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Die träumende Welt 03 - Das Zeitalter des Chaos

Titel: Die träumende Welt 03 - Das Zeitalter des Chaos
Autoren: Jonathan Wylie
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gewesen.
    Bei ihrer Rückkehr ins Tal waren die Nachrichten besser als erhofft. Zuerst suchten sie Teris und Elways Farm auf, die am Südende des Tales lag, und wurden von Mallorys Eltern freudigen Herzens und mit offenen Armen empfangen. Sie berichteten den Heimkehrern, der Fluss sei ein paar Tage nach ihrem Aufbruch ausgetrocknet, und seitdem sei die Krankheit zurückgegangen. Jetzt waren nur noch wenige krank, und selbst die befanden sich auf dem Wege der Besserung. Zwar hatte der Fluss bereits wenige Tage später wieder zu fließen begonnen und dadurch Angst und Besorgnis geweckt, aber man hatte sofort erkannt, dass das Wasser wieder sauber war - die Lebensader des Tales war wieder gesund.
    Tatsächlich floss der Fluss jetzt ständig durch das Tal und wurde nicht ein ums andere Jahr abgelenkt. Dafür hatte die durch den Erd-Geist hervorgerufene Umwälzung gesorgt.
    Als sie bei Mallorys Haus eintrafen, stellten sie fest, dass sie bereits erwartet wurden.
    »Da sind wir wieder!« meinte Gemma unter Lachen und Weinen zu ihnen. »Aber diesmal ist es für immer.«
    Sie und Arden hatten vor, das Tal zu ihrer Heimat zu machen. Nie hatten sie mit dem Gedanken gespielt, woan ders zu leben.
    »Ich hatte gehofft, dass ihr das sagt!« rief Mallory. »Will kommen daheim!«
    »Wie geht es der kleinen Gem?«
    »Gut. Im Augenblick schläft sie, aber komm und sich sie dir trotzdem an.«
    Die beiden Frauen gingen ins Haus, während Arden Kragen und den beiden Jungs von den jüngsten gewichtigen Ereignissen berichtete.
    »Hat sie sich seltsam aufgeführt, während wir fort waren?« wollte Gemma wissen.
    »Nein. Warum - hätte sie das tun sollen?« Mallory sah ihre Freundin neugierig an.
    »Keine schlaflosen Nächte?«
    »Nicht mehr als andere Babys auch.«
    »Deine Tochter ist etwas Besonderes. Das habe ich dir bereits gesagt. Und eines Tages werde ich mit ihr darüber sprechen müssen.«
    »Hoffentlich macht das dann mehr Sinn, als das, was du mir im Augenblick erzählst«, erwiderte Mallory.
    »Das hoffe ich auch«, antwortete Gemma und musste lächeln.
    Jetzt standen sie beide im Kinderzimmer und beugten sich über Gems Wiege. Gem wachte auf, machte große Augen und sah sie ernst an. Dann gluckste sie vergnügt und zappelte mit ihren winzigen Ärmchen.
    »Sie freut sich, dich zu sehen«, lachte Mallory.
    Ich freue mich auch, dich zu sehen, sagte Gemma stumm zu dem Baby.
    Die einzige Antwort war ein erneutes Glucksen und ein schnelles Zwinkern der großen, braunen Augen.
    Ich bin froh, dass du noch immer Kind sein kannst, dachte Gemma. Du hast fürs erste genug getan.
    Als das Baby zu seiner Namensschwester hochschaute, glaubte Gemma in diesem ernsten Blick alles Wissen der Welt zu erkennen.
    Welche Geheimnisse verbergen sich in deinem Kopf? überlegte sie, entzückt über die Aussicht, das kleine Mädchen aufwachsen zu sehen. Egal. Wir haben genug Zeit.
    Gem erwiderte ihren Blick, gleichzeitig unschuldig und wissend.
    »Sieht aus, als wäre alles geklärt«, meinte Arden zu Gemma, als sie und Mallory sich wieder zu ihren Männern gesellten. »Gleich auf der anderen Seite des Flusses gibt es ein leerstehendes Farmhaus, das während der Trockenzeit verlassen wurde.«
    »Ich werde ein paar von den Jungs zusammentrommeln«, sagte Kragen, »dann haben wir es für euch bald wieder auf Vordermann gebracht.«
    »Das ist ja wunderbar!« entfuhr es Gemma.
    »Und wir bauen eine Brücke«, meinte Vance ganz aufgeregt, »dann können wir herüberkommen und euch jeden Tag besuchen.«
    »Aber vielleicht wollen Gemma und Arden ein wenig ihre Ruhe haben, fern von lärmenden Kindern«, wandte sein Vater ein.
    Vance schien bestürzt.
    »Wollt ihr das wirklich?« fragte er mit kläglicher Stimme.
    »Manchmal, vielleicht«, erwiderte Arden, »aber an den meisten Tagen dürft ihr uns besuchen.«
    »Hurra!« rief Vance, der mit der Antwort mehr als zufrieden war.
    »Bis dahin«, fügte Kragen hinzu, »werden wir bis nach Unter gehen müssen, um den Fluss zu überqueren. Es sei denn, ihr wollt schwimmen. Sollen wir uns das Haus gleich ansehen?«
    Zum Frühlingsanfang zogen Gemma und Arden in ihr neues Zuhause ein. Jeder aus dem Tal hatte etwas beigesteuert - entweder in Form von Geschenken oder durch seiner Hände Arbeit -, und so war es gleich vom ersten Tag an in ihrem Haus gemütlich. Ihr Leben verlief still und zufrieden. Gemma arbeitete weiterhin als Heilerin, weil sie darin die beste Möglichkeit sah, ihre magischen Fähigkeiten einzusetzen,
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