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Die Terranauten TB 17 - Die Bio-Sklaven

Die Terranauten TB 17 - Die Bio-Sklaven

Titel: Die Terranauten TB 17 - Die Bio-Sklaven
Autoren: Andreas Weiler
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spannten sich an, so als wolle er sich auf Arold und die anderen Treiber stürzen. »Wir haben immer wieder versucht herauszufinden, wer Informationen weitergibt, wer unsere Mittelsmänner an Tecin verriet. Jetzt wissen wir es!«
    Micca trat dicht an den Han’Gannerin heran, das Gesicht noch immer sehr ernst. »Es ist nicht unsere Schuld«, sagte sie. »Aufgrund seines Gedankeninhalts konnten wir ihn nicht als Simulacrum erkennen. Wir mußten ihm vertrauen.«
    Und plötzlich entspannte sich Bashdar, ging langsam in die Hocke und musterte das kleine Treibermädchen. Er betrachtete den Kristall, sah Miccas Mutter lächeln, streckte die eine Krallenhand aus und strich Micca damit ganz sanft über die Wange.
    Irgendwo über ihnen donnerte und krachte es, und Isabelle, die schwankend vor der Instrumentenkonsole stand, deutete auf die Bildschinne. »Sie … Sie haben den Zugang entdeckt und gesprengt. Wir müssen rasch von hier fort.«
    Einer der Monitore zeigte schwarzgekleidete Gestalten, die in Begleitung einiger Qurqur durch qualmigen Dunst schritten. Die stählerne Bodenklappe war von der Wucht der Detonation aus der Verankerung gerissen worden, und die Biopolizisten kletterten rasch in den Schacht. Auf den anderen Bildschirmen waren Dutzende von Feuern zu sehen – eine Glut, die ganze Häuserblocks verschlang, die dem Regen entgegenwaberte, als böte er ihr neue Nahrung. Die Han’Gannerin flohen, und schwarze Gleiter und Einsatzgruppen der Qurqur folgten ihnen.
    Der Aufstand der Bio-Sklaven endete in einem Fiasko.
    »Eines Tages«, fauchte Bashdar, und es klang wie ein Versprechen, wie eine Prophezeiung, »werden wir zurückkehren, stärker als zuvor. Und dann jagen wir die Menschen fort!«
    »Nicht alle Menschen sind schlecht«, sagte Arold dumpf. Er wirkte sehr nachdenklich und auch ein wenig verwirrt.
    Bashdar musterte Micca – und langsam, ganz langsam nickte er. »Vielleicht haben Sie recht. Es wird sich herausstellen. Schon sehr bald.« Er gab sich einen Ruck. »Kommen Sie.«
    Sie verließen das unterirdische Quartier Affton Cinderellas und hasteten durch halbdunkle Korridore und Tunnel. Andere Han’Gannerin – Kryptos wie Bashdar – schlossen sich ihnen an, und die meisten von ihnen begegneten den Treibern mit ausgeprägtem Mißtrauen. Einer richtete sogar eine Waffe auf sie, aber auf einen scharfen Befehl des Katzenmannes hin steckte der Betreffende den Laser wieder fort. Nach einer Zeitspanne, die ihnen wie viele Stunden erschien, erweiterte sich der recht schmale Felsenstollen und mündete in eine große Höhle. Das Licht der wenigen Lampen reichte nicht aus, um die gegenüberliegenden Granitwände der Dunkelheit zu entreißen, und es spiegelte sich glitzernd auf dem rubinroten Wasser eines Sees. Bashdar wartete, bis alle Han’Gannerin aus dem Tunnel heraus waren. Dann nahm er einen kleinen Codegeber zur Hand und betätigte eine Taste. Elmar spürte deutlich, wie der Boden unter ihm erzitterte, und in der Ferne grollte es. Nach einigen Sekunden wallte eine Wolke aus Staub und Rauch aus dem Stollen.
    »Wenn uns die Biopolizisten jetzt noch folgen wollen«, fauchte der Katzenmann, »müssen sie sich auf einer Strecke von mindestens fünfhundert Metern durch Granit graben. Wir sind in Sicherheit.«
    »Die Sender …« setzte Arold an.
    Bashdar schüttelte ruckartig den Kopf. »Der Fels schirmt alle Signale ab.«
    Es gurgelte im roten Wasser des Sees, und eine unförmige Apparatur aus einzelnen Stahlsegmenten tauchte auf. Luken öffneten sich in der Außenhülle des Unterseebootes, und die Han’Gannerin hielten sofort darauf zu und stiegen ein.
    »In den subplanetaren Meeren«, sagte Bashdar, »wird uns niemand finden. Wir haben jetzt Zeit. Zeit, um miteinander zu sprechen und uns besser kennenzulernen. Zeit, um unser weiteres Vorgehen zu planen und zu überlegen, wie wir es Tecin heimzahlen.«
    Als sie an das U-Boot herantraten, schmiegte sich Micca kurz an Bashdar – und lächelte zum erstenmal, seit sie der Loge der DURCHHALTEN angehörte. Elmar spürte einen seltsamen Stich in sich und mußte sich kurz darauf überrascht eingestehen, daß es sich um einen Hauch von Eifersucht handelte. Trotzig schob er das Kinn vor. Wirkliche Helden, so überlegte er, waren nicht eifersüchtig. Und außerdem … Micca besaß zwar einen prächtigen Kristall, doch das änderte nichts an der Tatsache, daß sie zwei Jahre jünger war als er. Und hatte sich jemals ein strahlender Held in ein zwölfjähriges Mädchen
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