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Die Verkaufte Braut

Titel: Die Verkaufte Braut
Autoren: Bedrich Smetana
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doch, freilich, freilich!
    MARIE.
    Von Reue zeigst Du keine Spur,
    Genug hab' ich vernommen!
    HANS
zärtlich, schalkhaft.
    O Du Geliebte, lass' mich nur
    Einmal zu Worte kommen!
    MARIE.
    Mit uns'rer Liebe
    Ist's aus nun, merk' Dir das!
    Ich nehme mir den Wenzel!
    HANS
lacht.
    Ha, ha, ha, ha!
    Das ist wahrhaftig
    Ein höchst gelung'ner Spass!
    MARIE
zornig.
    Ha, Spott ist meiner Liebe Lohn?
    HANS
immer lachend.
    Ich muss Dir was erzählen,
    Zwar stimmt's nicht zu dem Trauerton ...
    MARIE
unterbricht.
    Ich lass' mich nimmer quälen.
    HANS.
    Mein lieber Schatz, nun aufgepasst.
    Ich geb' Dir was zu hören!
    Nur gönne mir ein wenig Rast
    Und wolle mich nicht stören!
    Mein lieber Schatz, nun aufgepasst,
    Ich geb' Dir was zu hören!
    MARIE.
    Ein Märchen wohl, von Dir verfasst,
    Um Dich herauszuschwören?
    Ich weiss, was Du verbrochen hast,
    Du wirst mich nicht bethören ...
    Ein Märchen wohl, von Dir verfasst,
    Um Dich herauszuschwören?
     
     
Siebente Scene.

    Kezal und die Vorigen.

    Recitativ.
     
    KEZAL.
    He, Hans! Du möchtest wohl Dein Geld schon haben?
    Warte nur noch ein Bischen hier!
    Giebt die Marie mir ihre Unterschrift,
    Erhältst Du, was Dir zukommt!
    MARIE.
    Ha!
    Der glatte Heuchler!
    KEZAL
zu Marie.
    Nun, und Du? Nimmst Du
    Dafür zu Deinem Mann des Micha Sohn?
    HANS.
    Ja, das verbürg' ich Euch! Sie wird ihn nehmen.
    Kein Anderer als er soll sie bekommen.
    So ward es abgemacht!
    KEZAL
scherzend.
    Und so ist's recht.
    Du Heirathsmittler!
    MARIE.
    Nichts da! Er lügt Euch an!
    Nein, sag' ich, nein, nein! Nun und nimmermehr!
    Und stürb' ich d'rum hier auf der Stelle!
    HANS.
    Was wollt Ihr wetten, dass sie's dennoch thut?
    Wenn ich es will, so nimmt sie Micha's Sohn!
    MARIE.
    Wie? Hans?! Und dazu wolltest Du
    Im Ernst mich bringen? Solch' ein Ungeheuer
    Gab's auf der Welt noch nie! Du Teufel, Du!
     
    Terzett.
     
    HANS.
    Gesegnet, wer da liebt und auch vertraut!
    Kein Zweifel trübt sein Glück.
    Bald kehret Dir, verkaufte Braut,
    Was Du verlorst, zurück!
     
    Es liebt Dich jenes Micha Sohn
    Wie keiner sonst auf Erden,
    Für Deine Treue Dank und Lohn
    Kann Dir von ihm nur werden!
    MARIE.
    Ein Schmeichler und ein Heuchler so
    Macht hier sein Meisterstück!
    KEZAL.
    Das ist ein zweiter Salomo!
     
    Für sich.
     
    Oder ein Galgenstrick!
    Jetzt rufen wir die Eltern her,
    Dazu die andern Zeugen!
    Nun kommt mir nichts mehr in die Quer',
    Der Himmel hängt voll Geigen.
     
    Geht ab.
     
    MARIE
ergeben.
    Ich habe keine Wünsche mehr
    Und will in's Joch mich beugen,
    Mein Sinn ist trüb', mein Herz ist schwer,
    Was kann ich thun als schweigen?
    HANS.
    Die Alten, ja, das freut mich sehr!
    Willkommen sind die Zeugen,
    Und käme gleich ein ganzes Heer,
    Was mein ist, bleibt mein Eigen!
     
    Zu Marie.
     
    Des Micha Sohn wird doch Dein Mann!
    MARIE.
    Nur fort! Ich schaue Dich nicht an!
     
     
Achte Scene.

    Finale.
     

    Agnes. Kathinka. Kruschina. Micha. Kezal. Chor und die Vorigen.
     
    CHOR.
    Kommen wir gerne, so kommen wir gleich!
    Aber Mariechen, weshalb so bleich?
    MARIE
für sich.
    So räch' ich mich für den Verrath!
    Er soll mich nimmer äffen!
    Um was er höhnisch erst mich bat,
    Ich thu's, um ihn zu treffen!
     
    Laut, mit Anstrengung.
     
    Was Ihr gewollt, das thu' ich gern!
    CHOR.
    Das Brautpaar soll leben!
    Mariechen kriegt nun einen Herrn!
    Der Tag der Hochzeit ist nicht fern!
    HANS
vortretend.
    Ja, lustig wird es werden da,
    Denn solch' ein Paar noch Keiner sah!
    AGNES UND MICHA.
    Was seh' ich? Das ist ja der Hans!
    HANS.
    Herr Vater und Frau Mutter auch,
    Da bin ich wieder, heil und ganz!
    Bin aus der Fremde heimgekehrt,
    Zu gründen einen eig'nen Herd!
    KEZAL.
    Ei! Soll ich's glauben oder nicht,
    Was dieser Flausenmacher spricht?
    Er wäre, Micha, Euer Sohn?
    Der ist ja wohl gestorben schon!
    HANS.
    Erkannten mich die Eltern doch!
    Und schätzt mich auch nicht jeder hoch,
     
    Mit Beziehung auf Kezal und die Stiefmutter.
     
    Das Beste ist: ich lebe noch!
    AGNES.
    Hier bist Du nicht am rechten Ort
    Mit Deinen alten Ränken!
    HANS.
    Ich kann es wohl mir denken,
    Gern schicktet Ihr mich wieder fort!
    Doch wenn ich geh', dann nicht allein!
    Mit Micha's Sohn die Liebste sein:
    Marie, die nun für ewig mein!
    AGNES.
    Das gilt nicht, weil Betrug es ist!
    HANS.
    Betrug nicht, nein, nur eine List;
    Geschrieben ist geschrieben!
    Ihr bleibt die Wahl: Den Wenzel oder mich!
     
    Zu Marie.
     
    Triff die Entscheidung nun und sprich:
    Wen von uns willst Du lieben?
    MARIE.
    Hab' ich doch längst
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