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Die verlorene Bibliothek: Thriller

Die verlorene Bibliothek: Thriller

Titel: Die verlorene Bibliothek: Thriller
Autoren: A. M. Dean
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der universelle Zugang in seiner reinsten Form.
    Emily rieb sich die Hände. Ihre Finger zitterten so heftig, dass sie nicht wusste, ob sie würde tippen können.
    Beruhig dich , ermahnte sie sich selbst. Ein Schritt nach dem anderen.
    Und mit diesem Gedanken begann sie mit der Routine, die ihr als Doktorandin zur zweiten Natur geworden war. Sie rief die Hauptdatenbank der gesamten Universität auf, klickte dann auf ›Schlüsselbegriff suchen‹ und ging auf ›erweiterte Suche‹. Drei Suchfelder erschienen daraufhin, die es ihr erlaubten, ihre Suche so zu gestalten, wie sie wollte.
    Irgendwie , dachte sie, führt mich das zur Tür. Zum echten Netz. Zur Bibliothek. Die Frage war nur das Wie. Das Interface von GEOWEB war recht simpel: nur ein paar Suchfelder und der ›Suchen‹-Button auf einer weißen Seite. Da war schlicht kein Platz für verborgene Tabs oder versteckte Links. Es muss etwas sein, das ich eingebe , überlegte Emily. Eine Folge von Begriffen … also genau genommen eine Art erweitertes Passwort.
    Emily schloss die Augen und versuchte, sich zu konzentrieren. Da standen drei Eingabefelder auf der Seite. Arnos erster Hinweis hatte aus drei Phrasen bestanden. Zwar hatten die Killer des Rates inzwischen den handgeschriebenen Text, doch der Wortlaut hatte sich Emily förmlich ins Gedächtnis gebrannt. Wort für Wort gab sie die drei Phrasen in die Maske ein.
    1. Kirche der Universität, älteste von allen
    2. Zu beten zwischen zwei Königinnen
    3. Fünfzehn, wenn zum Morgen
    Emily starrte die drei Phrasen auf dem Monitor an. Diese Worte hatten sie auf eine Reise durch drei Länder geschickt, und nun waren sie wieder an einem Ort zusammengefügt. Emily hoffte, dass das die Lösung war. Sie atmete tief durch und klickte auf ›Suche starten‹.
    Ihre Hoffnungen zerschlugen sich sofort.
    Die Ergebnisseite war leer, und Emily verließ der Mut. Genauer gesagt verkündete das Programm ›0 Ergebnisse‹ und wiederholte die Suchanfrage noch einmal im oberen Teil der Seite. Aber wie auch immer man es betrachtete, das Ergebnis war das Gleiche: nichts.
    Ich brauche drei neue Phrasen oder Begriffe.
    Vor lauter Aufregung dachte Emily das nicht nur, sondern sprach laut mit sich selbst. »Drei … drei …« Ihre Gedanken wanderten wieder zu dem ersten Hinweis zurück, den sie selbst entdeckt hatte, am Altarschirm in der Kapelle des University College, nicht weit von dem Ort entfernt, an dem sie sich jetzt befand.
    »Glas, Sand und Licht«, murmelte sie die drei Begriffe vor sich hin, die sie in die Tiefen der Bibliotheca Alexandrina geführt hatten. Sie gab die drei Worte in die drei Suchfelder des Katalogprogramms ein.
    Glas. Sand. Licht. Erneut klickte Emily auf ›Suche starten‹, und ihr Herz schlug immer schneller. Diesmal spuckte OLIS tatsächlich ein paar Ergebnisse aus, aber die Begriffe waren auch recht allgemein, und so waren die aufgelisteten Bände unbrauchbar für Emily. Die Ergebnisse hatten keinerlei Bezug zu ihrer Suche. Sicherheitshalber schaute sie sich ein paar davon zwar noch genauer an, ohne Erfolg.
    Emily kehrte wieder zur Hauptsuchseite zurück. Ihre Reise hatte sie in drei Städte geführt. Vielleicht war das ja die Lösung. Sie trug die Namen ein: Oxford, Alexandria, Istanbul. Doch erneut erbrachte die Suche keine verwertbaren Ergebnisse, sondern nur eine Liste von Titeln, die rein gar nichts mit der Bibliothek zu tun hatten. Emily änderte ›Istanbul‹ zu ›Konstantinopel‹, doch auch damit hatte sie keinen Erfolg.
    Ich brauche etwas anderes.
    Mit jedem vergeblichen Versuch rutschte Emily auf ihrem Stuhl weiter nach vorne, bis sie schließlich kurz davorstand runterzufallen. Aber auch ein Misserfolg nach dem anderen brachte sie nicht von der Überzeugung ab, auf dem richtigen Weg zu sein. Arno hatte ihre Aufmerksamkeit schon vor Monaten auf dieses Interface gelenkt, und die letzten vier Tage hatten ihr gezeigt, wonach sie suchte und was sie brauchte, um es zu finden. Jetzt benötigte sie nur noch den Schlüssel für die Tür, die genau vor ihr lag.
    »Die drei Gruppen …«, murmelte sie wieder laut vor sich hin. Sie tippte drei neue Phrasen ein: die Bibliothek von Alexandria, die Gesellschaft, der Rat.
    Der Bildschirm leerte sich, und das Ergebnis ließ auf sich warten. Emily wurde immer angespannter. War es das? Hatte sie die richtige Kombination gefunden?
    Als die Seite schließlich lud, waren erneut nur ein paar Standardergebnisse zu sehen, die Emily rasch überflog, doch nur, um
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