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Weil du mich fesselst

Weil du mich fesselst

Titel: Weil du mich fesselst
Autoren: Beth Kery
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PROLOG
    Francesca hielt eine Bluse, Jeans und Unterwäsche in den Händen, als sie aus dem Ankleidezimmer kam. Sie hielt inne, als sie Ian die Suite betreten sah. Der Blick ihres Verlobten verriet nichts, er schloss einfach die Tür hinter sich. Ein Lächeln huschte über ihre Lippen.
    »Ich wollte gerade duschen gehen«, sagte sie.
    Seine Augenbrauen hoben sich, der gelangweilte Gesichtsausdruck machte einem ironischen Unglauben Platz. Sie konnte förmlich sehen, wie er dachte Das wirst du ganz sicher nicht tun . Francesca lächelte leise in sich hinein. Sie wusste genau, was er immer dann vorhatte, wenn er diese Tür verriegelte. Wie immer würde es sie zum Strahlen bringen – ganz zu schweigen davon, dass ihr Herz zu rasen beginnen würde –, doch heute machte es sie ganz besonders glücklich. Der Gesundheitszustand seiner Mutter hatte ihn in letzter Zeit sehr beschäftigt und ihm Sorgen bereitet. Er quälte sich mit dem Gedanken, sich bei der Medikation oder der Pflege falsch entschieden zu haben, und war überzeugt, dass es noch etwas gab, was er hätte tun sollen , aber nicht getan hatte. Die Sorgen um seine Mutter und der Wunsch, sie beschützen zu können, hatten sich schon in seiner Kindheit tief in ihn eingebrannt, als er im Grunde noch viel zu klein war, um sich über solche Dinge Gedanken machen zu können. Jetzt, als Erwachsener, konnte er dieser Verantwortung nicht entrinnen. Leider ließ Helen Nobles Zustand aber wenig bis gar keine Verbesserung erkennen. Ian war deswegen häufig bei ihr in London gewesen, was seinen ohnehin schon vollgepackten Terminkalender noch zusätzlich belastete.
    »Lucien und Elise kommen zum Abendessen. Wir haben gar keine Zeit«, erinnerte ihn Francesca.
    Er trat zu ihr. Sie fragte sich, wie lange es ihn noch geben würde – diesen Schauer der Erwartung, der sie gerade durchlief – und den sie jedes Mal verspürte, wenn sie diesen hungrigen Glanz in seinen blauen Augen sah und er sich wie ein Raubtier anschlich. Sie waren nun ein gutes halbes Jahr zusammen, und ihre Erregung hatte in dieser Zeit noch zugenommen. Seine derzeitigen Sorgen ließen das Bedürfnis, sich mit ihm zu verbinden, nur noch größer und fordernder werden.
    »Ich habe Lucien angerufen und ihn gebeten, eine Stunde später zu kommen«, sagte er ruhig, während er ihr die Kleidungsstücke aus der Hand nahm und sie auf einen gepolsterten Stuhl legte.
    »Und Mrs. Hanson? Sie bereitet das Roastbeef und den Yorkshire Pudding vor.«
    »Sie hat die Temperatur im Ofen heruntergestellt. Ich habe ihr gesagt, dass ich ein Nickerchen brauche.«
    Sie betrachtete ihn genauer, während er zu ihr hinüberkam. Seine »Lüge« Mrs. Hanson, der Haushälterin, gegenüber, war eigentlich keine. Er sah so atemberaubend gut aus wie immer, trug ein blau-weißgestreiftes Hemd mit offenem Kragen und dunkelblaue Hosen – für Ians Verhältnis war das leger –, aber die monatelangen Sorgen um Helen Noble hatten ihren Tribut gefordert. Seine Gesichtsmuskulatur war angespannt, unter seinen Augen zeichneten sich Schatten ab. Er schwor, er habe kein Gewicht verloren, und seine Kleider saßen unverändert beeindruckend, doch Mrs. Hanson und Francesca waren sich einig, dass er dünner wirkte. Er bemühte sich, die Seelenqualen durch seine ohnehin schon strengen Trainingsroutinen zu mindern, womit er zu einem noch schlankeren, härteren … noch unglaublich intensiveren Mann wurde. Sie legte ihre Hand auf seine Wange, als er seinen Arm um ihre Hüfte schlang.
    »Vielleicht solltest du dich wirklich ausruhen. Das würde dir guttun«, schlug sie vor, während er sie an sich drückte. Ein Stoß der Erregung ging durch ihren Körper, als sie seine männlichen Konturen spürte, die sich so wunderbar an ihre eigenen schmiegten.
    »Es würde mir noch sehr, sehr viel besser tun, dein hübsches Gesicht anzuschauen, während du hilflos bist«, sagte er leise, lehnte sich über sie und küsste sie.
    Sie öffnete einen Moment später ihre schweren Augenlider, betäubt von seinem mächtigen Kuss und dem Gefühl seines sich versteifenden Körpers.
    »Hilflos wobei?«, murmelte sie in seine zupfenden Lippen.
    »Hilflos, mir zu widerstehen.«
    »Aber ich … will … dir … doch gar nicht … widerstehen. Das … weißt … du«, konnte sie zwischen den Küssen herauspressen. Ihr Körper schmolz dahin, während er sich über sie beugte, was jedes Quäntchen verfügbarer Aufmerksamkeit von ihr verlangte. Er hob den Kopf, und seine Hand glitt an ihrem
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