlich eine Sturmwarnung für das Gebiet«, bestätigte Stuart. »Aber soweit wir wissen, wird es nicht schlimm werden, zumindest nicht hier. Momentan bewegt sich der Sturm weiter nach Norden. Wir haben einen Meteorologen auf dem Schiff, der die Entwicklung im Auge behält und uns informieren wird, sobald sich etwas ändert. Sie haben den Sturm Ivan getauft, falls das jemanden interessiert.«
    »Und was passiert, wenn er uns erreicht?«, fragte Shonette. »Heißt das, dass ihr uns von der Insel holt, bis es vorbei ist?«
    Stuart lächelte. »Wie gesagt, wir behalten die Entwicklung im Auge, und wenn sich die Situation ändert, lassen wir es euch wissen. Geht jetzt zurück ins Camp. Nach der Wahl heute Abend werden wir weitere Informationen für euch haben.«
    Sie verließen die Bühne und wanderten über den Strand in Richtung Camp. Becka fiel auf, dass sich alle zu kleinen Gruppen zusammengeschlossen hatten. Sal und Richard gingen zusammen und lachten über irgendeinen Witz. Stefan, Jeff, Raul, Pauline und Roberta feierten in der Gruppe Stefans Sieg. So viel zu dem Thema, dass Roberta und Pauline das Bündnis wechseln würden. Jerry hatte sich zu Recht Sorgen gemacht. Becka schaute sich um. Ryan, Jerry, Shonette und Troy gingen neben ihr.

    Unsere kleine Intrigantenzunft, dachte sie.
    Jerry musste etwas Ähnliches gedacht haben.
    »Das bedeutet Ärger.« Er deutete mit dem Kopf auf die Gruppe vor ihnen. »Stefan und der Rest der Meute. Wenn wir uns nicht zusammenschließen, können sie uns einen nach dem anderen ausschalten. Sie sind fünf und wir sind fünf. Wenn wir ein Bündnis
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