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Die träumende Welt 03 - Das Zeitalter des Chaos

Titel: Die träumende Welt 03 - Das Zeitalter des Chaos
Autoren: Jonathan Wylie
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Arden beschäftigte sich mit der Arbeit auf der Farm und den anderen Aufgaben im Tal. Es dauerte nicht lange, und er züchtete
    eigenes Gemüse und fühlte sich vollkommen wohl mit seinen anderen Pflichten. Für beide war das einfache Leben nach all der Aufregung in den vorangegangenen Jahren ihr ganzes Glück. Sie waren zusammen, und das war alles, was zählte.
    »Bist du glücklich, Liebling?« fragte Gemma eines Tages. »Das weißt du doch«, antwortete Arden.
    »Und es macht dir nichts aus, dass wir keine Kinder haben können?«
    »Wir sind uns selbst genug«, erwiderte er schlicht. »Du bist alles, was ich je brauchen werde.«
    »Bist du sicher?«
    »Absolut sicher. Außerdem sind Jon und Vance anstrengend genug, und die können wir am Ende des Tages zurückgeben!«
    »Warte erst einmal, bis die kleine Gem soweit ist«, warnte Gemma. »Ich habe so ein Gefühl, sie wird uns mehr zu schaffen machen, als die beiden Jungs zusammen.«
    »Da könntest du recht haben. Frauen sind meist schwieriger«, erwiderte er.
    »Das ist genau die Art Bemerkung, die dir noch ein Bad im Fluss einbringen wird«, antwortete sie.
    »Siehst du, was ich meine?« meinte Arden, streckte die Hände aus und verdrehte die Augen gen Himmel, als suche er dort Geduld.
    Sie mussten beide lachen.
    »Du blickst in die falsche Richtung«, sagte Gemma. »Der Erd-Geist ist dort unten, schon vergessen?«
    Arden nahm sie in die Arme und gab ihr einen dicken Kuss.
    »Ich bin mit einer Pedantin verheiratet«, meinte er zu ihr. »Glücklich verheiratet«, verbesserte sie.
    »Glücklich, in der Tat«, sagte er. »Ich war in meinem ganzen Leben noch nie so glücklich. Weiß du, wovon ich letzte Nacht geträumt habe?«
    Sie schüttelte den Kopf.
    »Von meinem Vater.«
    »Oh.«
    Arden träumte oft von seiner schlimmen Kindheit, wachte beunruhigt auf und war dann ungeheuer erleichtert, Gemma an seiner Seite vorzufinden.
    »Diesmal jedoch war es kein Alptraum. Der alte Bastard hat mir lange zugesetzt, ich habe ihm aber einfach gesagt, er soll verschwinden und aufhören, mich zu behelligen. Er ging und war lammfromm!«
    Arden lächelte seine Frau an. Endlich konnte die Vergangenheit in Frieden ruhen.
    In den darauffolgenden Jahren wurden Arden und Gemma zu beliebten Bewohnern des Tales, und es fiel schwer, sich an die Zeit zu erinnern, als sie noch nicht dort gelebt hatten. Jeden Winter verließen sie das Tal für einen Monat oder länger, besuchten die Meyrkats und ihre Freunde in Great Newport oder sogar das Berghaus von Shanti und Wynut. Sie brauchten eine Weile, bis sie sich bei Cai und Zana wohl fühlten, doch mit der Zeit kam auch dieser Tag, und das war der Anfang einer wunderbaren Freundschaft zwischen den beiden Paaren. All diese Reisen dienten dem Zweck, mit ihren alten Freunden in Verbindung zu bleiben, und die beiden genossen es, mitanzusehen, wie die Welt ohne sie zurechtkam. Es waren glückliche Ausflüge, doch am liebsten kehrten Gemma und Arden nach Hause zurück.
    Umso mehr, als die kleine Gem in das Alter kam, in dem sie mitbekam, wenn die beiden nicht zu Hause waren. Sie veranstaltete bei ihrer Rückkehr jedesmal einen Wirbel um die beiden, und der Anblick des kleinen Mädchens, das ihnen mit ausgestreckten Armen entgegenlief, berührte Gemma stets zutiefst. In späteren Jahren wurde offenkundig, dass es auch noch andere Gründe dafür gab, dass Gem sie schrecklich vermisste, Gründe, die sie nicht erklären konnte - sie war niemals völlig glücklich, wenn sie nicht zu Hause waren.
    Das Tal, das zu ihrer Heimat geworden war, stellte mit seiner Verbindung von Heiterkeit und Schönheit einen wundervollen Ort dar, und doch wussten seine Bewohner, dass es einen kleinen Schönheitsfehler hatte. Es war mit der Wildheit der Außenwelt in Berührung gekommen, seine sorgsam gehütete Abgeschiedenheit war dahin. Auch wenn es niemand laut aussprach, sie alle wussten, was einmal geschehen war, konnte wieder passieren.
    Gemma und Arden aber genossen ihr Leben in vollen Zügen. Der Ort und die Menschen bereiteten ihnen viel Freude. Sie trugen ihren Teil für den Wohlstand des Tales bei und vertrauten darauf, dass ihr Zuhause immer der sichere Ort bleiben würde, der er war.
    Es gab so viel, an dem sie sich erfreuen konnten. Das frische Grün des Frühlings, das Flickenteppichmuster der Felder im goldenen Sommer, die glühenden Farben des Herbstes und die wilde Schönheit des Winters. Da waren die freien, wilden Tiere und Vögel, die Freude über alles neu
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