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Die verbotenen Küsse des Scheichs (German Edition)

Die verbotenen Küsse des Scheichs (German Edition)

Titel: Die verbotenen Küsse des Scheichs (German Edition)
Autoren: Marguerite Kaye
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beeindruckend. Die Zeltwände bestanden aus wunderschönen Teppichen, es gab eine Fülle an Kissen, die mit Samt und Seide bezogen waren. Der Diwan und eine kleine Kommode waren zweifellos kostbare Stücke. Auf den weichen Teppichen, die den Boden bedeckten, standen mehrere niedrige Tische, deren kunstvolle Einlegearbeiten Cassie einen bewundernden Seufzer entlockten.
    Langsam ging sie auf den schweren Vorhang zu, der das Zelt teilte. Als sie ihn ein wenig zur Seite schob, sah sie, dass sich dahinter das Schlaf- und Badezimmer befand. Es war kleiner als der Wohnraum im vorderen Teil des Zeltes. Aber es war unglaublich komfortabel eingerichtet. Ein großer Diwan beherrschte die eine Seite. Auf der anderen entdeckte Cassie eine Kupferwanne, in der Orangenblüten schwammen. Das duftende warme Wasser lud zum Baden ein. Auf einem Tischchen standen verschiedene mit Massageölen gefüllte Glasflaschen. Daneben lagen ein Stück Seife und ein riesiger Schwamm.
    „Oh“, murmelte Cassie. Und schon begann sie, sich auszuziehen. Wie gut es tat, aus den staubigen Kleidungsstücken zu schlüpfen! Aber noch besser war es, sich ins warme Wasser sinken zu lassen!
    Nach einer Weile spürte Cassie, wie ihre verkrampften Muskeln sich entspannten. Wohlig seufzte sie auf. Noch ein bisschen, dachte sie, und dann wasche ich mir die Haare.
    Schließlich legte sie Schwamm und Seife auf das Tischchen zurück, wrang ihr Haar aus, stieg aus der Wanne und trocknete sich ab. Dann schnupperte sie an den verschiedenen Ölen und entschied sich für eines, das nach Jasmin duftete. Nachdem sie sich eingeölt hatte, wartete sie noch einen Moment und schlüpfte dann in eines ihrer Nachthemden.
    Auch im Inneren des Zeltes spürte man jetzt, dass sich die Luft draußen abgekühlt hatte. Also beschloss Cassie, auch noch ihren blauen Morgenmantel überzuwerfen. Als Letztes bürstete sie ihr Haar, das noch immer ein wenig feucht war. Wenn sie es jetzt einfach trocknen ließ, würde es am nächsten Tag sehr lockig sein.
    Da meine Anwesenheit offenbar nicht erwünscht ist, wenn die Männer sich über Staatsangelegenheiten unterhalten, sagte sie zu sich selbst, kann ich es mir auch bequem machen.
    Es gefiel ihr nicht, dass man sie von Gesprächen ausschloss, deren Inhalt zweifellos auch sie betraf. Andererseits war ihr durchaus klar, wie sehr sich gerade in den arabischen Ländern die Rolle der Frau von der des Mannes unterschied. Daar-el-Abbah war ein durch und durch patriarchalisch geprägtes Reich. Das hatte sie schon gewusst, als sie noch in England lebte. Damals allerdings war es selbstverständlich für sie gewesen, hin und wieder in die Welt der Politik und Diplomatie einbezogen zu werden. Ihr Vater hatte darauf vertraut, dass sie zur Stelle war, wenn sie gebraucht wurde. Zwar hatte Lord Armstrong sich lange an Celia gewandt, wenn es Probleme zu lösen galt. Aber nach Celias Hochzeit hatte er sich gelegentlich auch mit Cassie beraten. Deshalb traf es sie jetzt besonders hart, dass Ramiz und Jamil gar nicht auf die Idee kamen, sie einzubeziehen.
    Sie betrat den vorderen Bereich des Zeltes und stellte fest, dass jemand ein silbernes Tablett mit abgedeckten Speisen und Getränken auf einem der Tischchen abgesetzt hatte.
    Oh Gott, wie durstig sie war! Rasch füllte sie ein Glas mit Sorbet und leerte es in langen Zügen. Ihre Stimmung besserte sich. Sie würde einfach aufhören, sich zu ärgern, und daran denken, dass sie hier war, um ein kleines Mädchen zu erziehen und nicht um beim Regieren eines Landes zu helfen.
    Sie trug ein paar Kissen zusammen und ließ sich auf ihnen nieder, um das Essen zu genießen. Es duftete verführerisch. Gewiss war es angenehmer, in aller Ruhe zu essen, als mit den Männern höfliche Konversation zu machen oder gar Probleme zu wälzen. Solange sie mit Scheich Jamil zusammen war, musste sie unentwegt darauf achten, keinen Fauxpas zu begehen. Es gab so furchtbar viele Regeln und Vorschriften, die es zu beachten galt! Wahrhaftig, es war viel besser, allein zu sein und bald zu Bett gehen zu können.
    Als sie satt war, wusch Cassie sich die Hände und machte es sich auf den Kissen bequem. Sehr damenhaft war das nicht. Und gewiss hätte Tante Sophia sie getadelt.
    Die Erinnerung an ihre strenge Tante zauberte ein Lächeln auf Cassies Gesicht. Jeder in ihrer Familie wusste, wie glücklich Celia als Gattin von Scheich Ramiz war. Und alle mochten den klugen und charmanten arabischen Fürsten. Dennoch hielt Tante Sophia stur an der
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