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Die verlorene Bibliothek: Thriller

Die verlorene Bibliothek: Thriller

Titel: Die verlorene Bibliothek: Thriller
Autoren: A. M. Dean
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seines Büros hatten Urkunden von Stanford, Notre Dame, Cambridge, Oxford, Edinburgh, der Sorbonne und der Ägyptischen Universität gehangen. Und das waren nur die Ehrentitel, die Holmstrand genannt hatte, wenn man ihn danach gefragt hatte. Es gab noch eine ganze Reihe anderer.
    »Aber die Regierung schien der Auffassung zu sein, das sei irrelevant«, fuhr Preslin fort. »Und egal wie oft wir ihnen auch gesagt haben, er habe nur als Archäologe im Nahen Osten gearbeitet, sie sind immer wieder auf ihren Punkt zurückgekommen. Fast hätte man glauben können, ›Ausgrabungsstätte‹ sei ein Codewort für ›Terroristenausbildungslager‹.«
    »Hey, vielleicht ist es das ja auch«, warf Welsh ein. Die beiden Männer lachten leise.
    »Wie haben wir ihn eigentlich dazu gebracht, ausgerechnet zu uns zu kommen?«, fragte Emily und beendete damit die kurz aufkeimende Fröhlichkeit. Sie war noch immer zu entsetzt, als dass sie hätte lachen können, auch wenn das von den beiden freundlich gemeint war.
    »Haben wir nicht«, antwortete Welsh. »Wir sind ja vielleicht eine gute Uni, aber noch lange nicht auf Holmstrands Niveau. Er ist gekommen, weil er kommen wollte. Es war seine Idee. Er hat gesagt, nach seinen Abenteuern wolle er endlich ein wenig Ruhe haben und zu seinen Kleinstadtwurzeln zurückkehren. Er hat uns sogar angeboten, für ein geringes Gehalt zu arbeiten. Mit Geld hatte seine Entscheidung also nichts zu tun.«
    »Nein, das hätte ich auch nicht geglaubt«, sagte Emily. Kurz schwieg sie. Arnos Brief wollte ihr einfach nicht aus dem Kopf gehen.
    »Wissen Sie, ob Holmstrand je etwas mit der Bibliothek von Alexandria zu tun hatte?«, fragte sie schließlich. Sie konnte ihre Neugier einfach nicht mehr zügeln.
    Ihre beiden Kollegen schauten sie verwirrt an. Keiner von beiden hatte mit diesem Themenwechsel gerechnet.
    »Die antike? Die verlorene Bibliothek? Oder was meinen Sie?«
    »Ich bin nicht sicher. Aber hat er an der Bibliothek von Alexandria geforscht? Hat er vielleicht darüber geschrieben?«
    Preslin rieb sich das Kinn. »Nicht, dass ich wüsste«, antwortete er. »Aber der Mann hat fast dreißig Bücher veröffentlicht. Wer weiß? Vielleicht hat er ja mal darüber geschrieben.«
    Noch während er sprach, erwachte das Faxgerät zum Leben. Emily stand auf und ging zu dem kleinen Tisch, auf dem es stand.
    »Eines weiß ich jedoch mit Sicherheit«, bemerkte Welsh. »Er hat immer und überall etwas entdeckt. Und wie Sie gesagt haben, hat er viel Zeit in Ägypten verbracht. Vielleicht gibt es da ja wirklich eine Verbindung. Aber was auch immer seine Interessen gewesen sein mögen, jetzt ist damit endgültig Schluss.« Das war zwar nicht gerade feinfühlig ausgedrückt, aber korrekt.
    Einen Augenblick später wurde ein Blatt Papier durch das Faxgerät gezogen, gefolgt von einem zweiten. Emily nahm das erste heraus und hob es vor die Augen.
    Die Qualität des Ausdrucks war zwar schlecht – vermutlich weil das Original braun war, nahm Emily an –, aber er war lesbar, und als Emily ihn las, verspannte sie sich am ganzen Körper.
    Liebe Emily,
    Sie sind nun schon so weit gekommen, da müssen Sie auch noch weitergehen. Was ich Ihnen zuvor geschrieben, was ich Ihnen enthüllt habe, das habe ich todernst gemeint. Die Bibliothek existiert wie auch die Gesellschaft, die sie bewacht und bewahrt; aber durch meinen Tod ist ihre Existenz bedroht. Lassen Sie meinen Tod eine Warnung für Sie sein: Was ich gehabt habe und was Sie finden müssen, ist etwas, das andere haben wollen, und diese anderen schrecken vor nichts zurück.
    Ihnen bleibt nur wenig Zeit. Mein Tod markiert den Beginn einer Reise, die Sie nun unternehmen müssen. Sie müssen nach Oxford gehen, sofort und allein. Was Sie dort finden müssen, kann ich hier nicht schreiben. Trotz meiner Mühen kann ich nicht sicher sein, dass Sie diese Informationen finden werden, bevor es die anderen tun. Benutzen Sie Ihren historischen Verstand, Emily. Ich bin sicher, Sie werden die Puzzleteile zusammenfügen.
    Sie müssen. Hier steht mehr auf dem Spiel, als Sie sich vorstellen können. Sie müssen unsere Bibliothek finden.
    Gott schütze Sie, Emily.
    Hochachtungsvoll,
    Arno

KAPITEL ZWÖLF
    Emilys Anspannung war so groß, dass sie fast das Blatt in ihrer Hand zerrissen hätte.
    Sie griff nach dem zweiten Blatt Papier, das aus dem Fax geschoben wurde. Sie war verwirrt von dem seltsamen Inhalt, den es enthielt. Einer einzelnen Textzeile folgte ein merkwürdiges und unbekanntes
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