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Die verlorene Bibliothek: Thriller

Die verlorene Bibliothek: Thriller

Titel: Die verlorene Bibliothek: Thriller
Autoren: A. M. Dean
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und in meiner Tür steckte ein Umschlag. Er ist gelb, und mein Name ist mit brauner Tinte draufgeschrieben.«
    Emily war wie erstarrt. Was sie da hörte, ergab einfach keinen Sinn.
    »Das kann nicht sein.«
    »Es ist aber so«, erwiderte Michael. »Und der Brief kam von Arno Holmstrand.«
    Das war unglaublich.
    »Und was steht da drin?«, fragte Emily.
    »Nicht viel«, antwortete Michael. Emily hörte, wie er ein Blatt Papier entfaltete. Dann las er vor: » Lieber Michael, Emily wird heute Morgen anrufen. Bitte, warten Sie am Telefon. Öffnen Sie dann den zweiten Umschlag, und lesen Sie ihn ihr vor. «
    »Den zweiten Umschlag?« Das Ganze wurde immer verwirrender.
    »Er steckte im ersten, und dein Name steht darauf«, bestätigte Michael ihr. »Warum schreibt er dir? Und warum über mich? Was haben wir mit seinem Leben zu tun?«
    »Ich habe keine Ahnung, Mike. Ich suche selbst noch nach einer Antwort darauf.« Emily hielt kurz inne. »Der zweite Umschlag … Hast du ihn geöffnet?« Vor lauter Aufregung krallte sie sich förmlich in den Hörer.
    »Natürlich habe ich ihn geöffnet!«, antwortete Michael. »Glaubst du etwa, ich hätte ihn liegen lassen und Däumchen gedreht?« Auch wenn die Situation inzwischen ein wenig angespannt war, konnte Emily sich ein Lächeln nicht verkneifen. Michaels übliche Ausgelassenheit war nicht von den seltsamen Ereignissen beeinflusst worden.
    »Und?«
    »Und du kommst wohl nicht nach Chicago.« Er holte kurz Luft, und diesmal war die dramatische Stille beabsichtigt. »In dem Umschlag ist der Ausdruck eines E-Tickets. Holmstrand hat für dich einen Flug nach London gebucht. Heute noch.«
    Emily war wie vor den Kopf geschlagen.
    »London?«
    Michael ignorierte ihre Verwirrung. Erneut war er schon einen Schritt weiter. »Wie lautet die Faxnummer von deinem Büro, Em?«
    Emily blinzelte ihre Verwirrung weg und ratterte die Nummer des Fax im Sekretariat herunter.
    »Wofür brauchst du die?«, fragte sie schließlich.
    »Weil in dem zweiten Umschlag nicht nur der Ausdruck, sondern auch noch zwei weitere Blatt Papier steckten. Und mein Scanner ist kaputt; deshalb kann ich sie dir nicht per Mail schicken. Aber du wirst sehen wollen, was er dir vererbt hat, glaub mir.«

KAPITEL ELF
    10:02 U HR CST
    Zehn Minuten später stand Emily nervös neben dem Faxgerät im Büro des Instituts für Religionswissenschaften, ein paar Türen von ihrem Büro entfernt. Das Fax hatte keinen Klingelton; also stand Emily neben dem Gerät und wartete darauf, dass es zum Leben erwachte und die digitalen Kopien der beiden Seiten ausspuckte, von denen Michael ihr versprochen hatte, dass er sie in ein paar Minuten senden würde.
    An einem Arbeitstisch saßen zwei andere Professoren, und wie nicht anders zu erwarten, diskutierten sie über Arno Holmstrand.
    »Nein, es sind drei«, korrigierte Bill Preslin, einer der Hebräischdozenten des Instituts, sein Gegenüber. »Du hast Saudi Arabien vergessen.«
    »Wirklich? Ich hatte ja keine Ahnung.« Bei dem anderen Mann handelte es sich um David Welsh, den Spezialisten des Instituts für südamerikanische Religionen. Emily ging zum Tisch und setzte sich. Sie konnte das Fax auch von hier aus beobachten.
    »Macht es Ihnen was aus, wenn ich mich ein wenig zu Ihnen geselle?«, fragte sie. »Ich nehme an, Sie sprechen über Arno. Ich kann es immer noch nicht glauben.«
    »Wir auch nicht«, erwiderte Preslin und nickte zur Begrüßung. »Aber dramatische Ereignisse sind in Zusammenhang mit Arno Holmstrand ja nichts Unbekanntes. Er ist der einzige Akademiker, den ich kenne, der in drei Ländern als potenzieller Terrorist gilt, und das nur, weil er so viel Zeit im Nahen Osten verbracht hat. Amerika, Großbritannien und Saudi Arabien haben ihn offiziell als ›interessante Person‹ eingestuft.«
    »Und der Dekan hat einen Anruf vom Heimatschutzministerium bekommen, als Arno hierhergekommen ist. Sie wollten wissen, ob wir seinen ›interessanten Hintergrund‹ kennen«, fügte Welsh hinzu.
    »Wir haben ihnen gesagt, dass wir seinen Hintergrund kennen«, fuhr Preslin fort, der zwei Jahre lang in der Verwaltung gearbeitet hatte, bevor er wieder in den Lehrbetrieb zurückgekehrt war. »Und dann haben wir hinzugefügt, dass der Mann in fünf Ländern auch Ehrenbürger und von der Queen zum Ritter geschlagen worden sei und an sieben Universitäten Ehrendoktortitel habe.«
    Emily ratterte im Kopf die Namen herunter, die Holmstrands gigantischen Ruhm begründet hatten. An den Wänden
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