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Die Traumvektor Tetralogie - II.Aufstieg (German Edition)

Die Traumvektor Tetralogie - II.Aufstieg (German Edition)

Titel: Die Traumvektor Tetralogie - II.Aufstieg (German Edition)
Autoren: Jeamy Lee
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meer fegten, sich, sobald sie in die nähe des festlandes kamen, zu vierzig fünfzig meter hohen wellenbergen auftürmten und mit der wucht von tausenden tonnen tnt pro kubikmeter weit ins landesinnere stürmten, die oberfläche für die stunden oder tage später eintreffende »große flutwelle« einebneten, nichts als glattpolierte steinwüsten zurückließen.
    australien und südamerika waren von solchen tsunamis heimgesucht worden, deren kräfte in küstennähe ausreichten die höchsten gebirgszüge zu erklimmen, bis in tausend meter höhe vorzudringen, niedrigere berge einfach zu überrennen.
    die erde schien entlang des atlantischen rückens aufgeplatzt, ihr innerstes nach außen zu kehren, eine brodelnde lavamasse wälzte sich ins meer, um dort von dampfenden wasserfontänen in empfang genommen zu werden.
    afrika war bisher am stärksten in mitleidenschaft gezogen worden, die vulkanausbrüche und beben im atlantischen ozean ließen eine welle nach der anderen auf den kontinent losstürmen und verwandelten ihn in eine lose zusammenhängende, zerklüftete inselgruppe.
    der hauptkamm der »eis-flutwelle«, vierzehnhundert meter hoch, erreichte gerade die küsten südafrikas und australiens. ich konnte und wollte mir ihre vernichtende wirkung gar nicht mehr vorstellen.
    die projektionen an den wänden zeigten alle das gleiche bild, verwüstung, zerstörung, endzeitstimmung.
    manchmal, und das waren die erfreulichen augenblicke, augenblicke in denen so etwas wie hoffnung aufkeimte, sah man menschen sich ohne erkennbaren grund auflösen und mit knapper not den wassermassen, dem sicheren tod entkommen.
    es war, als ob man der tobenden natur ein schnippchen schlug, sie austrickste, doch nur kurz. augenblicklich schlug sie unbarmherzig zurück, verschlang da schnaubend eine menschengruppe, zerschmetterte dort grollend eine siedlung und vernichtete mit einem donnerschlag eine weitere stadt.
    ich sah zu den vier männern in den sesseln hinüber, mein zwilling hatte sich zu ihnen gesellt, und fragte mich, was die dort trieben, schlafen, dachte ich mir, schlafen würden sie wohl kaum, auch wenn man den eindruck bekommen könnte, sie würden gerade im traumland weilen.
    »was tun die dort«, fragte ich, deutete mit einer kopfbewegung auf die vier männer.
    »sie versuchen, den mond zu stabilisieren, auch er wurde durch den gravitationsimpuls gestört und droht ›auszubrechen‹. falls der computer recht behalten sollte, und er irrt sich selten, wurde der mond auf eine extrem elliptische umlaufbahn gedrängt, die ihn einerseits bis auf siebzigtausend kilometer an die erde heranbringt und andererseits mehr als die dreifache distanz, die bisher üblich war, von ihr wegträgt, also alles andere als eine für die erde sehr gesunde bahn.«
    »aha«, sagte ich, »sie stabilisieren die mondbahn, warum bin ich nicht von selbst darauf gekommen. und wie machen sie das?«
    »mit ihrem geist. sie ›verbiegen‹ die raumzeit, damit der mond in seine ursprüngliche bahn ›rollt‹.«
    »so, so, sie verbiegen die raumzeit, nichts leichter als das, ich frag’ lieber nichts mehr.«
    »du glaubst mir wohl nicht?«
    »doch, doch, ich glaube dir alles. muss mich nur erst daran gewöhnen. ich werde ins jahr vor der sintflut verschlagen, treffe dort auf meinen zwillingsbruder aus einer anderen welt, auf eine hi-tech-zivilisation von einem anderen stern, die mondbahnen verbiegt, sitze in einem raumschiff und sehe mir die sintflut an. ist nicht so einfach, das alles auf die rolle zu kriegen.«
    ich sprang ruckartig vom sessel hoch.
    »wie kann ich helfen? wie viele personen kann ich mit dem gürtel transportieren?«
    »warum? ach, verstehe. ich würde sagen, nicht mehr als zwölf auf einmal, dir würde zwar nichts passieren, da du den transporter am körper trägst, jedoch könnte es sein, du verlierst einige personen während des transportes. ihr ende würde ich mir nicht gerade wünschen.«
    »und über welche distanz?«
    »an jeden beliebigen punkt in diesem sonnensystem, doch ein tod im vakuum ist auch nicht gerade der ideale weg zu multiplen orgasmen, es gibt schnellere und schönere.«
    »orgasmen oder tode?«
    »vergiss es. bye! bis bald.«
    während mich der computer zerlegte, schoss mir ein gedanke durch den kopf, ich hatte etwas vergessen. ich materialisierte und schluckte wasser.
    »zu tief. muss wohl meine schätzinstrumente neu eichen«, dachte ich und sprang nach oben, zurück auf das raumschiff.
    mit triefend nasser kleidung stand
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