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Die Traumvektor Tetralogie - II.Aufstieg (German Edition)

Die Traumvektor Tetralogie - II.Aufstieg (German Edition)

Titel: Die Traumvektor Tetralogie - II.Aufstieg (German Edition)
Autoren: Jeamy Lee
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schrotthaufen, die flut ist schon hier, bring mich zu ihr. schnell!«
    »wo ist sie?«
    ohne den schutzanzug wäre ich schon längst fortgerissen worden, ertrunken, so konnte ich jedoch wenigstens einigermaßen meine position halten.
    »vor uns, an einen felsen gekettet.«
    »wie bitte?«
    »ein opfer für die götter.«
    »das darf doch nicht wahr sein.«
    ich tauchte vor ihr auf, sie hing kopfüber, an den füßen an einen felsen gekettet, zwei meter über dem erdboden. die metallfesseln hatten tiefe wunden in ihre fußgelenke geschnitten, ihr körper war über und über mit schürf-, stich- und schnittwunden übersät, ihr linkes bein an mehreren stellen gebrochen. ihre augen waren weit aufgerissen, sie kämpfte verzweifelt gegen die fesseln an.
    das wasser hatte sie nicht so zurichten können, noch nicht, die wunden rührten eindeutig von einer willentlichen misshandlung, einer brutalen folterung her.
    ich griff sie an ihren händen und materialisierte mit ihr an bord der nippur, direkt in der krankenstation.
    die frau, eigentlich ein junges mädchen, höchstens 15, 16 jahre alt schlug hart am boden auf, stöhnte vor schmerzen und fiel in eine tiefe bewusstlosigkeit.
    anjia zögerte keinen augenblick, mein plötzliches erscheinen schien sie nicht im mindesten zu irritieren, und begann sofort mit der nötigen ärztlichen versorgung.
    »bei dir ist sie in guten händen, ich muss leider gleich wieder weg«, sagte ich und landete wieder in amerika.
    »wer ist für diese bescheuerte opfergabe verantwortlich?«, schrie ich in die menschenmenge.
    »wer hat die misshandlung des jungen mädchens angeordnet und ausgeführt?«
    sieben selbstbewusst auftretende männer in roten gewändern traten hervor, knieten sich mit gesenkten häuptern vor mir nieder, offenbar die geistlichen würdenträger dieser sippschaft.
    »wir, herr. wir danken dir für unsere rettung und werden dir gerne noch weitere opfer darbringen, mögest du unter unseren töchtern die ...«
    »halte dein verdammtes schandmaul du verdammter scheinheiliger pfaffe«, fiel ich ihm ins wort.
    ich schäumte vor wut.
    »am liebsten würde ich euch in stücke reißen, ihr nichtsnutziges pack, doch auf euer tiefes moralisches und geistiges niveau werde ich niemals hinabtauchen, verschwindet aus meinen augen und lasst euch hier nie wieder blicken.«
    »aber herr ..., wir haben doch nur den willen der götter erfüllt.«
    »kein wort mehr, du wurm. du glaubst den willen der götter zu kennen, du, der du nicht die leiseste ahnung eines verdachtes hast, was die götter im sinn haben könnten oder haben sie euch befohlen menschen zu opfern, zu foltern, sie zu vergewaltigen? hast du je einen gott gesehen?«
    »nein ... nein, bis heute«, stotterte der mann.
    »du glaubst, du hast einen gott vor dir?«
    ich lachte.
    »das beweist mir, dass du wirklich keine ahnung von göttern hast. ich bin genauso wenig gott wie du und jetzt haut endlich ab, bevor ich mich vergesse.«
    die sieben männer zogen sich auf dem bauch kriechend zurück, und als sie glaubten, sich weit genug von mir entfernt zu haben, sprangen sie auf und rannten davon.
    »arme schweine, sie glaubten richtig zu handeln und wären nicht mal auf den gedanken gekommen, dass es vielleicht falsch sein könnte, was sie tun. ich habe nicht das recht, über ihr leben zu bestimmen.«
    »nun, vielleicht wollten sie die wahrheit auch gar nicht wissen, sie als vollzugsorgane«, versuchte ich mein gewissen zu beruhigen, das flaue gefühl in der magengegend ließ sich jedoch nicht beirren und blieb bestehen.
    »ein weiterer bonuspunkt auf der ›strafende-götter-liste‹, ich bin heute wohl in höchstform«, dachte ich.
    ich wandte mich den restlichen mitgliedern der sippe zu.
    »und für euch wäre es besser, ihr denkt in zukunft nicht mal im traum daran, jemanden im namen der götter zu opfern, ich schwöre euch, jeder, der es trotzdem versucht, wird sich wünschen, nie meine bekanntschaft gemacht zu haben. gebt diese botschaft an jeden weiter, der euch über den weg läuft. habt ihr verstanden?«
    »ja, geliebter hra, wir haben dich verstanden, wir werden deine botschaft verbreiten«, rief die menge im chor.
    »gut, ich werde euch im auge behalten. bis irgendwann mal.«
    ich wollte mich nicht länger hier aufhalten, war ich doch zum gott geworden und musste noch eine menge menschen vor dem drohenden tod retten.

    1 »[...] Diesem Sprachgebrauch folgend wird als Routine auch im deutschen eher ein meist kurzer Abschnitt eines
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