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Die verbotenen Küsse des Scheichs (German Edition)

Die verbotenen Küsse des Scheichs (German Edition)

Titel: Die verbotenen Küsse des Scheichs (German Edition)
Autoren: Marguerite Kaye
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ihn auf das Bild vorbereitet, das sich seinen Augen darbot. War die schlafende Schönheit, die da auf den Kissen lag, ein Geschenk, das Lady Cassandra ihm mitgebracht hatte? Nein, das war lächerlich. Engländerinnen taten dergleichen nicht. Aber wie, um alles in der Welt, kam diese bezaubernde Frau dann in dieses Zelt?
    Ihre blonden Locken, die im flackernden Licht der Kerzen hin und wieder feurig aufleuchteten, lagen auf dem Kissen ausgebreitet. Ihr Gesicht entsprach genau dem klassischen Schönheitsideal, doch nicht das machte ihren Reiz aus. Es mussten ihre Lippen sein, deren Farbe an die Korallen im Roten Meer erinnerte. Oder die kleine Nase. Oder die langen Wimpern, die dunkler waren, als man es bei einer Blondine vermutet hätte.
    Außerdem hatte sie eine wunderbar weibliche Figur. Diese Rundungen waren hinreißend! Alles Runde hatte etwas Reizvolles. Deshalb gab es so viele Rundbögen in der arabischen Architektur. Rundungen waren sinnlich. Aber selten mochte es sinnlichere Kurven gegeben habe als bei dieser Frau. Jamil musste ihre Brüste einfach anstarren. Und dann ihre Hüften. Und dann das, was von ihrem Gesäß zu sehen war.
    Sie trug ein langes, weich fließendes Gewand, das sich an ihren Körper schmiegte wie eine zweite Haut. Die Bündchen der langen Ärmel waren mit Spitze abgesetzt, die Bändchen, mit denen es am Halsausschnitt geschlossen wurde, hatten sich gelöst und gaben den Blick frei auf ein Stück helle Haut und ein durchsichtiges Nachthemdchen. Dessen Stoff war so dünn, dass Jamil die Brustknospen der Schlafenden als dunkle Schatten erkennen konnte.
    Einen Moment lang hielt er den Atem an. Nie hatte er eine Frau gesehen, die ihm weiblicher erschienen war. Alles an ihr wirkte weich und schien sich nach männlicher Kraft und Härte zu sehnen.
    Verlangen flammte in Jamil auf. Diese Frau war so schön, dass man sich ihrer Ausstrahlung nicht entziehen konnte. Sie besaß die Art von Schönheit, die unweigerlich zu Problemen führt.
    „Lady Cassandra?“
    Die verführerische Gestalt schlug die Augen auf.
    Es waren sehr blaue Augen, halb verborgen hinter den langen Wimpern, was ihr ein schläfriges Aussehen verlieh.
    Eine Frau, die darauf wartete, zu einem Leben voller Leidenschaft erweckt zu werden …
    Cassie fuhr sich mit dem Handrücken über die Augen. „Ja?“ Sie wunderte sich über die ungewohnte Umgebung. Und dann sah sie den Mann. Als Erstes nahm sie nur seine Augen wahr. Nie zuvor hatte sie Augen von dieser Farbe gesehen. Sie hätte die Farbe nicht einmal benennen können. Der Herbst in England fiel ihr ein. Aber der Blick dieser Augen war winterlich kalt.
    Er hatte die Stirn gekraust, und seine Lippen wirkten schmal, obwohl sie zweifellos wohlgeformt und sinnlich waren, wenn ihr Besitzer besserer Laune war.
    Ein Gedicht von Lord Byron – der Korsar hieß es wohl – fiel Cassie ein. Darin war von einem geheimnisvollen einsamen Mann die Rede, der selten lächelte und sich seine Gefühle nicht anmerken ließ. War dieser Korsar plötzlich zum Leben erwacht? Was, um Himmel willen, tat er in ihrem Zelt? Und warum schaute er sie so seltsam an?
    Cassie zog ihren Morgenmantel über der Brust zusammen, versuchte, ihr offenes Haar mit der anderen Hand zu bändigen, und richtete sich auf. Doch das seidene Kissen, auf das sie ihren Fuß setzte, rutschte fort. „Oh!“ Sie verlor das Gleichgewicht.
    Er reagierte blitzschnell. Statt auf dem Teppich fand Cassie sich in den Armen des Fremden wieder. Nie zuvor – nicht einmal beim Walzertanzen – war sie einem Mann so nah gewesen. Selbst Augustus, ihr Verlobter, hatte sie nie so fest an sich gezogen. Deshalb hatte sie bisher nicht einmal geahnt, wie sehr ein männlicher Körper sich von einem weiblichen unterschied. Mit muskulösen Armen presste der Korsar sie gegen seine harte Brust.
    Fühlten alle Männer sich so … fest an? Sie hatte bisher auch nicht bemerkt, wie weich und nachgiebig ihr eigener Körper war. Es kam ihr vor, als sei sie für genau diese Art von Umarmung geschaffen worden. Sie fühlte sich hilflos. Das war etwas ganz Ungewohntes, und es hätte ihr Angst machen sollen. Tatsächlich jedoch war ihr, als habe sie ihren Platz gefunden.
    Welch ein Unsinn, fuhr es ihr durch den Kopf. „Lassen Sie mich sofort los, Sie Teufel!“
    Der Teufel, der so gar nicht an ein Wesen aus der Hölle erinnerte, gehorchte nicht. „Sind Sie Lady Cassandra?“, fragte er, wobei sein Gesicht so etwas wie Bestürzung ausdrückte. „Schwester von
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