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Die vergessenen Welten 11 - Kristall der Finsternis

Die vergessenen Welten 11 - Kristall der Finsternis

Titel: Die vergessenen Welten 11 - Kristall der Finsternis
Autoren: R. A. Salvatore
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Markt arbeiteten, während Kadran Gordeon sich um die Soldaten der Gossenarmee kümmerte. Doch Sharlotta, dem Weidenbaum, schenkte Basadoni mehr als allen anderen sein Ohr. Sie war seine eigentliche Stellvertreterin und die Stimme des alten Mannes, der jetzt selbst kaum noch zu sehen war. Wenn Basadoni endlich starb, würden diese drei um die Kontrolle kämpfen. Während jene, die das Machtgeflecht nur oberflächlich kannten, auf den poltrigen, lauten Kadran Gordeon setzen würden, wussten andere, die, wie die Hand, ein besseres Gespür für das hatten, was im Inneren vorging, dass Sharlotta Vespers bereits viele, viele Schritte unternommen hatte, um ihre Position zu sichern und zu stärken, ob nun Basadonis Schatten ihr Schutz verlieh oder nicht. »Wie viele Worte sollen wir auf das Tun eines Knaben verschwenden?«, beschwerte sich Kadran Gordeon. »Drei neue Händler haben nur einen Steinwurf von unserem Haus ihre Verkaufsstände auf dem Markt errichtet, ohne um Erlaubnis zu bitten. Das ist eine wichtigere Angelegenheit, die unsere Aufmerksamkeit viel eher verdient.«
    »Das haben wir bereits durchgesprochen«, erwiderte Sharlotta. »Du willst, dass wir dir die Erlaubnis geben, deine Soldaten und vielleicht sogar einen Kampfmagier auszuschicken, um die Händler eines Besseren zu belehren. Du wirst sie im Augenblick jedoch nicht von uns erhalten.«
    »Wenn wir darauf warten, dass Pascha Basadoni sich endlich zu dieser Sache äußert, werden auch andere Händler auf die Idee kommen, dass sie uns für das Privileg, in unserer Schutzzone ihre Geschäfte zu machen, nicht bezahlen müssen.« Er wandte sich an Hand, da der kleine Mann in Diskussionen mit Sharlotta oft sein Verbündeter war. Doch der Dieb war offensichtlich abgelenkt und starrte die Münzen an, die der junge Taddio ihm gegeben hatte. Er merkte, dass man ihn beobachtete, und blickte auf. »Was ist los?«, wollte Kadran wissen.
    »So eine habe ich noch nie gesehen«, erklärte Hand und warf dem bulligen Mann die Münze zu.
    Kadran fing sie auf, musterte sie rasch und reichte sie dann mit überraschtem Gesichtsausdruck an Sharlotta weiter. »Eine solche Prägung habe ich auch noch nie gesehen«, gab er zu. »Die stammt sicher nicht aus der Stadt, und wahrscheinlich nicht einmal aus Calimshan.«
    Sharlotta studierte die Münze sorgfältig, und ihre leuchtend hellgrünen Augen leuchteten wissend auf. »Der Halbmond«, meinte sie und drehte die Metallscheibe um. »Das Profil eines Einhorns. Diese Münze stammt aus der Region von Silbrigmond.«
    Die beiden anderen sahen sich an und waren ebenso überrascht wie Sharlotta. »Silbrigmond?«, wiederholte Kadran ungläubig.
    »Eine Stadt weit im Norden, östlich von Tiefwasser«, erklärte Sharlotta.
    »Ich weiß, wo Silbrigmond liegt«, erwiderte Kadran trocken. »Das Reich der Herrin Alustriel, glaube ich. Das ist nicht der Grund, warum ich überrascht bin.«
    »Wieso sollte ein Händler aus Silbrigmond, wenn es denn ein Händler war, durch Taddios abgerissenes Armenviertel spazieren?«, fragte Hand und fasste damit Kadrans Misstrauen in Worte.
    »In der Tat. Ich fand es schon merkwürdig, dass jemand, der mehr als zwei Goldmünzen dabei hat, sich in einer solchen Gegend aufhält«, pflichtete ihm Kadran bei, schürzte die Lippen und verzog den Mund auf seine übliche Weise, so dass eine Seite seines langen, gebogenen Schnurrbarts viel höher war als die andere und seinem ganzen Gesicht ein ungleichmäßiges Aussehen gab. »Jetzt scheint es noch viel seltsamer geworden zu sein.«
    »Wenn der Mann Calimhafen zu Fuß erreicht hat, kam er wahrscheinlich am Hafen vorbei«, überlegte Hand, »und hat sich inmitten der Tausende von Straßen und Gerüchen verirrt. Schließlich sehen viele der Stadtviertel fast gleich aus. Es dürfte einem Fremden nicht schwer fallen, vom Weg abzukommen.«
    »Ich glaube nicht an solche Zufälle«, erwiderte Sharlotta. Sie warf Hand die Münze wieder zu. »Bring sie zu einem mit uns befreundeten Zauberer – Giunta, der Beschwörer, dürfte genügen. Vielleicht ist auf den Münzen noch ein Hinweis auf die Identität ihres letzten Eigentümers vorhanden, durch den Giunta ihn aufspüren kann.« »Das erscheint mir ein gewaltiger Aufwand zu sein für jemanden, der zuviel Angst vor dem Jungen hat, um ihm auch nur die Zahlung zu verweigern«, erwiderte Hand.
    »Ich glaube nicht an Zufälle«, wiederholte Sharlotta. »Ich glaube nicht, dass sich irgendjemand so sehr von dem erbärmlichen Taddio
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