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Die träumende Welt 03 - Das Zeitalter des Chaos

Titel: Die träumende Welt 03 - Das Zeitalter des Chaos
Autoren: Jonathan Wylie
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die Nutzung der alten Energie verzichten und sie durch die neue Logik ersetzen, die sie geschaffen hatten. Nur durch die Verbindung der Geschicke der Schlüssel zum Traum, sowohl des jungen als auch des alten, mit den Ressourcen der Alten Ordnung gelang es, das Zeitalter des Chaos zu verhindern .«
    Jordan, der neugierig geworden war und weiterlesen wollte, begann, die Seite umzublättern, doch das Papier zer fiel zwischen seinen Fingern und wehte davon. Das Buch wurde vor ihren Augen zu Staub.
    »Damit wäre die Zukunft also wieder ein Buch mit sieben Siegeln«, meinte Hewe.
    Jordan sah ihn an und konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen.
    »Du hast keine Phantasie«, meinte er vorwurfsvoll.
    »Nein«, gab Hewe ihm bereitwillig recht. »Die Wirklichkeit genügt mir vollkommen!«
    »Ich nehme deinen Rüffel an«, erwiderte Jordan mit einer leichten Verbeugung.
    »Oh, das war kein Rüffel«, gab der bärenstarke Kerl mit einem Grinsen zurück. »Ohne Träumer wie dich wäre die Wirklichkeit sehr viel trübseliger.«
    »Dann hast du also endlich meinen tatsächlichen Wert erkannt«, stieß Jordan pathetisch hervor.
    »Aber natürlich, o du mein Großer Führer«, meinte Hewe, der nur zu gerne ihre kleine Posse weitertrieb. »Dir würde ich bis ans Ende der Welt folgen.«
    »Und zurück?«
    »Und zurück«, bestätigte Hewe. »Vor allem zurück.«
    Wray wurde nie wieder gesehen. Seine außergewöhnliche Begegnung mit den Elementalen hatten nur sehr wenige beobachtet, und von denen begriff nur Cai ansatzweise, was geschehen war. Es stimmte: der Zauberer hatte seine Sicht eher der Verbindung der Kreise als dem konventionellen Sehen zu verdanken, trotzdem wusste er, dass Wray die wahre Natur der elementalen Wesen erkannt hatte. Es stimmte Cai traurig, dass Wray diese Erkenntnis nur Augenblicke vor seiner mutmaßlichen Ermordung ereilt hatte.
    Sicher war jedoch nichts. Es blieb immer noch ein Gefühl, dass Wray gar nicht gestorben war - wenigstens nicht im üblichen Sinn - und dass seine spät erkannte Verwandtschaft mit den Geschöpfen, die er so verabscheut hatte, ihm irgendwie eine Möglichkeit gegeben hatte, zu entkommen.
    Als man den Vandalen zum allerletzten Mal erblickt hatte, hatte er mit ausgestreckten Armen inmitten einer wirbeln den Masse aus Blau gestanden. Sein Körper war offensichtlich selbst durchsichtig geworden und glitzerte von der Energie seiner neu gewonnen Freunde.
    Dann waren Wray und die Elementalen verschwunden - und niemand wusste, wohin.
    Für Cai vergingen die Monate nach der Schlacht gemächlich. Lange Zeit hatte er sein Leben mit der Verfolgung des einen oder anderen wichtigen Ziels verbracht - und nun waren sie alle entweder erreicht oder für immer außer Reichweite. Nichts drängte ihn, weiter herumzuziehen, er sehnte sich nach Frieden und Einsamkeit. Das Herz war ihm schwer und manchmal war er sogar ein wenig unzufrieden über die Rückkehr seines Augenlichts - als wäre sie nur ein schwacher Trost für die enge Gemeinschaft, die er mit dem Schwarm empfunden hatte.
    In diesem Sommer fand man ihn in einer bescheidenen Hütte außerhalb eines der winzigen Fischerdörfer an der Küste zwischen Newport und Altonbridge. Zana war bei ihm, und der Zauberer nahm ihre Anwesenheit als selbstverständlich hin. Jetzt, da er wieder normal sehen konnte, war er auf ihre Hilfe nicht mehr wie früher angewiesen, doch sie war eine angenehme Gesellschaft und bewahrte sein Heim davor, sich in einen Trümmerhaufen zu verwandeln.
    Anfangs standen die Dorfbewohner den Neuen argwöhnisch gegenüber, doch schon bald akzeptierten sie sie. Gerne machte Cai in ihrem Interesse von seinem Können als Heiler Gebrauch, und Zana beriet gelegentlich den Besitzer des Dorfgasthofs. Davon abgesehen, blieben sie weitgehend für sich, und man respektierte ihr zurückgezogenes Dasein - auch wenn der Tratsch im Dorf sie zum Objekt beträchtlicher Neugier und Geheimnistuerei machte.
    Am Tag der Sommersonnenwende stand Zana mit ihr auf und setzte sich auf die Veranda, von der aus man die Bucht überblicken konnte. Cai war schon einige Zeit auf den Beinen, wie es in diesen heißen Tagen seine Gewohnheit war, und hatte einen langen Spaziergang am Strand gemacht. Zana sah, wie er mit gesenktem Kopf und wie immer tief in Gedanken zurück zum Häuschen gestapft kam.
    Der Schwarm bildete einen kleinen Schatten über seinem Kopf.
    O Cai, dachte sie, wann wirst du endlich aufblicken und sehen, was alles um dich herum geschieht?
    Wie als
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