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Die Traumvektor Tetralogie - II.Aufstieg (German Edition)

Die Traumvektor Tetralogie - II.Aufstieg (German Edition)

Titel: Die Traumvektor Tetralogie - II.Aufstieg (German Edition)
Autoren: Jeamy Lee
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geschleudert wurden und aufplatzten wie reife tomaten. kinder, die hilflos in den wassermassen ertranken, wie fische auf dem trockenen.
    »verdammt, es darf nicht sein, was nicht sein darf. ich wischte die gedanken mit einer handbewegung fort und stürmte in die kommandozentrale.«
    »schon wieder gesund?«, fragte ishtar.
    »halb so schlimm, wichtiger ist, was können wir für die da unten tun, wir können sie doch nicht ihrem schicksal überlassen.«
    »was wir tun können?«
    sie schüttelte entmutigt den kopf.
    »nichts können wir tun.«
    ich sah sie ungläubig an.
    »die götter sind machtlos?«
    »unsere computer sind programmiert, die transporter der schiffe, gleiter und intakten bodenstationen sind im pausenlosen einsatz. sie erfassen wahllos menschengruppen in den jeweils gefährdetsten regionen und transportieren sie in hochgelegene gebiete, dort sind sie am sichersten, die zeit reicht jedoch bei weitem nicht aus, die gesamte menschheit zu retten.«
    ihre stimme überschlug sich, sie schluckte einige male, kämpfte dagegen an, nicht in tränen auszubrechen.
    »verstehst du, wir haben nicht die mittel dazu, sie alle aus dem gefahrenbereich zu bringen. schlimmer noch, ungefähr die hälfte der erdbevölkerung wird diese katastrophe nicht überleben.«
    »wenn wir glück haben«, fügte sie noch leise hinzu.
    ihrer gebeugten, energielosen körperhaltung war zu entnehmen, ihrem innersten widerstrebte es, diesen satz auszusprechen und als unabänderliches faktum hinnehmen zu müssen.
    ich musste mich hinsetzen. es war nicht auszuhalten, dort unten auf der erde verloren in jeder sekunde hunderte, wenn nicht tausende menschen ihr leben und nichts und niemand konnte diesem sinnlosen sterben ein ende bereiten.
    »nicht einmal die menschen auf den höchsten bergen können sich sicher fühlen. diese gravitationswelle hat nicht nur die flutwelle auf dem gewissen, sie hat den gesamten erdball in aufruhr versetzt, die folge sind plattenverschiebungen, erdbeben, vulkanausbrüche, stürme, regenfälle, ja sogar eine globale klimaveränderung liegt im bereich des möglichen«, fuhr ishtar nach einer weile fort. ihre stimme klang wieder ruhig und gelassen.
    »die südliche halbkugel wird beinahe gänzlich überflutet werden, nur die höchsten gebirgszüge werden noch hervorragen. dort gibt es jetzt schon hunderttausende opfer.«
    »der atlantische rücken ist zu einem einzigen riesenvulkan mutiert, der vergeblich gegen die wassermassen ankämpft, überall schießen magmafontänen empor, die wuchtigen explosionen werden die gebirgskette pulverisieren, nichts wird von ihr übrig bleiben.«
    »die nordhalbkugel wird den berechnungen nach nicht so in mitleidenschaft gezogen werden, doch die küstenregionen und flussdeltas, und dort befindet sich ein großteil der siedlungen, werden unter einer meter hohen wasserfläche verschwinden, und auch dort, wo berge der ausbreitung der flutwelle im wege stünden, werden flüsse das wasser weit ins landesinnere befördern und überschwemmungen verursachen.«
    »der einzige trost, der uns bleibt, im norden wird es vermutlich nicht so viele todesopfer geben wie im süden.«
    »wir sind machtlos, können nichts weiter tun, als warten und hoffen, dass die fluten sich bald zurückziehen, die erde zur ruhe kommt, die vulkane ausbrennen.«
    so sah also die sintflut aus, jene sintflut, von der in tausenden schriften weltweit die rede war, damals, als ich noch in der zukunft weilte. schätzungsweise die hälfte der erdbevölkerung mit einem schlag vernichtet, etwas schlimmeres konnte es nicht geben, nur noch der endgültige weltuntergang, die pulverisierung der erde, wäre noch furchtbarer und endgültiger.
    ich betrachtete die projektion der erdkugel. die eismasse war in das südpolarmeer gerutscht, rutschte immer noch im zeitlupentempo in richtung südafrika, wie die aufnahmen einiger kameras zeigten und dementsprechend breiteten sich die wellenkämme von hier rund um den globus aus, wie die wellen eines steines, der in einen teich geworfen wird, ein mammutstein.
    diese gigantische flutwelle war jedoch nicht das eigentliche problem, sie breitete sich relativ gemächlich aus, hätten wir es »nur« mit ihr zu tun, wären wir vermutlich in der lage gewesen zumindest die menschen der nördlich hemisphäre zu evakuieren, sie in sichere gebiete zu bringen.
    doch die zahllosen seebeben verursachten ringwellen der zerstörerischsten art, wellenkämme, die mit beinahe schallgeschwindigkeit über das
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