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Die Verkaufte Braut

Titel: Die Verkaufte Braut
Autoren: Bedrich Smetana
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mehr,
    Wo meine Kräfte sich regen!
    MARIE.
    So muss ich bekennen?
    Muss meinen Liebsten nennen?
    KEZAL.
    Pah! Von solchen Kindereien
    Will ich Dich gar bald befreien!
    MARIE.
    Treue hab' ich ihm geschworen ...
    KEZAL.
    Damit ist noch nichts verloren!
    MARIE.
    Der zur Gattin mich erkoren!
    KEZAL.
    Laufen lass den armen Thoren!
    MARIE.
    Ihm gehören Herz und Hand.
    KEZAL.
    Das war eitel Spiel und Tand!
    Wozu hätte ich Verstand?
    Dafür bin ich ja bekannt!
    Und zum Ziele wird gelangen,
    Wer die rechte Strasse fand.
    MARIE, KRUSCHINA, KATHINKA.
    Ja, zum Ziele wird gelangen,
    Wer die rechte Strasse fand.
     
    Recitativ.
     
    MARIE.
    Mit Hans bin ich vereinigt, denn wir haben
    Uns ew'ge Treue heute noch gelobt!
    KRUSCHINA
mit gewaltsamer Energie.
    Was? Ohne Vorspruch und Bewilligung?
    Ich, als der Vater, sage: Nein!
     
    Zu Kathinka, sich gleichsam entschuldigend.
     
    Ich steh'
    Dem Micha doch im Wort, sie seinem Sohn
    Zu geben.
    KATHINKA.
    O, wie ungeschickt von Dir,
    Dass Du's versprochen hast!
    KEZAL
zieht ein Papier hervor.
    Ja, schwarz auf weiss!
    Hier steht es Alles deutlich, unterschrieben
    Von den Parteien und den Zeugen auch.
    MARIE.
    Nur ich bin nicht dabei!
     
    Schlägt ihm das Papier aus der Hand.
     
    Und also gilt
    Es nichts! Was ich gesagt, ist meine Meinung
    Und soll es bleiben!
     
    Ab.
     
    KEZAL.
    Darauf war ich nicht
    Gefasst!
    KRUSCHINA.
    Von Euch war es ein grosser Fehler,
    Allein zu kommen! Warum habt Ihr uns
    Den Wenzel nicht gleich mitgebracht? Er hätte
    Bei seiner Braut sich vorgestellt zum Mind'sten.
    KEZAL.
    Ja freilich! Doch er war nicht zu bewegen.
    Er ist verzagt und schüchtern, des Verkehres
    Mit Weibern gänzlich ungewohnt.
    KRUSCHINA.
    Dann wird es schwerlich etwas werden.
    KEZAL.
    Hört,
    Was ich Euch rathen will: Das Beste wäre,
    Ihr sprächet Euch jetzt einmal gründlich aus
    Mit Vater Micha in dem Wirthshaus dort!
    Man stört Euch nicht, denn Alles läuft zum Tanze.
    Mit Hans will ich inzwischen reden, ich
    Krieg' ihn herum!
     
    Sie gehen nach verschiedenen Seiten ab.
     

    Finale.
     
Fünfte Scene

    Das Landvolk versammelt sich vor dem Wirthshause, die Aelteren setzen sich an die Tische und trinken; die Jüngeren bereiten sich zum Tanz vor. Tanz und.
     
    CHOR.
    Durch die Reihen
    Hinzufliegen!
    Sich zu Zweien
    Anzuschmiegen!
    Herz am Herzen
    Fühlt man schlagen,
    Unter Scherzen
    Fortgetragen!
    Frohe Weise,
    Laut und leise
    Sollst Du geben
    Neues Leben!
    Ging' es, wie es uns gefällt,
    Tanzte mit die ganze Welt!
    Violin' und Clarinette
    Jauchzen trillernd um die Wette
    Selbst dem alten Rumpelbass
    Macht das tolle Wesen Spass.
    Ende des ersten Actes.
     
     

Zweiter Act.
     
    Wirthsstube.
     
Erste Scene.

    Hans, mit jungen Landleuten, sitzt am Tisch auf der einen, Kezal auf der anderen Seite der Stube. Sie trinken Bier.
     
    CHOR.
    Wie schäumst Du in den Gläsern, edler Gerstensaft!
    An Dir trinkt sich ein Jeder Feuer und Kraft!
    Dich preisen die Jungen und Alten.
    Heissassa!
    Wenn wir bei'm Biere sitzen, Mann gereiht an Mann,
    Was geht uns das Andere weiter noch an?
    In Gnaden wird uns Gott erhalten!
    Heissassa!
    HANS
steht auf.
    Ihr Freunde, wohl stimm' ich von Herzen mit ein,
    Doch denk' ich dabei auch an das Liebchen mein.
    Denn das allein ist Himmelslust auf Erden:
    Zu lieben und geliebt zu werden!
    CHOR.
    Aus Liebe verlierst Du den Kopf noch, Du Thor!
     
    Auf Kezal anspielend.
     
    Sieh' lieber beizeiten vor Dem da Dich vor!
    KEZAL
steht ebenfalls auf.
    Was hilft die Liebe Dem, der Hab' und Gut verlor'!?
    Zuverlässig ist nur Eines,
    Und das ist das baare Geld!
    Armer Schlucker, hast Du keines,
    Dann verlacht Dich alle Welt!
     
    Erhebt das Glas.
     
    Hoch das baare Geld!
    HANS
erhebt das Glas.
    Mein Mädchen ist's, die mir gefällt!
     
    Mädchen treten nach und nach herein und betheiligen sich an dem Tanze nach dem Trinkliede.
     
    CHOR.
    Wie schäumst Du in den Gläsern, edler Gerstensaft,
    An Dir trinkt sich ein Jeder Feuer und Kraft!
    Dich preisen die Jungen und Alten.
    Heissassa!
     
    Tanz Furiant.

    Nach dem Tanze ziehen die Mädchen die jungen Leute aus der Wirthsstube Alle ab.
     
     
Zweite Scene.
    WENZEL
schüchtern eintretend.
    Theu' ... theurer Sohn,
    Sprach Mütterlein,
    Zeit ist es schon
    Für Dich zu frei'n!
    Fa ... fass' Dir Muth
     
    Und sei ein Mann:
    Was Jeder thut,
    Ist wohlgethan.
    Si ... sicherlich,
    Kehrt' ich nach Haus,
    La ... lachte mich
    A ... alles aus.
     
     
Dritte Scene.

    Marie und Wenzel.

    Beide lachen laut, wie sie sich
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