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Die Vergessenen Welten 12 - Schattenzeit

Die Vergessenen Welten 12 - Schattenzeit

Titel: Die Vergessenen Welten 12 - Schattenzeit
Autoren: R. A. Salvatore
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und kam in einem kristallenen Raum an, dessen runde Wände ihm das Aussehen eines Turmzimmers verliehen.
    Benommen wollte Morik nach seinem Dolch greifen, doch dann bemerkte er die ebenholzfarbenen Gestalten und überlegte es sich anders. Er war klug genug, sich den Dunkelelfen nicht zu widersetzen.
    »Du kennst mich, Morik«, sagte Kimmuriel Oblodra und trat dicht an den Mann heran.
    Morik hatte den Drow tatsächlich als den Abgesandten erkannt, der vor einem Jahr zu ihm gekommen war und ihn beauftragt hatte, Wulfgar zu überwachen.
    »Ich möchte vorstellen dir meinen Freund Raigy«, sagte Kimmuriel höflich und deutete auf den anderen Dunkelelfen im Zimmer, der eine finstere Miene zur Schau stellte.
    »Haben wir nicht beauftragt dich, den Mann namens Wulfgar zu überwachen?«, fragte Kimmuriel.
    Morik kam ins Stottern und wusste nicht, was er sagen sollte.
    »Und hast du nicht enttäuscht uns?«, fuhr Kimmuriel fort.
    »Aber … aber das war vor einem Jahr«, protestierte Morik. »Seither habe ich nichts von euch gehört.«
    »Und jetzt du versteckst dich, verkleidest dich, weil du um dein Verbrechen gegen uns weißt«, sagte Kimmuriel.
    »Meine angeblichen Verbrechen sind eine völlig andere Angelegenheit«, stotterte Morik und fühlte sich, als würden die Wände sich immer enger um ihn schließen. »Ich verberge mich vor der Obrigkeit von Luskan, nicht vor euch.«
    »Vor ihnen du dich verbirgst?«, sagte der andere Drow.
    »Helfen kann ich dir!« Er kam zu Morik herüber und hob die Hände. Flammen stiegen von seinen Fingerspitzen auf, verbrannten Morik das Gesicht und entzündeten seine Haare. Der Ganove heulte auf und fiel zu Boden.
    »Jetzt du siehst anders aus«, sagte Kimmuriel, und beide Dunkelelfen lachten bösartig. Sie schleppten ihn die Turmtreppe hinauf in einen anderen Raum, wo ein kahlköpfiger Drow bequem in einem Sessel saß und einen großen purpurfarbenen Hut mit einer Feder darauf in der Hand hielt.
    »Meine Entschuldigung, Morik«, sagte er. »Meine Leutnants sind ziemlich leicht erregbar.«
    »Ich war monatelang mit Wulfgar zusammen«, erklärte Morik, der sich am Rand einer Hysterie zu befinden schien. »Die Umstände haben uns getrennt und ihn gezwungen, aus Luskan fortzugehen. Ich kann ihn für euch wiederfinden …«
    »Nicht nötig«, sagte der Drow in dem Sessel und hob die Hand, um den kriecherischen Mann zu beruhigen. »Ich bin Jarlaxle aus Menzoberranzan, und ich vergebe dir vollständig.«
    Morik rieb sich mit der Hand über das, was von seinem Haar noch übrig war, als wollte er sagen, dass er wünschte, Jarlaxle wäre schon früher so großmütig gewesen.
    »Ich hatte geplant, Wulfgar zu meinem Handelspartner in Luskan zu machen, zu meinem Repräsentanten hier«, erklärte Jarlaxle. »Jetzt, da er fort ist, bitte ich dich, diese Rolle zu übernehmen.« Morik blinzelte, und sein Herz setzte einen Schlag lang aus.
    »Wir werden dich reicher und mächtiger machen, als du es dir jemals erträumt hättest«, erläuterte der Söldnerführer, und Morik glaubte ihm. »Du wirst dich nicht mehr vor der Obrigkeit verstecken müssen. Tatsächlich werden dich sogar viele von ihnen täglich in ihre Häuser einladen, denn sie werden verzweifelt darum bemüht sein, dein Wohlwollen nicht zu verlieren. Wenn es Leute gibt, die du gerne … eliminiert sehen würdest, lässt sich auch das arrangieren.« Morik leckte sich, was noch von seinen Lippen übrig war.
    »Klingt das nach einer Position, an der Morik der Finstere interessiert wäre?«, fragte Jarlaxle, und Morik erwiderte den verschlagenen Blick des Dunkelelfen zehnfach.
    »Ich warne dich«, sagte der Söldnerführer, und seine dunklen Augen blitzten gefährlich auf, während er sich in seinem Sessel nach vorne beugte. »Wenn du mich jemals enttäuschst, wird mein Freund Raigy dein Aussehen gerne wieder verändern.« »Und wieder«, fügte der Zauberer fröhlich hinzu. »Ich hasse Zauberer«, murmelte Morik.
    Wulfgar und Delly schauten auf Tiefwasser hinab, die Stadt der Wunder. Die prachtvollste und mächtigste Stadt der Schwertküste war ein Ort großer Träume und noch größerer Macht.
    »Was meinst du, wo wir uns eine Unterkunft suchen sollen?«, fragte die glückliche Frau und wiegte sanft das Baby.
    Wulfgar schüttelte den Kopf. »Ich habe Geld«, erwiderte er, »aber ich weiß nicht, wie lange wir in Tiefwasser bleiben werden.« »Du denkst nicht daran, hier heimisch zu werden?«
    Der Barbar zuckte mit den Schultern, denn er hatte
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