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Die Verfuehrerin

Titel: Die Verfuehrerin
Autoren: Jude Deveraux
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einmal glaubtest, du hättest dich in so einen wie mich verliebt.«
    Sie sah ihn eine Weile stumm an, ehe sie erwiderte: »Ich hoffe, du glaubst selbst einmal, was du da redest. Ich hoffe, du kannst nachts schlafen. Ich hoffe, du...« Ihr Zorn verließ sie. »Ich hoffe, du wirst eines Tages begreifen, daß du mich genauso liebst wie ich dich.« Sie trat von ihm weg. »Ich muß Kaffee kochen. Wenn du Manns genug bist, dir die Wahrheit einzugestehen, laß es mich wissen. Ich werde so lange warten.«
    Sie rannte von ihm weg, stolperte dabei über Samuel Dysan, blickte diesen jedoch auch nicht mehr an. Sie hielt den Kopf gesenkt und half dem Ranchkoch bei der Zubereitung des Frühstücks für die vielen Cowboys, die sich zum Ausreiten fertig machten.
    Als sie in die Sättel stiegen, sah Chris, daß alle Männer um sie herum ihre Revolver schußbereit in der Hand hielten. Ihr Vater, Sam, Tynan und drei Weidereiter ihres Vaters bildeten einen Kreis um sie. Auch Asher und Pilar wurden auf ähnliche Weise beschützt. »Glauben Sie, daß Dysan uns dort draußen vor dem Lager erwartet?« fragte sie Samuel neben sich.
    »Ja, ich denke, er erwartet uns dort draußen irgendwo«, antwortete Samuel mit grimmiger Stimme. »Wir haben nämlich etwas, das ihm gehört, wie er meint.«
    Ihr Vater rief ihnen zu, daß sie losreiten sollten, ehe sie weitere Fragen stellen konnte.
    Sie ritten zwei Stunden in südlicher Richtung, ehe sie auf Beynard Dysans Männer stießen. Er näherte sich ihnen mit der Zuversicht eines Mannes, der sich des Ausgangs der Sache, die sie nun erwartete, absolut sicher war.
    Del rief der kleinen Armee, die hinter ihm ritt, zu, daß sie anhalten sollte, und Tynan stellte sich mit seinem Pferd direkt vor Chris. Er, Del und Sam ritten an der Spitze von Mathisons Männern, die sich nun Dysans Truppe, die ungefähr hundert Köpfe zählte, gegenübersah.
    »Du hast mich gesucht?« rief Samuel mit so viel Haß in der Stimme, daß es Chris kalt über den Rücken lief.
    »Nicht dich«, antwortete Dysan. »Du weißt, was ich haben möchte. Das, was mir berechtigterweise zusteht.«
    »Nein«, war alles, was Samuel darauf erwiderte.
    »Dann werde ich es mir eben nehmen«, antwortete Beynard. »Und euch alle dazu.«
    Da trieb Samuel sein Pferd vorwärts und entriß Del den Zügel, als dieser ihn zurückhalten wollte. Sam ritt zu der Stelle, wo Beynard ihn erwartete. Chris hörte, wie hinter ihrem Rücken Gewehre entsichert und die Trommeln der Revolver gedreht wurden, ob sie auch vollständig mit Patronen gefüllt waren.
    Während Sam und Beynard miteinander redeten, bewegte Ty sein Pferd, bis es neben Chris stand. »Wenn ich dir ein Zeichen gebe, möchte ich, daß du im gestreckten Galopp dort hinten zwischen die Bäume reitest«, sagte er leise. »Hast du mich verstanden? Keine Heldentaten!«
    Chris sah hoch und bemerkte, daß sich ihr Vater im Sattel umwandte und ihr mit einem Nicken bedeutete, sie sollte tun, was Tynan ihr befahl.
    »Pilar?« rief Ty über die Schulter. »Du reitest in die gleiche Richtung, wenn ich das Zeichen gebe.«
    Mit einem vor Angst zugeschnürten Hals sah Chris zu, wie Tynan wieder seinen Platz neben ihrem Vater einnahm. Die beiden Männer, die sie am meisten auf dieser Welt liebte, warteten vor ihr, würden die ersten sein, die getötet wurden, wenn Dysans Männer das Feuer eröffneten. Sie meinte, das Herz würde ihr die Rippen zersprengen, als sie den Hals reckte, um Samuel im Gespräch mit Dysan zu beobachten.
    Eine Ewigkeit schien zu vergehen, ehe Samuel zu Del zurückritt.
    »Dieser Kampf findet nur zwischen uns beiden statt«, sagte Samuel. »Der Sieger bekommt alles.«
    Del nickte Sam zu, während Tynan mit dunklen Augen nach vorne sah.
    Chris trieb ihr Pferd vorwärts. »Was geht hier vor?«
    »Nichts, was dich etwas angeht«, erwiderte Del, den Blick auf Samuels Rücken geheftet.
    »Die beiden tragen die Sache unter sich aus«, sagte Tynan. »Der Sieger bekommt die Kriegsbeute.«
    »Aber Samuel ist doch ein alter Mann«, sagte Chris. Er kann unmöglich die Reflexe seines jüngeren Gegners besitzen. Und außerdem hat er ein Recht dazu, seinen Besitz demjenigen zu hinterlassen, den er als Erben haben möchte.«
    Del warf ihr einen von jenen Blicken zu, die ihr bedeuteten, daß sie ihren Mund halten sollte. »Ich bin sein Testamentsvollstrecker. Sollte Sam verlieren, werde ich dafür sorgen, daß die richtige Person sein Vermögen bekommt.«
    »Doch dann wird Dysan hinter dir her sein
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