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Die verschollene Karawane

Titel: Die verschollene Karawane
Autoren: Rolf Ackermann
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Sand verschüttet liegen. Er hat uns diese Koordinaten wohl zukommen lassen als nett gemeinte Erinnerung an einen Ort, an dem wir beinahe lebendigen Leibes begraben worden wären! Der Pilot hat es der Botschafterin gesagt und die hat es in das Kreuz eingravieren lassen. Wahnsinn! Was machen wir nun?«
    Jahzara hatte die ganze Zeit auf den Nil gestarrt. Ihr Blick glitt über den Fluss hin zu Charles ehemaligem Buchladen. »Im Land der Leere liegen nicht nur die Prinzessin Sahel und ein unvorstellbarer Schatz. Dort liegt eine auch unrühmliche Wahrheit im Sand verborgen. Und ein großes Mysterium! Alles, was dort bei der verschollenen Karawane vom Meer der Finsternis zugedeckt wurde, hat schon vielen Menschen Unglück gebracht! Gog und Magog und auch der Gott der Christen und Juden und Moslems – sie alle ringen um dieses Geheimnis, behüten es und beanspruchen es für sich. Die Mächte des Bösen und die des Guten wollen nicht, dass einige dieser Wahrheiten gefunden werden. Was einst gedacht war als Erlösung des äthiopischen Volkes, hat all jenen, die danach gierten, den Tod gebracht. Nur uns nicht!«
    Jahzara hatte wie in Trance gesprochen.
    Yvonne zitterte am ganzen Leib.
    »Peter, gibst du mir das Kreuz, bitte?« Jahzara nahm das Schmuckstück entgegen, stierte auf die Gravuren, stammelte eigene wenige Worte in Amharisch und warf das Kreuz mit einer kurzen Handbewegung in die dunklen Fluten des Nils. Sie blickte dem Kreuz nicht einmal hinterher. Mit aufblitzenden, trotzigen Augen wandte sie sich zu Peter und Yvonne.
    »Die Stimmen meiner Ahnen sagen mir, dass wir dort im Land der Leere belassen sollten, was der Allmächtige in Seiner Wut auf die Gier der Menschen vor Jahrhunderten im Sand der Sahara begraben hat. Wir haben eine Wahrheit gefunden, die nur schmerzt und die eigentlich heute niemand wissen will. Womöglich würde diese Wahrheit nur noch mehr Zwietracht unter den Religionen dieser Erde bewirken. Vielleicht liegt dort etwas verschüttet, eines der großen Mysterien der Christenheit, was in den Vatikan nach Rom transportiert, vor den heranrückenden islamischen Horden in Sicherheit gebracht werden sollte. Vielleicht gelangte es sogar nach Rom. Wissen wir, ob diese Karawane nicht absichtlich ins Verderben geführt wurde, um missliebige Zeugen zu beseitigen? Wissen wir, ob nicht ruchlose Verräter und gedungene Mörder Feuer gelegt haben, um alle Spuren zu beseitigen? Nein, wir wissen es nicht und wir werden es auch nie in Erfahrung bringen. Und das ist gut so! Wir drei Auserwählte haben durch diese verschollene Karawane aber etwas gefunden, was mit Diamanten und Rubinen nicht auf gewogen werden kann: Wir haben uns gefunden! Lasst die verschollene Karawane ruhen. Glaubt mir, Gog und Magog werden sich fortan sanftmütig zeigen und dorthin zurückkehren, woher sie gekommen sind – ins Meer der Finsternis im Land der Leere.«

Danksagung
     
    U nschätzbare Hilfe – und hervorragende Lektüre für alle Leser, die sich mit dem Mythos des Priesterkönigs Johannes intensiver beschäftigen möchten – waren die wissenschaftlichen Arbeiten von Herrn Prof. Dr. Dr. Ulrich Knefelkamp. Insbesondere seine Abhandlungen Die Suche nach dem Reich des Priesterkönigs Johannes und Die Verwandlung des Mythos vom Reich des Priesterkönigs Johannes, seine Recherche über den portugiesischen Franziskaner Francisco Álvares sowie seine Übersetzung des Briefes des Presbyters Johannes ergaben mannigfaltige Denkanstöße und relativierten oder korrigierten oftmals meine anderen Quellen.
    Mein Dank gilt auch Herrn Universitäts-Assistenten Mag. Dr. Jameleddine ben Abdeljelil vom Institut für Orientalistik an der Universität Wien – Arabistik und Islamwissenschaft –, dem meine Nachforschungen über die Bedeutung der Bundeslade im Islam offensichtlich fruchtbare Anregungen gaben. Sehr hilfreich war die Enzyklopädie des Islam (www.eslam. de).
    Höchst interessante Rechercheansätze entnahm ich der wissenschaftlichen Arbeit von Herrn Stefan Kaufmann, Historisches Seminar der Universität Luzern, Die Darstellung von Ethnien im Mythos vom Priesterkönig Johannes, erörtert anhand der Reiseberichte von Francisco Álvares.
    Frau Annette Weber, Programmleitung Droemer in München, die mich als Autor seit Jahren so aufmerksam und warmherzig betreut, danke ich für ihre schier grenzenlose Geduld und Ruhe. Kerstin von Dobschütz, »meiner« neuen Lektorin, gilt mein Dank für die einfühlsame Kooperation und die wertvollen,
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