Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Die Verkaufte Braut

Titel: Die Verkaufte Braut
Autoren: Bedrich Smetana
Vom Netzwerk:
erblicken.

    Recitativ.
     
    MARIE.
    Seid der Verlobte Ihr von Kruschina's
    Mariechen nicht?
    WENZEL
erst erschreckt, dann zutraulicher.
    A ... allerdings, mein schö ...
    Schö ... schönes Kind, der bin ich.
    MARIE.
    Hab' ich's Euch
    Doch angesehen!.. Nein, wie hübsch Ihr seid!
    Die Mädchen alle hier im Dorfe schon
    Beklagen Euch.
    WENZEL
ängstlich.
    Beklagen mich? Warum?
    MARIE.
    Euere Braut – ich sag's Euch – meint's nicht ehrlich.
    'nen Andern liebt sie!
    WENZEL
einfältig.
    Ka ... ka ... kann sie lieben
    Denn einen Anderen? Ich bin ja da!
    MARIE
lacht.
    Haha! Kennt sie Euch denn, und kennt Ihr sie?
    WENZEL.
    Ke ... kennen? Nein. Do ... doch sie weiss, dass ich
    Ihr Ga ... Ga ... Gatte werde!
    MARIE.
    Mag wohl sein,
    Und eben d'rum lacht sie Euch aus! Sie wird
    Euch schmäh'n, Euch hintergeh'n, Euch quälen bis
    Zu Tode.
    WENZEL
entsetzt.
    Wa ... was sagst Du da? Doch wenn
    Die Mutter haben will, dass ich sie nehme!
    Heirathen mu ... mu ... muss ich nun einmal!
    MARIE.
    Ei, freilich, warum nicht? Das sollt Ihr auch!
     
    Kokett.
     
    Es giebt ja hier noch and're Mädchen! – Sucht
    Euch eine aus!
    WENZEL
erleichtert.
    Ich will's!
     
    Duett.
     
    MARIE.
    Ich weiss Euch einen lieben Schatz,
    Den Mancher schon begehrt,
    Ein schönes Mädchen, hier am Platz,
    Die lange Euch verehrt.
    WENZEL
froh.
    Wär's möglich wohl? Versteh' ich recht?
    Ein schönes Kind? Das wär' nicht schlecht!
    Jedoch Mariechen wird sich grämen.
    MARIE
immer überlegen und doppelsinnig.
    Die wird sich schon den Andern nehmen.
    WENZEL.
    Doch mein Mütterlein,
    Das wird Zeter schrei'n.
    MARIE.
    Sie wird mit Eurer Wahl zufrieden sein.
    WENZEL.
    Ist schön die Andre?
    MARIE.
    Gerade wie Mariechen.
    WENZEL.
    Und jung an Jahren?
    MARIE.
    Gerade wie Mariechen.
    WENZEL.
    Doch will sie mich denn auch zum Mann?
    MARIE.
    Wenn ohn' Euch sie nicht leben kann!
    Verzichtet auf Marie,
    Sonst geht zu Grunde sie,
    Die Tag und Nacht
    An Euch gedacht!
     
    Sie thut, als ob sie weine.
     
    WENZEL
gerührt.
    Wei ... wei ... weinen seh' ich Dich?
    MARIE.
    Ach, ihr Loos bekümmert mich!
    WENZEL
schwankend.
    Ich darf es ja nicht,
    Mich bindet die Pflicht!
    MARIE
vorwurfsvoll.
    So grausam fand ich Keinen!
    Vor Gram um Euch zehrt sie sich auf,
    Ihr aber lasst sie weinen.
    WENZEL
rathlos.
    Wer sagt mir, was ich thu'?
     
    Schüchtern.
     
    Ja, wäre sie wie Du,
    Dann ...
     
    Entschlossen.
     
    nur immerzu!
    MARIE
kokettirend.
    So wie ich? Wollt Ihr sie so?
    WENZEL.
    Ja, ja, grade so.
    MARIE.
    Macht' Euch meine Liebe froh?
    WENZEL.
    Ja, sie macht mich froh.
    MARIE
innig.
    Dem halt' ich Treue bis an's Grab,
    Den ich in's Herz geschlossen hab'!
     
    Bestimmt.
     
    Was ich jetzt Euch sage, höret:
    Ihr beschwöret,
    Dass Ihr fest entschlossen seid,
    Von Marie Euch loszusagen,
    Jetzt und alle Zeit!
    WENZEL
misstrauisch.
    Nu ... nu ... nur nicht schwören!
    Da ... das geht zu weit!
    MARIE
scheinbar gekränkt.
    Ihr wollt nicht? Gut, lasst es sein!
    Eure Lieb' ist wahrlich klein.
    Möget Ihr es nie bereuen,
    An Marien's Seite Euch
    Eures Lebens freuen!
     
    Thut, als wolle sie gehen.
     
    WENZEL
sie zurückrufend.
    Ha ... ha ... halt! Ich schwöre ja!
    MARIE
den Schwur vorsprechend.
    Was geschieht und was geschah,
    WENZEL
nachstammelnd.
    Ge ... geschieht und ge ... geschah ...
    MARIE.
    »Niemals komm' ich mehr ihr nah,«
    WENZEL.
    Me ... mehr ihr na ... na ... nah ...
    MARIE.
    »Und für mich ist sie nicht da!«
    WENZEL.
    Sie ... sie ... sie nicht da ... da ... da.
    MARIE.
    Ich weiss Euch einen lieben Schatz,
    Den Mancher schon begehrt,
    Ein schönes Mädchen hier am Platz,
    Die lange Euch verehrt!
    WENZEL.
    Wär's möglich, und versteh' ich recht?
    Du ha ... ha ... hast mein Herz bekehrt.
     
    Er will sie umarmen; sie entzieht sich ihm und läuft lachend davon. Wenzel hinter ihr her.
     
     
Vierte Scene.

    Hans und Kezal.
     
    KEZAL
zieht Hans herein.
    Komm', mein Söhnchen, auf ein Wort!
    Will Dir was vertrauen!
    HANS
sträubt sich.
    Lasst mich gehen, ich muss fort,
    Auf die Felder schauen!
    KEZAL.
    Weisst Du denn nicht, wer ich bin?
    HANS.
    Ja, man sagt' es mir vorhin;
    Und wonach steht Euer Sinn?
    KEZAL.
    Bist gescheidt, flink und gewandt,
    Magst zu Vielem taugen,
    Einem Mädchen, wie bekannt,
    Stachst Du in die Augen.
    Hast Du auch Vermögen?
    HANS.
    Meinetwegen Sorgen gar?
    Steht in Gottes Segen
    Doch ein jedes treue Paar!
    KEZAL.
    Thorheit! Das liegt auf der Hand:
    Dass Dein Glück nicht von Bestand!
    Ohne Geld ist alles Tand.
    Drum ein Sümmchen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher