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Die Verkaufte Braut

Titel: Die Verkaufte Braut
Autoren: Bedrich Smetana
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Ohren?
    So sage mir doch, Wenzel, sag',
    Wo hast Du den Verstand verloren?
    WENZEL.
    Das Schicksal kenn' ich, das mir droht:
    Sie will mich quälen bis zum Tod!
    AGNES, MICHA, KEZAL.
    Woher stammt diese Kunde?
    O sprich, aus wessen Munde?
    WENZEL.
    Je ... jemand, der sein Herz mir bot ...
    AGNES, MICHA, KEZAL.
    Der feindlich Deinem Bunde.
    WENZEL.
    O nein, o nein!
    Ein rei ... rei ... reizend Mägdelein.
    AGNES, MICHA, KEZAL.
    Was machte Dir das Mädchen weis?
    WENZEL.
    Sie sagt' es mir, sie liebt mich heiss!
    AGNES.
    Und kennst Du sie?
    WENZEL.
    Ach nein!
     
    Läuft davon.
     
    AGNES, MICHA, KEZAL.
    Das sind verwünschte Dinge!
    Man legt' ihm eine Schlinge!
    Drum, wie ich zur Vernunft ihn bringe,
    Soll meine Sorge sein.
     
     
Vierte Scene.

    Marie. Kruschina. Kathinka und die Vorigen.

    Später Wenzel.
     
    MARIE
stürzt herein, Kruschina und Kathinka hinter ihr her.
    Nein, nein, nein!
    Es ist erlogen!
    Sie lästern, schreien,
    Uns zu entzweien!
    Sie lästern, schreien,
    Mein Liebster habe mich betrogen.
    KRUSCHINA.
    Die Arme zweifelt noch!
    KEZAL.
    Komm' her und schaue doch!
    KRUSCHINA.
    Er gab Dich schamlos preis.
    KEZAL.
    Hier steht es schwarz auf weiss!
     
    Zeigt das Papier.
     
    Ja, um dreihundert Gulden
    Verkauft' er seine Braut.
    MARIE.
    Wer hätte das ihm zugetraut!?
     
    Weinend.
     
    Gott mög' es ihm verzeih'n!
    Hab' ich verdient so tiefe Schmach?
    Noch immer klingt es in mir nach:
    »Ja, Dein bin ich allein!«
    KRUSCHINA.
    Sei ruhig, armes Kind,
    Vergiss den Sausewind!
    Nimm einen Besser'n Dir,
    Der rein und treu gesinnt!
    KEZAL.
    Hier unterschreib' geschwind!
     
    Wenzel ist im Hintergrunde wieder sichtbar.
     
    Nun, Wenzel, schnell herbei!
    KATHINKA.
    Mein Kind, Du musst Dich fassen,
    Es sei nun, wie es sei!
    MARIE.
    Und hat er mich verlassen,
    Ich bleibe dennoch frei!
    Vertrauern will ich meine Zeit
    In stiller Einsamkeit!
    DIE ANDERN.
    Wohl in Vergessenheit
    Wird Dir entschwinden bald Dein Leid!
    KEZAL
erblickt Wenzel und ruft.
    He, Wenzel! He, mein Wenzelchen!
    Lass fahren Deine Blödigkeit!
    WENZEL
kommt hervor, ärgerlich.
    Was giebt es denn schon wieder?
     
    Erblickt Marie, freudig erstaunt.
     
    Die, die, die sprach ich heute Morgen!
    Nu ... nun ist nichts mehr zu besorgen!
    KATHINKA, AGNES, KRUSCHINA, MICHA, KEZAL.
    Weiss ich doch nicht wo und wie?
    Sprach er wirklich mit Marie?
    WENZEL.
    Ja, heut' Morgen in der Früh'!
    Ich gefiel' ihr, sagte sie.
    KATHINKA, AGNES, KRUSCHINA, MICHA, KEZAL.
    Das ist ja das Bräutchen,
    Das Dir zugedacht!
    WENZEL.
    Dann ist's abgemacht!
    KEZAL.
    Nicht lange mehr geplaudert,
    Gezweifelt und gezaudert,
    Jetzt sind am Ziele wir!
    MARIE.
    Ich bitte, nur ein Weilchen
    Lasst noch allein mich hier!
    KATHINKA, AGNES, KRUSCHINA, MICHA, KEZAL.
    Noch ein Weilchen, Marie,
    Bedenk' es Dir!
    Aber bald dann kommen
    Wieder wir!
    Deinen Willen
    Zu erfüllen,
    Lassen wir Dich hier.
    Bleibt doch Dein Lebensglück
    In Deiner Hand,
    O, weis' es nicht zurück,
    Wenn Du's erkannt!
    MARIE.
    Es bleibt in meiner Hand,
    Es bleibt bei mir!
     
    Alle ab ausser Marie.
     
     
Fünfte Scene.

    Marie allein.
     
    MARIE.
    Endlich allein!
    Allein mit mir, mit meinem Grame!
    Noch immer kann ich es nicht glauben,
    Steht auch dabei sein Name! ...
    Was hier noch leise für ihn spricht,
    Ich darf es hören nicht.
    War seine Liebe nur ein Wahn?
    Wehe mir Armen!
    Was hab' ich ihm gethan?
     
    Träumerisch.
     
    Wie fremd und todt ist Alles umher,
    Und war so traut, voll Leben!
    Die Welt hat keine Freuden mehr,
    Ich muss mich d'rein ergeben.
     
    O Lenz, Dein buntes Blumenkleid,
    Wie welk ist es geworden!
    Der böse Herbst kam vor der Zeit
    Einhergeweht von Norden ...
     
    Wie erwachend.
     
    Nein! Alles ist noch, wie es war
    Und will nur anders scheinen,
    Weil trübe ward mein Augenpaar
    Vom Weinen.
     
    Du Maienzeit, wie warst Du schön
    Mit Deinen frischen Trieben!
    Ade nun, helles Lustgetön!
    Ade, Du junges Lieben!
     
     
Sechste Scene.

    Marie. Hans.
     
    HANS
stürmt fröhlich herein.
    So find' ich Dich, Feinsliebchen, hier,
    Mein Sehnen, mein Verlangen?
    O sprich, erzähle, wie es Dir
    Inzwischen ist ergangen!
    MARIE.
    Hinweg! Nicht bin ich mehr Dein Lieb,
    Lass' Deinen schlechten Scherz!
    Erst stahlst Du mir, ehrloser Dieb,
    Und dann verkauftest Du mein Herz!
     
    Sag', ist es Wahrheit oder nicht?
    Ein Wort allein:
    Ja oder nein!
    HANS
ubermüthig.
    So einfach geht es schwerlich an!
    MARIE.
    Ich will nur Antwort, falscher Mann!
    Sag', warst Du so abscheulich?
    HANS
wie vorher.
    Nun ja
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