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Die Vergessenen Welten 12 - Schattenzeit

Die Vergessenen Welten 12 - Schattenzeit

Titel: Die Vergessenen Welten 12 - Schattenzeit
Autoren: R. A. Salvatore
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die Mauer mit seiner Gewandtheit fast ebenso schnell, wie sein Freund es mit purer Kraft getan hatte. Trotzdem war Wulfgar bereits unten im Burghof und rannte auf das Hauptgebäude zu, als der Ganove auf dem Wehrgang ankam. Auch beide Wachen waren unten. Sie lagen auf dem Boden, und der eine Mann hielt sich das Kinn, während der andere zusammengekrümmt die Hände auf den Bauch gelegt hatte.
    »Sichert die Tür!«, gelang es einer der Wachen hervorzustoßen.
    Daraufhin öffnete sich die Vordertür, und ein Mann lugte heraus.
    Als er den heranstürmenden Wulfgar erblickte versuchte er eilig, sie wieder zu schließen. Wulfgar erreichte die Tür, kurz bevor sie ins Schloss fiel, und warf sich mit aller Macht dagegen. Er hörte, wie der Mann panisch nach Unterstützung schrie, und spürte den größeren Widerstand, als eine zweite Wache dazu kam und beide Männer sich mit vereinten Kräften gegen die Tür stemmten.
    »Ich komme auch«, rief Morik, »wenn auch nur die Götter wissen mögen, warum.«
    Wulfgars Gedanken waren weit weg an einem dunklen, rauchgeschwängerten Ort, an dem der letzte grauenerfüllte Schrei seines Kindes die Luft zerriss, und er hörte seinen Freund nicht und brauchte ihn auch nicht. Mit einem lauten Brüllen schob er mit aller Kraft, bis die Tür aufflog und die beiden Wachen wie Kinder gegen die Rückwand der Vorhalle schleuderte.
    »Wo ist sie?«, verlangte er zu wissen, und noch während er sprach, wurde die andere Tür der Halle aufgerissen, und Liam Holztor eilte mit gezücktem Schwert herein.
    »Jetzt wirst du bezahlen, du Hund!«, schrie der Kutscher, stürmte vor und stieß zu. Er zog die Klinge sofort wieder zurück, ließ sie plötzlich herumwirbeln, täuschte einen Hieb von der Seite vor, änderte erneut die Schlagrichtung und stieß die Klinge wieder nach vorne.
    Liam war gut, der beste Kämpfer von ganz Auckney, und er wusste es. Das war der Grund, warum es so schwer zu verstehen war, wie Wulfgars Hammer so schnell herankommen, sich um Liams Klinge haken und sie einfach zur Seite ablenken konnte. Wie war der Barbar dazu in der Lage, in einer perfekten Drehung mit seinem dicken Arm unter Liams Schwertarm zu stoßen? Liam kannte seine eigenen Fähigkeiten, und das machte es nur noch schwerer für ihn zu verstehen, wie sein gewiefter Angriff so vollständig gegen ihn selbst gewendet worden war. Liam wusste nur, dass sein Gesicht plötzlich gegen die Wand gedrückt wurde, seine Arme auf den Rücken gedreht und festgehalten wurden und der fauchende Atem des Barbaren ihm gegen den Nacken blies.
    »Die Herrin Meralda und das Kind«, sagte Wulfgar. »Wo sind sie?«
    »Ich würde eher sterben, als dir das zu verraten!«, verkündete Liam. Wulfgar drückte fester. Der arme alte Gnom glaubte, er würde wirklich sterben, aber er schwieg hartnäckig und ertrug den Schmerz knurrend.
    Wulfgar drehte ihn herum und schmetterte Liam gegen die Wand, bevor er ihn von sich schleuderte. Der Gnom brachte fast Morik zu Fall, der durch die Halle zu der anderen Tür rannte und in die eigentliche Burg eindrang.
    Wulfgar folgte ihm auf den Fuße. Sie hörten Stimmen, und Morik rannte voran. Er stürmte durch eine Doppeltür in einen gemütlichen Salon. »Lord Brandeburg?«, fragte Priscilla.
    Sie quietschte vor Angst auf und wich in ihrem Sessel zurück, als Wulfgar hinter dem Ganoven ins Zimmer kam. »Wo sind die Herrin Meralda und das Kind?«, brüllte er.
    »Hast du nicht schon genug Unglück angerichtet?«, fragte Verwalter Temigast und trat kühn vor den riesigen Mann.
    Wulfgar schaute ihm in die Augen. »Zu viel«, gab er zu, »aber nichts davon hier.« Das brachte Temigast zum Schweigen.
    »Wo sind sie?«, fragte der Barbar drohend und trat auf Priscilla zu. »Räuber! Mörder!«, schrie die Frau.
    Wulfgar schaute Temigast an. Zu seiner Überraschung nickte der alte Verwalter und deutete auf die Treppe.
    Noch während er dies tat, rannte Priscilla Auck so schnell sie konnte die Stufen hinauf.
    »Hast du irgendeine Vorstellung, was du mir angetan hast?«, fragte Feringal, der neben dem Bett stand, in dem Meralda mit dem an sie gekuschelten kleinen Mädchen lag. »Uns beiden? Ganz Auckney?« »Ich bitte dich, versuche es zu verstehen, mein Lord«, flehte Meralda.
    Feringal zuckte zusammen und drückte die Fäuste gegen die Augen. Sein Gesicht versteinerte, und er streckte die Arme aus, um ihr das Baby wegzunehmen. Meralda wollte sich ihm widersetzen, aber sie hatte nicht die Kraft dazu und fiel wieder
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