Die Verbindung: Thriller (German Edition)

mit dem Rad zum Unterhaus fuhr. Der Plan, der bei zwei Mojitos an der Pearl Bar des Chancery Court Hotel mit dem politischen Redakteur der Zeitung verabredet worden war, sah vor, dass etwas angemessen Gebildetes aus der Tasche hervorlugen würde, wenn er in den Parliament Square einbog. Dieses nette Bild, sportlich und intellektuell zugleich, würde von einer Überschrift geschmückt wie: »Ist er nicht ein kluger Junge?« Die Pressemeute hätte Futter für ein paar Stunden, und ein weiterer mikroskopischer Gewinn im Endkampf um die Macht wäre ordnungsgemäß verzeichnet.
    Welches Buch sollte er also nehmen? Zum x-ten Mal suchte er den Haufen langsam durch und hielt nach dem einen Ausschau, das ihn zumindest etwas interessierte.
    Terror and Consent: The Wars for the Twenty-First Century, Philip Bobbitt
    Influence: The Psychology of Persuasion, Robert Cialdini
    Muqtada al-Sadr and the Fall of Iraq, Patrick Cockburn
    Empires of the Sea: The Final Battle for the Mediterranean 1521 – 1580, Roger Crowley
    How Christian Holyrod Won London, Edward Giles and Isabelle Joiner-Jones
    Rivals: How the Power Struggle Between India, China and Japan Will Shape Our Next Decade, Bill Emmott
    Xaviers Augen wurden glasig. Sein Verstand verflüchtigte sich. Gott, es war unmöglich! Wenn er seine eigene Liste hätte machen können – die wäre sehr viel benutzerfreundlicher gewesen. Er dachte an das Big Penis Book , ein scherzhaft gemeintes Geschenk, das seine Frau ihm kürzlich gemacht hatte. Also wenn das auf der Liste gelandet wäre, das wäre den Leuten ins Auge gefallen! Ein paar von ihren Kollegen hätten es vielleicht sogar schon gelesen.
    Munich: The 1938 Appeasement Crisis, David Faber
    A Million Bullets: The Real Diary of the British Army in Afghanistan, James Fergusson
    A Choice of Enemies: America Confronts the Middle East, Laurence Freedman
    Fixing Failed States: A Framework for Rebuilding a Fractured World, Ashraf Ghani and Clare Lockhart
    The Rise of Christian Holyrod, Graham Quentin
    The Pain and the Privilege: The Women in Lloyd George’s Life, Ffion Hague
    Inside the Private Office: Memoirs of the Secretary to British Foreign Ministers, Nicholas Henderson
    Good Business: Your World Needs You, Steve Hilton and Giles Gibbons
    Dinner with Mugabe: The Untold Story, Heidi Holland
    Politicians and Public Service: Implementing Change in a Clash of Cultures, Kate Jenkins
    Carlton on Carlton, Joan Dillinger
    Vom Big Penis Book abgesehen, konnte Xavier sich nicht erinnern, wann er das letzte Mal ein Buch irgendeiner Art gelesen hatte. Er bezweifelte ernsthaft, dass er in seinem ganzen verdammten Leben addiert dreiunddreißig Bücher gelesen hatte. Seine Berater hatten ihm eine zweiseitige Inhaltsangabe zur Verfügung gestellt – zwei Zeilen über jedes Buch –, sodass er zu jedem etwas zu sagen hatte, falls er von einem Journalisten dazu befragt wurde, aber er konnte sich nicht mal dazu aufraffen, sich diese Zusammenfassung anzusehen.
    Vote for Caesar: How the Ancient Greeks and Romans Solved the Problems of Today, Peter Jones
    The Return of History and the End of Dreams, Robert Kagan
    Five Days in London, John Lukas
    Hitler’s Empire: Nazi Life in Occupied Europe, Mark Mazower
    Paradise Lost: Smyrna 1922: The Destruction of Islam’s City of Tolerance, Giles Milton
    1948: The First Arab Israeli War , Benny Morris
    Thinking in Time: The Uses of History for Decision Makers, E. Neustadt and Ernest R. May
    Britain in Africa, Tom Porteous
    A Problem from Hell: America and the Age of Genocide, Samantha Power
    Descent in Chaos: How the War against Islamic Extremism is Being Lost in Pakistan, Afghanistan and Central Asia, Ahmed Rashid
    Nichts von diesem Zeug spielte auch nur die geringste Rolle, dachte Xavier. Niemand erwartete wirklich, dass die Bücher gelesen würden. Die Liste zusammenzustellen, die damit verbundenen Gedanken, darauf kam es an. Ein Ausschuss von drei der ältesten Berater Edgars – jene, die über fünfundzwanzig waren – hatte drei Monate lang die Buchbesprechungen der Times durchforstet, bis eine befriedigende Auswahl zusammengestellt war. Es war nur ein weiteres Stück Carlton-Qualität, ein weiteres kleines PR -Häppchen, wie die Liste von Edgars liebsten Musik-Downloads oder seine liebsten Fußballspieler der Premier League; eine Methode, sich den Anschein zu geben, als wäre man up to date, ohne je einen iPod zu hören oder ein Fußballspiel zu sehen, nicht mal im Fernseher. Oder, was das angeht, ein