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Die träumende Welt 03 - Das Zeitalter des Chaos

Titel: Die träumende Welt 03 - Das Zeitalter des Chaos
Autoren: Jonathan Wylie
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Wachsende und die Schönheit der Blumen und Bäume. Es gab den Fluss und die Hügel, dahinter die hohen Berge, die sich schroff und majestätisch in den Himmel reckten. Es gab Sonne und Regen, Nebel und Wind, die Früchte der Saison, Ernten und Feiern. All dies verschmolz zu einem wundervollen Ganzen, welches das Tal ausmachte und einen wunderbaren Zauber auf alle ausübte, die dort lebten.
    Eines Sommerabends, als Gemma in der Tür ihres Hauses stand und Arden bei der Gartenarbeit zusah, war dieser Zauber besonders stark zu spüren. Er hob den Kopf und sah, wie sie ihn anlächelte. Sie war so wunderschön, dass er die Augen nicht von ihr lassen konnte.
    »Was denkst du?« fragte er.
    »Ich denke darüber nach, wie wunderschön das Leben ist«, gab sie zurück. »Das Zusammensein mit dir. Vor ein paar Jahren noch hätte ich mir nicht vorstellen können, dass ein solches Glück möglich ist.«
    Arden ließ seine Arbeit liegen, und ging zu ihr, um sie zu umarmen.
    »Du solltest dich allmählich daran gewöhnen, Liebling«, meinte er zärtlich zu ihr. »Denn woher das kommt, da gibt es noch viel mehr!«
EPILOG
    »Aber ich bin schon vierzehn!« Die ganze natürliche Empörung ihrer jungen Jahre stand Gem ins Gesicht geschrieben. »Ich bin praktisch schon erwachsen. Wieso kannst du mir es jetzt nicht erzählen?«
    Gemma entdeckte in ihrer Namensschwester all die Ungeduld und Enttäuschung ihrer eigenen Jugend, die schon so lange zurückzuliegen schien. Damals hat mich auch niemand verstanden, erinnerte sie sich. Ich muss sie wie eine Erwachsene behandeln. Sie musste an diese Unterscheidung denken, die ihr so grausam vorgekommen war, und die ihr das Leben damals so schwer gemacht hatte. Selbst Cai hatte nie so recht bemerkt, wie sehr sie litt. Ich darf nicht dieselben Fehlerbegehen.
    Und doch zögerte sie. Seit Jahren hatte sie vor diesem Augenblick Angst gehabt.
    »Bitte«, beharrte Gem. »Alle sagen ständig, >Das wird dir Gemma irgendwann erklären<, aber du tust immer so geheimnisvoll. Und ich will endlich wissen, warum!«
    »Also schön«, sagte Gemma langsam. »Ich werde versuchen, es dir zu erklären. Das wird mir nicht leichtfallen, Kleines, also habe ein wenig Geduld.« Sie überging das Gesicht, das Gem wegen des Kosewortes zog, und versuchte, ihre Gedanken zu ordnen.
    »Was weißt du über Magie?« fragte sie schließlich.
    »Na ja, ich weiß, dass du sie dazu benutzt, um Menschen zu heilen«, antwortete das Mädchen, »und dass du mit den Meyrkats sprechen kannst.«
    »So benutze ich sie, aber weißt du auch, was sie ist?«
    »Nein - eigentlich nicht.«
    Also erzählte Gemma dem Mädchen von den Prinzipien der Nutzung geistiger Energie, dann erklärte sie ihr behutsam die Kreise der Magie und ihre einzigartige Sonderstellung in ihnen. Ihre Namensschwester saß da wie gebannt.
    »Oh!« stieß sie hervor, als sie schließlich verstanden hatte. »All diese Kreise - gehen durch dich hindurch?« Sie sah sie voller Verwunderung mit großen Kinderaugen an und vergaß darüber fast, dass sie eigentlich schon erwachsen war.
    »Ja«, erwiderte Gemma. »Die Kreise haben mir im Kampf gegen Mendle und den Großen Führer geholfen. Ohne sie wäre ich hilflos gewesen.«
    »Ich wünschte, hier gäbe es Magie«, sagte Gem versonnen.
    »Aber es gibt sie, Schatz. Sie ist überall ringsum.«
    »Wirklich?« Gem machte ein verwirrtes Gesicht.
    »Das Tal ist einer der Kreise«, erläuterte Gemma. »Und zwar ein sehr wichtiger.«
    »Aber hier passiert doch nie etwas«, argumentierte das Mädchen.
    Eines Tage s wirst du dankbar dafür sein, dachte Gemma und fuhr dann fort, »Jeder im Tal hat an dem Wissen teil, das eine Art der Magie ist. Dann ist da noch Kris mit seiner Warmherzigkeit, seiner Gabe, Dinge vorherzusagen. Dein Kreis schützt dein Zuhause vor der Welt draußen. Das Tal ist ein Ort der Magie, glaub mir.«
    Gem dachte darüber nach.
    »Woher hätte ich das wissen sollen?« fragte sie empört. »Ich bin schließlich nicht überall herumgereist wie du!« Dann ging ihr noch etwas anderes durch den Kopf. »Befinden wir uns alle in dem Kreis?«
    »Ja.«
    »Sogar ich?«
    »Du ganz besonders, Gem. Deswegen waren auch einige Dinge so verwirrend für dich.«
    »Du meinst die Träume und dergleichen?«
    Gemma nickte, und das Mädchen machte wieder ein besorgtes Gesicht.
    Hoffentlich bist du bereit dafür, dachte Gemma. Denn wir können jetzt nicht aufhören.
    »Die Leute werden immer ganz still, wenn ich in der Nähe bin«,
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