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Die vergessenen Schwestern (Hackenholts erster Fall) (German Edition)

Die vergessenen Schwestern (Hackenholts erster Fall) (German Edition)

Titel: Die vergessenen Schwestern (Hackenholts erster Fall) (German Edition)
Autoren: Stefanie Mohr
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sich in den Feierabend.
     
    Der Donnerstag begann nicht sonderlich vielversprechend: Die Grippewelle hatte mittlerweile die Reihen der Kollegen der Schutzpolizei stark gelichtet, sodass Christian Berger nicht länger in Hackenholts Team abgestellt werden konnte. Daher teilten die Ermittler die anliegende Arbeit wieder untereinander auf.
    Hackenholt wandte seine Aufmerksamkeit Degels am Morgen per Kurier eingetroffenen Terminkalender zu. Er war jedoch in der Tat genauso aussagelos, wie die Kollegin in Brandenburg es angekündigt hatte. Obwohl der Hauptkommissar ihn mit äußerster Sorgfalt durchblätterte, entdeckte er keinen Namen mit »C« und schon gar keinen Frauenname mit dem Anfangsbuchstaben, der als Hinweis dienen konnte. Dafür fand er heraus, dass Jürgen Degel mit großer Regelmäßigkeit nach Nürnberg gekommen war und Siebert ihm seinerseits alle zwei, drei Monate einen Besuch abgestattet hatte. Die Männer hatten sich mindestens einmal im Monat gesehen. So sehr konnte sich Siebert also doch nicht verändert haben, dachte Hackenholt grimmig.
     
    Gegen Mittag meldete Stellfeldt, dass er mit den in Sieberts Telefonverzeichnis aufgelisteten Kontakten weitestgehend fertig war. Zwar hatte er noch immer nicht alle Personen erreicht, aber bei jedem eine Nachricht hinterlassen und um Rückruf gebeten.
    »Was ist eigentlich bei der Überprüfung des Anschlusses von der Putzfrau herausgekommen? Wolltest du da nicht einen richterlichen Beschluss erwirken?«, fragte Wünnenberg
    Hackenholt nickte. Zwar hatte er diesbezüglich mit der Staatsanwaltschaft gesprochen, von der Mobilfunkgesellschaft aber nach wie vor nichts gehört. Rasch griff er zum Telefon und hakte zunächst in der Geschäftsstelle der Anklagebehörde nach, ob die Anfrage tatsächlich am gestrigen Tag per Fax an die zuständige Stelle gegangen war. Sobald er eine Abschrift des Schreibens in den Händen hielt, rief er bei der Mobilfunkfirma an.
    Nachdem er fast zehn Minuten in einer Warteschleife verbracht hatte, ohne überhaupt mit jemandem gesprochen zu haben, war seine Laune nicht gerade glänzend, als sich endlich eine Sachbearbeiterin meldete. Sie teilte ihm in mindestens genauso genervtem Ton mit, wie dem, den er selbst angeschlagen hatte, dass ihre Firma seit neun Uhr morgens mit einem Systemabsturz aufgrund eines massiven Stromausfalls zu kämpfen hatte, und sie derzeit überhaupt nichts machen konnte. Die Techniker würden fieberhaft an der Behebung des Problems arbeiten, aber mehr war auch ihr nicht gesagt worden. Alle warteten jede Minute darauf, dass das System endlich wieder arbeiten würde. Immerhin sicherte sie ihm zu, sich mit größter Priorität um sein Anliegen zu kümmern, sobald es eben ging. Hackenholt musste sich wohl oder übel damit zufrieden geben.
    Den weiteren Nachmittag nutzte er sodann, um in einer Kalenderübersicht alle Wochenenden schwarz zu umkringeln, an denen Degel in Nürnberg gewesen war. Diejenigen Wochenenden, die Siebert in Brandenburg verbracht hatte, kennzeichnete er grün. Das Muster, das sich ergab, machte nur noch deutlicher, wie regelmäßig sich die beiden Männer getroffen hatten. Mehr vermochte der Hauptkommissar trotz aller Anstrengungen nicht dahinter zu erkennen.
    Dann brachte ihm eine der Schreibdamen endlich das ersehnte Fax aus Brandenburg. Der dortige Experte hatte das gesuchte Adressverzeichnis in Degels Computer gefunden und ausgedruckt. Hackenholt überflog die Einträge. Manche Namen glaubte er wiederzuerkennen, andere schienen ihm neu. Am meisten interessierte ihn natürlich die Rubrik der Namen, die mit »C« begannen. Sie enthielt jedoch keinen einzigen Eintrag.
    Mit einem Stöhnen stand Hackenholt auf und ging zu Stellfeldts Büro hinüber. Gemeinsam glichen sie die Liste der Namen mit denjenigen ab, die sie in Sieberts Telefonregister gefunden und kontaktiert hatten. Danach war nur noch etwa ein Viertel des sowieso nicht sonderlich umfangreichen Telefonregisters übrig. Die verbliebenen Nummern hatten alle ausnahmslos eine Brandenburger Vorwahl. Obwohl es nicht sonderlich wahrscheinlich war, dass sie so auf eine heiße Spur stießen, bat Hackenholt Stellfeldt, alle zu überprüfen.
    Er selbst kehrte wieder in sein Zimmer zurück – und war frustriert. Der Fall schien festzustecken. Um nicht in einer völlig trübseligen Stimmung zu versinken, beschloss er spontan, heute lieber sofort nach Hause zu gehen und sich ein paar freie Stunden zu gönnen, um dann am Freitagmorgen in aller
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